Industriebrachen, ärgern Euch die auch?

Andere Ansicht 43%
Nein, niemals Eingriffe in Eigentum 29%
Gute Idee, wenn der Eigentümer ggf. entschädigt wird. 29%

7 Stimmen

6 Antworten

Nein, niemals Eingriffe in Eigentum

Ihr Grundgedanke mag zwar stimmen, dennoch unterstellen sie mit nichtwissen, das etwas ungenutzt ist, woher wissen sie das?

auch wenn etwas ungenutzt aussieht bzw herrenlos wirkt, gehört es doch irgendwie jemandem... Beispiel wäre zb wenn jemand verstirbt, nicht erkennbar ist, wem es derzeit gehört.

entschuldigen sie bitte meinen Vergleich zu einer derzeitigen Debatte vom Minister der NRW... in punkto Organspende... Laumann...wenn man nicht widerspricht, läuft man Gefahr, seine Organe zu verlieren...für mich als ehemaliger 100% Organspendeausweisbesitzer ein absolutes Nogo...das sollte ausnahmslos sache und eigentum eines jeden Menschen sein...auch wenn man verstorben ist, und nutzlos wirkt, man könnte ja jemand anderen damit das Leben verlängern... aber trotzdem ist es da auch sache eines jeweiligen Menschen...da sollte sich der Staat auch nicht einmischen. Helmut Schmidt hatte in einem Interview mal eine Aussage seiner damals verstorbenen Frau gesagt, welche Biologin war...es gibt kein Unnutzen... im Leben wird alles verwerten bzw genutzt... selbst die kleinsten Moleküle werden in der Natur genutzt..und wenn es Pilze und Würmer sind.

zurück zu ihrem Thema...

Solange niemand gegen Gesetze verstösst...zb nicht eingezäunt...gefahr für mensch tier oder natur... geht das niemanden etwas an, was man mit seinem Grundstück bzw Immobilie machen was man will, und da sollte sich auch der Staat nicht da reinmischen...herrenlos bzw ungenutzte Areale dienen dazu, das neue Naturareale entstehen... neue Tiere sich da niederlassen... etcetc...auch da wird etwas genutzt, wenn auch nicht vom Menschen selber

Sie argumentieren Ungenutztheit, woher nehmen sie die Kenntnis...das etwas ungenutzt wirkt...?

auch wenn man offensichtlich nix tut, heisst das nicht, das etwas ungenutzt ist.

Es gibt kein ungenutztes Gelände... bzw Areal...auf der Welt...

und abschliessend hat die Wohnungsknappheit wenig mit mangelndem Nutzungsgebiet zutun sondern damit, das sich ein Nutzen derzeit aus Kostengründen nicht lohnt...

Würden sie sich wünschen... Wohnungen zu bauen, um sie unter den Baukosten, die ihnen entstehen, zu Sozialwohnungsmieten zu vermieten?

doch wohl auch nicht

derzeit werden massiv, jedenfalls in meiner Gegend brachliegende Ackerflächen erworben, auch da ist bei Brachflächen ein Nutzen zumindest für mich nicht ersichtlich, dennoch wird es genutzt, weil man sein totes Geld auf dem Konto nicht liegen lassen möchte und es in Ackerflächen investiert...ein nutzen ist da auch nicht erkennbar...trotzdem hat es für den Käufer einen individuellen Nutzen, der für Fremdpersonen nicht erkennbar wirkt...

Der Staat sollte sich da nicht einmischen...das ist Sache des Eigentümers

Gute Idee, wenn der Eigentümer ggf. entschädigt wird.

Ich denke, mal sollte aus allem etwas machen - wobei ich aber vermute, dass Brachliegende Flächen für die Natur generell schon eine gute Sache sind.

Ich würde solche verlassenen Orte wie ein Naturschutz Gebiet betrachten. Was meinst Du, macht das Sinn wfwbinder? 😉

Andere Ansicht

Wenn man mit S-Bahn an Industriebrachen vorbeifährt sollte klar sein, woran das liegt. Das sind meist Immobilien die der Bahn gehören. Die Bahn als Staats-Unternehmen hat es nicht nötig, ungenutzte Immobilien zu verkaufen. Da ist ja kein Wirtschaftlicher Druck da. Die Vorstände bekommen trotz hoher Verluste trotzdem top Vergütungen. Weil sie alles richtig machen.

In Hannover hat der Hauptgüterbahnhof 20 Jahre ungenutzt in bester Innenstadtlage rumgestanden.

Im Osten kommen dann ungeklärte Eigentumsverhältnisse dazu.

Nein, niemals Eingriffe in Eigentum

Mit "sozialen" Belangen wird schon genug Übergriffigkeit des Staates gerechtfertigt. Letztendlich kompensiert er damit sei eigenes Versagen ...

Am Beispiel Immobilien hat der Staat ja in der Vergangenheit grundlegende Fehler gemacht:

  • Prämien für Abrisse in den neuen Bundesländern, wo es damals eine Überkapazität gab.
  • Explodierende Preise aufgrund des extrem geringen Zinsniveaus in den 2010er Jahren.
  • Verkauf von Staats-/Städteeigenen Wohnungen in Investoren.
  • Verschärfung der Bauanforderungen, die das Bauen immer mehr verteuern.
  • ...

Jeder, der vom Staat die Lösung der Probleme erwartet, wird enttäuscht werden. Man muss froh sein, wenn er nichts neues Schlimmes anrichtet.

Sofern die Randbedingungen (Rendite, Bedarf, ...) passen, werden auch die Brachen bebaut werden. Habe dies in meiner Heimatstadt bei München ebenfalls bereits 2x in größerem Stile erlebt. Da hat es sich trotz höchster Grundstückspreise lange (10 bzw. 30 Jahre) nicht rentiert neu zu bauen, da der Boden von der vorherigen Nutzung kontaminiert war ...

Andere Ansicht

Diese Industriebrachen liegen höchst selten da wo Wohnnutzung möglich ist.

Der Staat müßte riesige Geldsummen aufbringen um eine Erschließung dieser Flächen zu ermöglichen.

Ich zweifele, ob sich das lohnen kann. Die Politik verbreitet Panikmeldungen über hundertausende fehlende Wohnungen. Verschwiegen wird dabei, dass Wohnungsnot kein bundesweites Problem ist. In vielen strukturschwachen Gegenden sind nicht die Wohnungen Mangelware, sondern die Mieter dafür. Niemand kann verantworten, noch mehr Leerstand zu schaffen. Die Bauorgien nach der Wiedervereinigung sollten warnendes Beispiel sein. Manche der damals errichteten Gebäude haben niemals einen Mieter gefunden.