Tausch Heizungsanlage einfacher Mehrheitsbeschluß ausreichend?
Hallo, reicht für den Tausch einer Heizungsanlage in einem Mehrfamilienhaus (9 Parteien) ein einfacher Mehrheitsbeschluss (7 Ja-Stimmen, 1 Nein-Stimme, 1 Enthaltung) aus oder muss dies einstimmig Beschlossen sein um umgesetzt werden zu können?
Jede Wohnung hat seine eigene Gastherme inkl. Warmwasserspeicher funktionieren einwandfrei und werden jährlich gewartet, sollen aber nun aufgrund der Regierungsentscheidung vom 08.09.2023 für das neue GEG durch neue Gas-Brennwertgeräte mit integrierter Warmwasserbereitung im Durchlaufprinzip ersetzt werden.
2 Antworten
Diese Frage sprengt im Grunde genommen die Möglichkeiten eines Forums:
Man müßte die Teilungserklärung kennen. Da könnte es Regelungen dazu geben, was Gemeinschaftseigentum ist und was nicht.
Man müßte außerdem das Alter der Gasetagenheizungen kennen.
Man müßte Dir außerdem das sehr umfangreiche und zum Teil schwer verständliche GEG erläutern.
Fakt ist, schon heute kann man in größte Probleme kommen wenn nur eine einzige Gasetagenheizung ausgetauscht werden muss:
Diese Probleme werden in Zukunft zur Regel werden. Was heute für selbstgenutztes Eigentum noch nicht gilt wird demnächst auch da gelten:
Heizungen müssen ausgetauscht werden nach 30 Jahren. Völlig egal ist dabei, ob sie noch funktionieren.
Bei Häusern mit Gasetagenheizungen führt das zu einer fatalen Lage. Neue Heizungen müssen nämlich teilweise mit erneuerbarer Energie betrieben werden, eben der Wärmepumpe. Eine Gasetagenheizung mit Wärmepumpe ist noch überhaupt nicht erfunden und ist ohnehin kaum durchführbar. Indirekt werden dann alle Wohnungseigentümer in die Mithaft genommen. Es muss nämlich eine Zentralheizung installiert werden. Zwar gibt es da noch Übergangszeiten, aber irgendwann steht das unweigerlich an.
Die WEG versucht nun, durch Anschaffung neuer Geräte, diesen Zwang zur Anlage einer Zentralheizung so weit wie möglich in die Zukunft zu verschieben. Derzeit legal betriebene Geräte brauchen nämlich vorerst nicht erneuert zu werden.
Sich dagegen wehren zu wollen ist einfach nur dumm. Die Umstellung eines 9-Parteien-Hauses von Gasetagenheizung auf Zentralheizung wird meiner Schätzung nach irgendwo zwischen 150.000 und 300.000 Euro kosten und damit ein Vielfaches des Austauschs der Gasetagenheizungen.
Sofern in Folge der Heizungsumstellung dann noch weitere energetische Maßnahmen erforderlich werden, wie etwa Wärmedämmung von Dach, Fassade und Kellerdecke oder Austausch vorhandener Heizkörper gegen solche, die mit Niedrigtemperatur funktionieren, könnten die Gesamtkosten sogar bis auf 1 Million ansteigen. Damit wären die Miteigentümer im Zweifel in den Ruin getrieben.
Die Thermen in der Wohnung sind Sondereigentum, alles außerhalb der Wohnungen (Kamin, Gasleitungen, etc.) ist Gemeinschaftseigentum!...und nochmal....es geht darum, ob es in der Eigentümerversammlung einstimmig beschlossen sein muss oder ob eine einfache Mehrheit reicht.
Hallo,
so wie mir bekannt, trifft ein kompletter Austausch nur Anlagen, bei denen keine Reparatur mehr möglich ist.
Derzeit funktionierende Heizungsanlagen sind von diesem Heizungsgesetz momentan noch nicht betroffen.
Ich kann dir auf Grund von Halbwissen lediglich Fundstellen dazu aus dem Netz anbieten:
" Muss eine größere Baumaßnahme beschlossen werden, dann müssen die Eigentümer darüber abstimmen. Stimmt nur eine reine Mehrheit - also mindestens 51 Prozent - für eine Baumaßnahme, dann müssen nur diejenigen bezahlen, die dafür gestimmt haben. Ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit dafür, dann teilen sich alle Eigentümer die Kosten. Das Zusammenleben in Wohneigentumsgemeinschaften regelt das Wohneigentumsgesetz (WEG)."
Quelle:
Ich hoffe, es finden sich hier im Forum noch Mitglieder, deren Antworten für dich nutzbringender sind....sorry !
Die Frage war einfach nur