Plötzlich Mahnung vom Finanzamt wegen Einkommensteuer, was tun?
Hallo zusammen,
meine Mama hat eine Mahnung vom Finanzamt bekommen, sie soll für 2023 ca. 1200€ Einkommensteuer zahlen. Bloß hat sie überhaupt kein Einkommen. Sie hat nur einen Minijob und bekommt Kindergeld. Kann es daran liegen, dass sie noch mit meinem Vater verheiratet ist, obwohl sie schon seit mehreren Jahren getrennt leben? (ohne Kontakt) Alles was uns einfällt ist, dass daran liegen kann, dass sie mit meinem Vater zusammen eine Wohnung besitzt, die vermietet wird. Allerdings hat mein Vater sie damals nur als Eigentümerin eingetragen und sie hat nie irgendwelche Gelder daraus erhalten.
Aber selbst wenn das der Fall wäre, hätte sie nicht irgendwann einen Einkommensteuerbescheid erhalten sollen? Sowas hat sie nämlich nie bekommen. Ich bin erst 18 und meine Mama kennt sich leider überhaupt nicht mit Steuern aus, jetzt machen wir uns riesen Sorgen, dass sie plötzlich so viel Geld zahlen muss.
Wir werden natürlich morgen das Finanzamt anrufen. Aber bis dahin hoffe ich, dass mich hier jemand etwas beruhigen kann? Danke
5 Antworten
Es gibt verschiedene mögliche Gründe.
- Der normale Grund, dass es Einkünfte aus der Wohnung gibt, aber auch dann hätte sie einen Bescheid bekommen müssen.
- der (unnormale) Grund, dass der Ehemann unberechtigt Zusammenveranlagung beantragt hat.
Gegenmaßnahme:
Brief an das Finanzamt, (alle notwendigen Daten stehen auf der Mahnung):
Sehr geehrte damen und Herren,
die Mahnung vom ..... ist mir unverständlich. Auf welchem Bescheid basiert das?
An welche Adresse wure der Bescheid versendet?
MfG
Du hast recht. Vor einer Mahnung muss natürlich ein Bescheid kommen.
Und - wer (Mit-) Eigentümer einer Immobilie ist der bekommt natürlich seinen Anteil an den Mieteinnahmen und muss seinen Anteil an den Erhaltungsaufwendungen tragen.
Eine Mahnung ist kein Verwaltungsakt - dagegen kann man keinen Einspruch erheben. Es steht zu befürchten, dass der Mann den Bescheid erhalten und nicht bezahlt hat und dass die Finanzverwaltung sich daher jetzt an die Frau als Gesamtschuldnerin wendet.
Bei einer vermieteten Wohnung muss der Besitzer (auch deine Mutter) die Einnahmen mit dem sonstigen Einkommen beim Finanzamt angeben. Da sie mit den Minijobs vermutlich keine Steuern zahlt, muss die die Einkommensteuer nachzahlen.
Wenn Mama noch immer verheiratet ist, liegt die Vermutung nahe, dass das natürlich mit ihrem Nochehemann zusammenhängt, logisch!
Sie sollten sich unverzüglich eine Kopie des Bescheids schicken lassen. Dann sind mit einem Schlag alle Fragen beantwortet.
1. Haben Mama/Papa die Trennung dem Finanzamt mitgeteilt? Denn dann hat das natürlich auch Auswirkungen auf die Steuerklassen!
Wenn nein, dann führen Mama und Papa noch immer eine ganz normale Ehe, zumindest für das Finanzamt!
2. Fristen beachten und rein vorsorglich gegen die Mahnung gem. Rechtsbehelf an gehen!
3. Morgen gleich Kontakt mit dem zuständigen FA aufnehmen und nachfragen!
Müsste sie diese Steuern dann trotzdem zahlen, auch wenn sie kein Einkommen hat? Das ist der Teil, der für mich so verwirrend ist. Wenn ihr Ehemann das ganze Geld verdient, selbst die gesamten Mieteinnahmen vom gemeinsamen Eigentum, ist sie dann trotzdem dazu verpflichtet, die Steuern zu zahlen? (Vorausgesetzt, dass sich die Steuern hier wirklich auf die Mieteinnahmen beziehen, das wissen wir leider nicht weil der Bescheid fehlt)
All die Jahre zuvor kam NIE ein Brief vom Finanzamt bzgl Einkommensteuer, nur jetzt auf einmal. Ich frage mich, was der Grund ist.