Wie sind die Berufsaussichten mit einem VWL-Studium in D?
Hallo Finanzexperten,
wie sind aus eurer Sicht die Berufsaussichten bei einem klassischen VWL-Studium einzuschätzen? Unserer Nachwuchs erwägt ein Studium der Volkswirtschaft an der Uni Heidelberg. Bei BWL denke ich, sind die Jobchancen vielerorts recht gut. Wie sieht es aber im Bereich VWL aus, auch was finanzielle Perspektiven angeht? Werden diese Leute auch überall gesucht oder muss man da größere Umzüge einkalkulieren?
3 Antworten
Für die meisten Tätigkeiten in der Wirtschaft ist es fast egal welche Sparte, VWL, BWL, Ökonomie, studiert wurde.
Man findet in den Vorständen BWLer, VWLer, Ökonomen, Juristen.
Wenn auf das Studium gesehen wird, interessiert dann noch eher die Vertiefungsfächer. Ob ein Banker Bankbetriebslehre gemacht hat, oder Geld, Kredit Währung, ist egal. Was man in der Bank braucht, bekommt man in der Traineezeit vermittelt.
Was interessiert Dich denn als Tätigkeit? Willst Du zur Bank? Willst Du in ein Unternehmen?
Natürlich, wer seine Zukunft im Marketing sieht, der sollte BWL studieren und Marketing vertiefen.
Meine Liebe gehört auch der VWL, aber ich bin in der Steuerberatung und war auch einige Jahre bei einer Bank.
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Ergänzung:
Wer Spaß an VWL hat und gut verdinen möchte, kann mit der Vertiefung "Geld, Kredit, Währung" versuchen bei der Bundesbank, bei der EZB, oder in der volkswirtschaftlichen Abteilung einer Bank anzukommen.
DIe Gehälter sind gut, aber das, was man als Honorar für Vorträge bekommt, wenn man aus der Bundesbank, oder der EZB kommt, ist wirklich klasse.
VWL ist natürlich eine etwas größeres Rad, das man dreht. Berufsaussichten sind gut und vielfältig, aber natürlich braucht nicht jeder Mittelständische Betrieb in Schnarchingen einen VWL-Experten. Insofern ist der BWL-Bedarf quantitativ größer. Dafür bildet aber auch jede FH in Schnarchingen irgendwelche „praxisorientierten“ BWLer aus für den lokalen Bedarf. Letztendlich kommt es wie immer darauf an, was man möchte.
Die Uni Heidelberg ist eine gute Uni, und VWL-Absolventen werden ihren Platz finden. Aber man sollte während des Studiums auf jeden Fall flexibel sein, mindestens in Deutschland, besser auch international. Schon als Student ist es sinnvoll sich durch Praktika und Auslandssemester ein Profil zuzulegen, auf das man nach dem Abschluss beruflich aufbauen kann.
Banken, Unternehmensberatungen, internationale Konzerne, und auch die öffentliche Hand stellen VWL-Absolventen ein. Die Ausbildung ist breit, theoretisch interessant und methodisch anspruchsvoll. Ich würde das inhaltliche Spektrum weniger mit BWL vergleichen, sondern mit Politologie. Auch von den beruflichen Möglichkeiten her.
Mal anders gefragt, was ist deine Sorge?
BWL kann ich mir eher ein Bild machen als bei VWL was Berufe angeht. Aber meine Tochter zeigt recht Interesse an den größeren Zusammenhängen der Wirtschaft, da könnte VWL wohl eher passen.
Ich kann den Vorschreibern nur beipflichten, frage mich aber: Was würde denn gegen 'größere Umzüge' sprechen bzw. wieso gehst Du davon aus, dass ein solcher mit einem BWL-Studium nicht erfolgen wird? Egal was der Nachwuchs studiert, es kann immer sein, dass er am anderen Ende der Republik oder der Welt landen wird, und das ist grundsätzlich auch gut so?
Prinzipiell ja und der Nachwuchs wird seinen Weg gehen. Kommt aber stark auch auf die Region an. Wir selbst haben durchaus gemischte Erfahrungen mit Umzug und Mentalität der Menschen gemacht.