Kann man als hauptberuflicher Daytrader/mit Aktienhandel als selbstständig anerkannt werden?
Hallo,
ich möchte gerne hauptberuflich mit Aktien handeln. Wird diese Tätigkeit vom Finanzamt als selbstständig anerkannt? Ich möchte selbstständig sein, um meine Sozialabgaben möglichst gering zu halten, indem ich die Rentenversicherung spare. Oder gibt es da als Trader noch bessere Wege als die Selbstständigkeit? Und wenn ich trade, habe ich ja keinen Arbeitgeber, der normalerweise einen Teil der Sozialabgaben übernimmt? Muss ich dann die gesamten Versicherungsabgaben, die isch normalerweise Arbeitgeber und -nehmer teilen, selber übernehmen oder zahle ich trotzdem nur den normalen Arbeitnehmersatz?
Vielen Dank für Eure Antworten!
1 Antwort
Ein Sebständiger muss natürlich den vollen Krankenversicherungsbeitrag zahlen. Die Krankenkasse haben dafür spezielle Tarife.
Die AOK berechnet den Beitrag mit 14,6 % vom nachgewiesen Einkommen. Wir kein Einkommen nachgewiesen wird auf Basis von 4.687,50 berechnet. bei 14,6 % sind das 683,06 Euro.
Wird nachgewiesen (Einkommensteuerbescheid), werden die 14,6 % von dem Einkommen berechnet, mindestens aber von 1.061,67 Euro, also Mindestbeitrag 155,00 Euro.
Pflegeversicherung zahlt man zusammen mit dem Krankenkassenbeitrag. Arbeitslosenversicherung entfällt für selbständige.
Berufsgenossenschaft nur für Betriebe.
Ok
Zahlt man die Pflegeversicherung dann auch bei Einkünften unter 450€ aus dem Aktienhandel? Damit möchte ich nämlich beginnen, damit die Abgaben noch nicht so hoch sind.
Was haben denn 450,- Euro mit Aktienhandel zu tun?
450,- Euro ist die Grenze für Minijobs, aber das ist eine abhängige Beschäftigung.
Wovon lebst Du jetzt und wie bist Du krankenversichert?
Ich lebe aktuell noch von Ersparnissen und möchte unter den 450€ bleiben, weil ich dadurch auch Familienversichert sein kann (bin noch unter 23 Jahre alt). Unter den 450€ möchte ich dabei erstmal primär deswegen bleiben, um Sozialabgaben und Steuern zu sparen. Wenn das über 450€ auch möglich ist, wäre es natürlich nicht nötig.
*Ergänzung: Im Prinzip möchte ich einfach meine Abgaben minimieren. Ich ging bisher davon aus, dass es dafür sinnvoll ist, unter den 450€ zu bleiben, da ich so familienversichert bleiben kann. Welche Unterschiede würden sich denn noch dadurch ergeben, wenn ich über 450€ monatliche Einkünfte habe? Ich müsste wohl eine eigene Krankenversicherung inkl. Pflegeversicherung abschließen. Die anderen Versicherungen könnte ich aber, da ich selbstständig bin, weiterhin vom Einkommen unabhängig weglassen, oder?
Vielen Dank für die Antwort. Wird denn tragen als selbstständige Arbeit angesehen, sodass man sich von der Rentenversicherungspflicht befreien könnte?
Es gibt nur sehr wenige selbständige Tätigkeiten mit Rentenversicherungspflicht. Fast nur Handwerk.
Ok, vielen Dank
Und von der Unfall-, und Arbeitslosenversicherung wäre man auch befreit, oder? Die Pflegeversicherung muss man weiterhin zahlen, oder?