Handyverträge in der Insolvenz?
Hi zusammen,
ich hab im Juni 2023 verschiedene Handverträge inklusive Smartphone abgeschlossen. Daraufhin dann die Handys weiterverkauft in der Hoffnung so meine Schulden zu begleichen und dann in Ruhe in Raten alles abzubezahlen. Leider wurden die Schulden mehr, so dass ich nun insolvent gehen muss. Mein Anwalt meint aber, dass mir deshalb Betrug vorgeworfen werden kann. Ich habe jeweils nur eine Rate bis jetzt gezahlt von den fünf Handyverträgen.
Kennt ihr Euch damit aus?
1. Betrug ja oder nein? (zu dem Zeitpunkt dachte ich ja, dass ich es irgendwie schaffe, so wie die Male davor, ich schiebe schon seit Jahren Geld hin und her, jetzt hatte es leider nicht mehr geklappt.)
2.Müssen Handyverträge mit in die Insolvenz? theoretisch könnte ich es von meinem nicht pfändbaren Gehalt abbezahlen einfach
Vielen Dank für eure Antworten!
4 Antworten
Ja, Betrugsvorwürfe könnten durchaus kommen, da du die Verträge abgeschlossen hast, um aus den nicht vollständig bezahlten Handys Geld einzunehmen, was dir gar nicht zusteht, denn die waren ja noch gar nicht dein Eigentum (nicht bezahlt). Ware zu verkaufen, die einem gar nicht gehört, ist Betrug. Und die zeitliche Nähe zu der eingetreten Zahlungsunfähigkeit spricht ebenfalls dafür.
Du musst sämtliche bestehende Schulden beim Insolvenzverwalter angeben. Gläubiger nicht anzugeben, und diese aber trotzdem im Insolvenzverfahren zu bedienen, stellt eine Gläubigerbevorteilung dar und kann dazu führen, dass es am Ende keine Restschuldbefreiung gibt.
Ich bin aber davon ausgegangen, dass auch wenn ich die Handy verkaufe, meine Ratenpflichten zu erfüllen, so wie ich es bereits seit einigen Jahren mache. Hat aber dann eben nicht geklappt, wie bereits erwähnt... Danke für die Rückmeldung!
"Mein Anwalt meint aber, dass mir deshalb Betrug vorgeworfen werden kann."
Und was sollen wir hier nun besser und schlauer als dein Anwalt dazu sagen können?
Und im Übrigen:
Solange die Handys nicht abbezahlt sind, gehören diese dem Provider und Du darfst diese gar nicht verkaufen! Nennt sich Eigentumsvorbehalt! 😜😁😎
Du begehst einen Betrug, da beißt die Maus keinen Faden ab! Da hilft Dir auch die Aussage nichts, daß Anwälte auch nicht immer alles perfekt wissen. In diesem Fall ist Deine Aussage einfach falsch!
Natürlich drohen Anzeigen wegen Eingehungsbetruges. Ob das tatsächlich passieren wird, wirst Du sehen. Möglicherweise werden die Forderungen auch nur an ein Inkassounternehmen abgegeben. Aber 5 Verträge wirst Du vom pfändungsfreien Betrag nicht bedienen können.
Falls wegen Eingehungsbetrug angezeigt und geurteilt wird - dann gibt es für diese Schulden ohnehin keine Restschuldbeffeiuung.
@andri123 wenn die Forderungen an ein Inkassounternehmen übergeben werden, werde ich dann vermutlich nicht bzgl. Eingehungsbetrug angezeigt? Oder wie meinst du das mit dem "Möglicherweise werden die Forderungen auch nur an ein Inkassounternehmen abgegeben". Danke Dir vorab
vielen Dank für die Rückmeldung! Mir würden 1900Euro übrig bleiben in der Insolvenz, so dass es doch möglich wäre...
wenn du mehr verdienst, hast du ebenfalls einen größeren Freibetrag ;)
Bei einer Lohnpfändung dürfen von einem Netto von 2.900 knapp 1.050 gepfändet werden. Sieh Dir die Pfändungstabelle an.
Wenige Monate vor der Insolvenz 5 Verträge abzuschließen. Das stinkt nach Betrug.
Wie kommt man denn auf die Idee, das es sinnvoll wäre neue Smartphones zu verscherbeln und wohl das doppelte dafür abzahlen zu müssen? Denn auch das musst du darstellen können, sonst spricht es für Betrug.
Wie bereits erwähnt, mache ich dass schon eine ganze Weile so, ich rede von 2-3 Jahren, d.h, wenn ich wirklich betrügen wollen würde, hätte ich damals ja schon insolvent gehen können...jetzt wurde es aber leider immer mehr bzw. meine Schufa immer schlechter etc.
Anwälte wissen auch nicht immer alles perfekt ;)