Angesichts der sich in jüngster Zeit häufenden geopolitischen Spannungen, die nicht nur durch direkte militärische Auseinandersetzungen, sondern auch durch indirekte Einflussnahmen, wirtschaftliche Sanktionen sowie protektionistische Maßnahmen und sich zuspitzende diplomatische Verwerfungen zwischen globalen Großmächten verstärkt werden, stellt sich mir die Frage, inwiefern Unternehmen aus dem Bereich satellitengestützter Kommunikation und Erdbeobachtung, die sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden können, auf diese sich wandelnden makroökonomischen und sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen reagieren – insbesondere vor dem Hintergrund steigender Verteidigungsausgaben, verstärkter Investitionen in militärische Infrastruktur und digitalisierte Gefechtsführungskonzepte, die auf eine zunehmende Vernetzung und Echtzeit-Datenverarbeitung angewiesen sind, um strategische und taktische Vorteile in potenziellen Konfliktszenarien zu sichern.
Dabei interessiert mich insbesondere, ob und in welcher Form sich eine unmittelbare oder auch verzögerte Kursreaktion an den Aktienmärkten feststellen lässt, die sich aus der Erwartung steigender Aufträge seitens staatlicher Akteure, möglicher politischer Eingriffe in bestehende Marktstrukturen oder auch technologischer Risiken – wie etwa der zunehmenden Bedrohung durch Antisatellitenwaffen, Cyberangriffe oder regulatorische Restriktionen im Rahmen internationaler Abkommen – ergibt, und ob es historische Parallelen gibt, die belegen, dass Unternehmen mit starkem militärischem oder sicherheitsrelevantem Bezug in Zeiten globaler Unsicherheiten überdurchschnittliche Renditen erzielen konnten.
Zusätzlich frage ich mich, inwiefern sich institutionelle Anleger in solchen Marktphasen positionieren, ob verstärkt Absicherungsstrategien über Derivate oder alternative Anlageformen genutzt werden oder ob langfristig orientierte Investoren eher auf die technologische Entwicklung der Branche als auf kurzfristige geopolitische Ereignisse setzen. Gibt es zudem signifikante Unterschiede in der Kursentwicklung zwischen rein kommerziellen Satellitenanbietern und solchen, die explizit im Verteidigungs- und Geheimdienstsektor tätig sind? Und falls ja, welche fundamentalen Bewertungskennzahlen könnten als Indikator für die jeweilige Marktdynamik herangezogen werden?