Makler kauft unsere angebotene Immobilie selbst und verkauft kurzfristig zu einem 50 % höheren Wert?
Nach Maklerauftrag und einigen Interessentenanfragen kauft der Makler selbst.
Preis wurde vorher mit Makler besprochen und als zu hoch erachtet.
Nach dem Kauf durch den Makler hat dieser das Objekt nach 1 Jahr zu einem 50 % höheren Preis wieder veräußert, ohne Änderungen vorzunehmen.
Ist das anfechtbar ?
7 Antworten
Bei den Kapriolen am Markt ergibt sich zuerst die Frage, ob es sich bei 50 % mehr an dem Ort nicht um die ganz normale Preisentwicklung handelt. Es kam ja schon öfter vor, dass eine Immobilie gerade eben noch unverkäuflich war und ein Jahr später scheinbar alle nur diese eine Immobilie wollen.
Wie war dein Gefühl, als der Makler selbst Interesse bekundete? Ist ja eher selten. Dass er als Fachmann schwerlich ein schlechtes Geschäft machen will, war dir sicher bewusst. Wenn ein anderer Interessent mehr gezahlt hätte, wäre der Makler außen vor gewesen.
Was du überlegst ist die Frage, ob der Makler im Eigeninteresse einen falschen Wert vorgegaukelt und so betrogen hat. Das zu beweisen dürfte aber schwer sein.
Du schreibst von "einigen Interessentenanfragen". Zwei, vier oder doch mehr zehn oder zwanzig? Wenn letzteres, hat der Makler - absichtlich oder unabsichtlich - zu einem zu niedrigen Preis inseriert. Das ist Pech, aber strafbar ist das nicht. Schließlich bist du derjenige, der den Preis akzeptiert und hättest du bei vielen Interessenten stutzig werden können. Spätestens dann, wenn der Makler Interesse bekundet, wäre dafür Zeit gewesen.
Jetzt ist es in Wirklichkeit zu spät.
Ich halte es für ziemlich mutig von einem Laienforum verbindliche Auskünfte in einem derart schwierigen Fall erwarten zu wollen.
Schwierig ist an diesem Fall schon der Sachverhalt. Da muss man sich ganz genau anschauen, was besprochen und vereinbart war und was davon im Streitfall nachweisbar wäre.
Schwierig ist aber auch die Rechtslage. Ob der Makler als Vermittler auch Berater ist, muss man erst einmal heraus arbeiten.
Ohne anwaltliche Beratung kommst Du da nicht aus und die wird angesichts des hier bestehenden Gegenstandswertes teuer.
Dass der Makler Deine vermeintlichen Ansprüche freiwillig anerkennt und bedient ist ohnehin nicht zu erwarten. Das dann aufgrund des Streitwerts zuständige Landgericht kennt den Anwaltszwang. Ohne Anwalt geht da überhaupt nichts.
Ob der Makler als Vermittler auch Berater ist,
weiß ich aus dem stegreif auch nicht, spielt meiner Meinung aber auch keine Rolle. Wenn ich meinen Broker beauftrage eine Aktie bei LS best market zu verkaufen und ich ihm nachweisen kann, dass er mir 10,- dafür ausgezahlt hat, obwohl sie zu dem zeitpunkt dort bei 12 stand und er sie dort auch zu dem Preis verkauft hat, ist er dran. Auch wenn ich darüber in Kenntnis bin, daß ich sie in Wirklichkeit ihm verkaufe, so nutzt er doch sein Insider Wissen um sich zu meinem Schaden zu bereichern, was exakt dem Wortlaut des Straftatbestands im BGB entspricht.
Der Makler ist beauftragt, die Immobilie in deinem Interesse zu einem möglichst hohen Preis zu verkaufen. Wenn du ihm nachweisen kannst, dass er dir die Bude deutlich unter Marktwert abgeschwatzt hat ist er möglicherweise regresspflichtig und auch strafrechtlich wegen Untreue und Betrug belangbar.
Näheres musste mit nem Anwalt besprechen.
Was willst du da anfechten? Warum sollte euer Kaufvertrag nicht gültig sein? Der Makler hat einfach seinen Wissensvorsprung genutzt. Solange der Vertrag nicht unter Druck oder ähnliches zustande kam dürfte es da wenig Stellhebel geben.
Die relevante Frage ist meiner Meinung nach eher ob der Makler gegen seine vertraglichen Pflichten verstoßen hat um sich einen Vorteil zu verschaffen und euch damit evtl Schadensersatz zusteht.
Das wäre dann aber wie von mir geschrieben eine Frage ob aus dem Maklervertrag heraus ein Anspruch auf Schadensersatz besteht.
Das mag alles sein.. auch wenn ich das in der Realität für schwer nachweisbar halte. aber es dürfte mit hoher Sicherheit kein Grund sein den Kaufvertrag anzufechten.
Nee...wenn ihr das zu preiswert verkauft...ist doch Eure Sache...
wenn man etwas modernisieren lässt, holt man sich doch auch mehrere Angebote, wobei das preiswerteste Angebot nicht immer das beste ist...so mache ich das jedenfalls...
Frage: Warum habt ihr nich auch mehrere Makler involviert.... ist halt taktisch unklug...
Woher wisst ihr...das er es teurer verkauft hat?
also verwerflich ist das meiner Meinung nach nicht...ist zwar dumm so zu verkaufen...aber Gesetzewidrig ist das nicht...muss ja jeder selber wissen...zu welchem Preis man da verkauft...
Und genau das darf er als Makler nicht.