Arbeitskämpfe, die man schon vor Jahren hätte absehen und vermeiden konnte.
Wir haben einen Arbeitskampf bei VW. Wir haben Krach auch bei Ford. Bei anderen Herstellern zwar noch nicht, aber auch das wird möglich sein.
Als die Elektromobilität beschlossen wurde, haben die Unternehmen munter drauf los konstruiert, um die Autos auf die Straße zu bringen, aber obwohl jeder wusste, dass man dann für die gleiche Zahl an Autos weniger Leute braucht, dass ganze Motorenwerke überflüssig werden, wurde nichts getan.
Hätten die Hersteller nicht z. B. selbst Werke einrichten müssen, um die Batterien zu bauen, oder ggf. in Kooperation mit einem Elektrokonzern wie Bosch, eigene Elektromotoren bauen.
Ich sehe auch die Gewerkschaften da etwas in der Pflicht, denn die sitzen über die Betriebsräte und als Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat und wussten um diese Umstände, scheinen aber nichts getan zu haben (wir wissen allerdings nicht, was besprochen wurde, wenn die Türen zu waren).
Mir ist nur aufgefallen, dass es praktisch keine Diskussion, über das bekannte Problem gab.
Ich finde, die Gewerkschaften trifft eine gewissen Mitschuld, weil sie Jahre Zeit hatten, auf Lösungen zu drängen.
Aber VW hätte ja auch ein Motorenwerk z. B. auf die Herstellung von Batterien und/oder E-Motore umrüsten können.
3 Antworten
Die derzeitigen Probleme der deutschen Autoindustrie waren schon vor Jahren erkennbar, wenn man die langfristigen Trends, technologischen Entwicklungen und regulatorischen Änderungen betrachtet hat. Folgende zentrale Faktoren haben frühzeitig hingewiesen, wurden aber nicht erkannt:
1. Versäumnisse in der Elektromobilität
- Bereits vor einem Jahrzehnt war absehbar, dass Elektromobilität eine entscheidende Rolle in der Zukunft der Mobilität spielen würde. Vor allem Tesla und chinesische Hersteller wie BYD setzten früh auf Elektrofahrzeuge, während deutsche Hersteller zunächst an Verbrennungsmotoren festhielten.
- Trotz ihrer hohen Ingenieurskunst investierten deutsche Hersteller vergleichsweise spät in Batterietechnologien und elektrische Antriebe, was zu einem Rückstand gegenüber Wettbewerbern führte.
- Strengere Klimaziele der EU und internationaler Organisationen, wie der UN-Klimakonferenz, signalisierten bereits vor Jahren einen politischen Wandel. Die CO₂-Flottengrenzwerte wurden sukzessive verschärft, was die Abkehr von Verbrennungsmotoren unausweichlich machte.
- Frühere Lobbybemühungen, diese Entwicklungen abzuschwächen, statt sich strategisch anzupassen, haben die Probleme verschärft.
- Die zunehmende Bedeutung von Software, insbesondere im Bereich autonomes Fahren, wurde lange unterschätzt. Hersteller wie Tesla, die früh auf Softwarekompetenz setzten, hatten einen deutlichen Wettbewerbsvorteil.
- Deutsche Hersteller investierten primär in mechanische Exzellenz, während Software und digitale Dienste oft ausgelagert oder spät entwickelt wurden.
- China hat nicht nur im Bereich Elektromobilität, sondern auch bei der Integration von Smart-Technologien enorme Fortschritte gemacht.
- Bereits vor Jahren war erkennbar, dass chinesische Hersteller durch staatliche Subventionen und einen riesigen Heimatmarkt in der Lage sein würden, internationale Märkte zu dominieren.
- Der Diesel-Skandal von 2015 hat nicht nur das Vertrauen in die deutschen Automobilmarken massiv beschädigt, sondern auch die Dringlichkeit für alternative Antriebskonzepte verdeutlicht. Anstatt eine Wende einzuleiten, wurde lange versucht, die Bedeutung des Diesels zu retten.
- Schon vor Jahren zeichnete sich ab, dass urbane Gebiete verstärkt auf alternative Mobilitätslösungen wie Carsharing, Fahrradverleihsysteme und öffentliche Verkehrsmittel setzen würden. Der Fokus der deutschen Autoindustrie lag jedoch lange Zeit auf großen Premiumfahrzeugen.
Die Anzeichen für den Wandel in der Automobilbranche waren also frühzeitig sichtbar. Viele der aktuellen Probleme resultieren aus einer zögerlichen Anpassung an neue Technologien, Marktanforderungen und politische Rahmenbedingungen. Eine frühere Weichenstellung hätte den deutschen Herstellern die heutige Krise möglicherweise erspart oder zumindest abgemildert.
Die Gewerkschaften waren oft mehr auf den Erhalt bestehender Strukturen als auf deren Anpassung an den technologischen Wandel ausgerichtet. Während dieser Ansatz aus Sicht der Arbeitnehmer verständlich ist, hat er dazu beigetragen, dass die deutsche Autoindustrie langsamer auf den Umstieg auf Elektromobilität und Digitalisierung reagiert hat.
Die Haupthindernisse waren demnach
Bewahrung traditioneller Strukturen:
Gewerkschaften haben oft an der Sicherung traditioneller Produktionsweisen, wie der Fertigung von Verbrennungsmotoren, festgehalten. Sie setzten sich gegen allzu schnelle Veränderungen ein, um Arbeitsplätze zu schützen, was teilweise den Übergang zur Elektromobilität verzögerte.
Abneigung gegen radikale Umstrukturierungen:
- Gewerkschaften waren häufig skeptisch gegenüber Maßnahmen wie Standortverlagerungen oder Automatisierung, die kurzfristig Arbeitsplätze gefährdet hätten, aber langfristig zur Wettbewerbsfähigkeit beigetragen könnten.
Kostenintensive Tarifabschlüsse:
- Hohe Lohnabschlüsse und umfangreiche Sozialleistungen, die Gewerkschaften verhandelten, haben die Kostenstruktur der deutschen Autohersteller erhöht. Dies machte es schwieriger, mit Herstellern aus Ländern mit niedrigeren Lohnniveaus zu konkurrieren.
Erschwerte Flexibilität:
- Durch den Einfluss der Gewerkschaften waren die Unternehmen in manchen Bereichen weniger flexibel, z. B. bei der schnellen Einführung neuer Arbeitszeitmodelle oder der Umstellung von Produktionslinien.
ich bin der Überzeugung, das zumindest beim VW Vorstand sowas nicht vorraus gesehen worden ist...vor ein paar Wochen hatte ich daringehend eine Diskussion verfolgt...Herbert Diess war da zu Gast...er meinte, das man das Ruder bei VW noch umlegen könnte...aber was will so ein ehemaliger Vorstand schon anders sagen...
VW war zu erfolgsverwöhnt...es gibt außer von VW up! aktuell keinen kleinwagen im Sortiment... nur große Limousinen..man hat mehr an die Marge gedacht... an den Gewinn als an den kleinen Autokunden...man hat viele Firmenleasinglimousinen verkauft... und das Ziel aus den Augen verloren...jetzt ist der Leasingmarkt erschöpft... und da wurde bei VW bemerkt, das man was verschlafen hat... und den aktuellen Chinesischen Markt völlig aus den Augen verloren hat...
Toyota zb war da vorsichtiger... da gibts immerhin noch den Yaris...welcher um die 17000 liegt... aber bei VW ist nix mehr da...
bei Ford gab es mal den Ford KA...und vor allem den Fiesta....die Zugpferde des kleinen Mannes... gibts nicht mehr... man hätte zumindest ein Modell weiterentwickeln müssen... ebenfalls verschlafen
Auf der anderen Seite ...ist meine persönliche Feststellung... die EAutos sind noch nicht ausgereift...mein Nachbar hat son EAuto...hat sich zig Solarmodule in den Garten gesetzt...aber sowas funktioniert ideal nur bei normalen Temperaturen... jetzt wo die Temperaturen niedriger werden... habe das letzten Winter beobachtet... war sein Auto eigentlich jeden Tag an seiner Garagensäule... am aufladen...
meine Meinung ist... das ganze Thema wurde unterschätzt...und interessante Modelle wird es ab 2027 erst geben...wenn die chinesischen Modelle hier hinüber kommen...
der Solarmarkt ist vorbei ... der Automarkt ist vorbei... der Stahlmarkt ist auch vorbei... 3 starke deutsche Zugpferde...
was kommt danach?
insgesamt eine düstere Zukunft...
sowas könnte man Gedankenblasenplatzhalter nennen, jedenfalls trifft das auf mich zu, ansonsten wäre der Text bzw die Textantwort mehrfach so lang
Vielen Dank nochmals für Ihren Hinweis, ich versuch das in Zukunft in Grenzen zu halten..
Ich erinnere an die uns nach der Wiedervereinigung versprochenen blühenden Landschaften.
Milliarden sind damals in Bauwerke investiert worden von denen einige bis zum heutigen Tage niemals vermietet werden konnten.
Die jetzt abtretende Regierung hat uns erneut blühende Landschaften versprochen. Die Transformation der Gesellschaft sollte uns zwar gigantische Kosten erbringen, aber auch eine blendende Perspektive für die Zukunft.
Und schon hat sich Geschichte wiederholt!
Geblendet durch das Geschafel hat es niemand für möglich gehalten, dass der Verbraucher nicht mitzieht. E-Mobile sind Ladenhüter und das ist der eine Teil des Problems das wir heute haben.
Das zweite Problem ist, dass der internationale Warenhandel in einem Umfange ins Stocken geraten ist, das keiner je für möglich gehalten hat. Ich spreche da nicht nur von den Containerschiffen die im Stau stehen. Schlimmer noch ist der Wirtschaftskrieg durch immer neue Zölle und durch wettbewerbsverzerrende Subventionen, insbesondere in China.
Wer konnte all das ahnen? Wer hat eine Glaskugel gehabt um all das erkennen zu können?
Natürlich niemand und deswegen sehen wir jetzt statt blühender Landschaften Industrieruinen.
Die Absatzschwäche ist klar, aber aus meiner Sicht nur ein Teil und auch nur ein temporäres Problem. Wenn es keine Dieselautos mehr gibt, kaufen die Leute einen Benziner, wenn sie einen brauchen. Gibt es keine Benziner mehr und nur noch eAutos, werden eAutos gekauft.
Mir geht es um die Strukturprobleme.
Tesla hat es leicht. Tesla gab es vor der eAuto Ära nicht, die hatten keine Leute, die Verbrennungsmotore bauten. Die hatten keine Zulieferer, die ihnen Ventile udn Kolben verkauften.
BMW, VW, Daimler usw. haben Kolben von Mahle gekauft. Wemm die bisher mal schwache Jahre hatten, verkaufte Mahle auch weniger Kolben. Das war normal, aber auf Dauer brauchen die Hersteller nur noch Kolben als Ersatzteile.
Die Autohersteller brauchen in wenigen Jahren keinen mehr, der Verbrennungsmotore zusammen baut.
Das war klar, auch ohne Glaskugel.
Mal ehrlich
Die Grünen sind an allem Schuld, das meintest Du doch.
Ich habe mal in das 21-er Wahlprogramm gesehen, da habe ich nichts von derartigen Versprechnungen gesehen.
Abgesehen davon erleben wir seit einigen Jahren die brühenden Landschaften - das ist es, was eher begrenzt werden soll - wenn denn die Menschen mitziehen,
Ich habe die Hoffnung darauf allerdings vor einiger Zeit aufgegeben, glücklicherweise werde ich ob meines fortgeschrittenen Alters die schlimmsten Auswirkungen davon nicht mehr erleben.
Verständnisfrage:
welche Bedeutung haben die im Text immer wieder (auch in anderen Beiträgen) vorhandenen "..." ?