Was kann die Ursache sein, dass plötzlich auf der Lohnabrechnung Steuerklasse 1 statt Klasse 3 auftaucht?

2 Antworten

Ob dem Arbeitgeber eine Heiratsurkunde vorliegt, oder nicht, hat keine Auswirkung.

Der Arbeitgeber darf nur nach den Daten abrechnen, die er an ELSTAM-Daten vom Finanzamt bekommt.

Es ist also eine Sache des Finanzamtes. Denen einen Brief schreiben, Kopie der Heiratsurkunde beilegen und die sofortige Änderung beantragen.

Es ist Deine Sache dafür zu sorgen, dass beim Finanzamt die richtige Steuerklasse gespeichert ist und dem Arbeitgeber übertragen wird. Der Arbeitgeber kann da absolut nichts machen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Steuerbevollmächtigtenprüfung 1979, Steuerberaterprüfg .1986

hildefeuer  28.07.2015, 12:55

klar auf den Ämtern ist niemand schuld. Das kennt man ja.

microgeo 
Beitragsersteller
 28.07.2015, 12:09

Es liegt ein Fehler vom Finanzamt vor. Es hat zum Juli 2015 fälschlicherweise plötzlich rückwirkend ab Januar 2015 aus Steuerklasse 3 Klasse 1 gemacht und aus 2 Kinderfreibeträgen einen. Die Konstellation Klasse 3 und 2 Kinderfreibeträge besteht schon 8 Jahre in der Form.

Nun streiten sich Finanzamt und Gemeinde wer schuld ist und ich habe die Rennerei um diesen Fehler berichtigt zu bekommen. Der Personalabteilung sind da auch die Hände gebunden.

wfwbinder  28.07.2015, 13:10
@microgeo

Die Schuldfrage kann dir im ersten Moment egal sein. Du hast ein Recht darauf, dass es ebenso rückwirkend geändert wird.

DEr Arbeitgeber vermutlich einen Anspruch auf Erstattung der Mehrkosten (immerhin 1. Änderung von 6 Lohnabrechnungen und dann von 7  Abrechnungen eine Rückänderung).

Dazu Deine Forderungen wegen Zinsverlust.

Anwalt beauftragen, die Steuerbehörde auf Schadenersatz zu verklagen. Wenn Du jetzt die Änderung der Steuerklasse beantragst kann es sein, das dies erst ab dem nächsten Monat gilt. Du kannst nicht nachweisen, wer beim Finanzamt den Fehler gemacht hat. Um die korrekte Steuerberechnung ab 1.1.2015 und den Schadenersatz daraus wirst Du eh ein Gerichtsverfahren anstrengen müssen.


gammonwarmal  28.07.2015, 11:43

Ich würde das sogar bis zum BGH durchziehen.....

Wahrscheinlich kann sich der Anwalt nach diesem Mandat in den Ruhestand begeben.

microgeo 
Beitragsersteller
 28.07.2015, 14:14
@gammonwarmal

Ich erwäge rechtliche Schritte, weil es eine Frechheit ist.

hildefeuer  28.07.2015, 10:58

Über den Fehlbetrag, den Dein Arbeitgeber nun weniger auszahlt, würde ich einen Kredit aufnehmen.