Immobilie zum Vermieten privat kaufen, oder GmbH gründen und dann kaufen?
Lohnt es sich eine GmbH zu gründen und mit dieser eine Immobilie für 2 Mio. € zu kaufen, wobei 50% Eigenkapital sind und die anderen 50% von der Bank geliehen werden? Die Immobilie wäre ein Mehrfamilienhaus das zu 100% vermietet wird. Mit den Mieteinnahmen könnte man dann den Kredit steuerfrei abbezahlen. Die Firma würde so keinen Gewinn machen, bis der Kredit abbezahlt ist. Dann könnte man sich überlegen ob man nochmals investiert oder die Mieteinnahmen selbst behält und dann versteuern muss. Wenn man die Immobilie selbst kauft, muss man ja auf die Mieteinnahmen Steuern zahlen und hat weniger Geld zur Verfügung um das Geld zurückzuzahlen. Die Gründungskosten von einer GmbH sind mir bekannt.
Vielen Dank im Vorraus
4 Antworten
Wenn jeder nur sprechen würde wovon er Ahnung hat, wäre es sehr still auf der Welt.
Für die Konstruktion Immobilien zu kaufen und verkaufen sowie Dividenden möglichst steuerneutral zu reinvestieren, lohnt sich die Gründung einer Immobilien-Holding und wiederum für jede Wohnung/Haus eine eigene GmbH. Wird eine Wohnung dann verkauft, fließt das Geld zu 95% steuerfrei in die Immobilien Holding zurück (d.h. man zahlt 1,5-2% Steuern).
Natürlich hängt dabei ein Verwaltungsaufwand mit dran, der allerdings bei mehreren Wohnungen streckbar ist, d.h. man kann hierfür einen Buchhaltung beschäftigen, der diese wiederkehrenden Ein- und Auskünfte notiert und ggf. auch seinen Lohn wieder einspielt.
Mehr nachzulesen in diesem Artikel:
http://www.focus.de/finanzen/steuern/steuerreform-ideales-sparmodell_aid_240961.html
Die GmbH zahlt auch Steuern, wenn auch weniger, als eine Privatperson in der vollen Progression
Wenn die Immobilie später verkauft werden soll ist nichts mit 10 Jahres Spekulationsfrist abgelaufen, sondern die Differenz zwischen Buchwert und Kaufpreis ist voll steuerplichtig.
Will man die Gewinne aus der GmbH ausschütten, zahlt man nochmal Steuer auf die Ausschüttung.
Denkt man, ich verkaufe nicht die Immobilie, sondern die Anteile an der GmbH, auch er Verkauf von GmbH Anteilen ist steuerpflichtig.
Dein Modell halte ich für kontraproduktiv.
Ok, um die Rahmenbedingungen klarzustellen: Das soll eine langfristige Anlage sein, Der Verkauf des Hauses spielt dabei keine Rolle. Das Einkommen ist für die nachsten vier Jahre gesichert und wird nach diesen vier Jahren zwischen 1,5 und 5 Mio. € vor Steuern liegen, je nach Entwicklung der Finanzmärkte. Das Darlehen sollte also kein Problem darstellen. Kinder sind schon im jungen Erwachsenenalter und das Objekt steht in Stuttgart-Mitte, die Lage ist also gut. Ich werde mich auch noch an einen Finanzberater wenden. Ich wollte nur wissen ob das möglich wäre.
...die hohen persönlichen Steuern für die Vermietung haben mich auch über so ein Modell nachdenken lassen. 15% Körperschaftssteuer sind halt deutlich weniger als 45% Spitzensteuersatz.
Man kann eine GmbH auch im Alter ( >55) mit leichten Steuervorteilen verkaufen und auch relativ gut vererben. Ob das aber dann immer noch so ist, wenn es so weit sein sollte, bleibt abzuwarten.
Nachteile sind: - deutlich höherer Aufwand für Bilanzierung, Jahresabschluss etc. - Gewinnentnahmen sind aufwendig und müssen dann doch persönlich versteuert werden. - ob die Bank dem zustimmt ist fragwürdig bzw. lässt sich die Haftung für den Kredit nicht auf die GmbH verschieben - die 10 Jährige Frist für die Steuerfreiheit auf Gewinne aus dem Kauf-und Verkauf entfallen.
Es hilft nichts, mann muss seinen Fall durchkalkulieren und dann entscheiden...
In meinem Fall lohnt es wohl mehr möglichst viel in die Immobilie zu investieren, damit die dann zum Verkauf um etliches wertvoller da steht und einen höheren Verkaufserlös erbringt.
Noch ein Nachtrag:
das Modell fällt auch aus, weil bei der Übertragung meiner Immobilie in meine GmbH Grunderwerbssteuer anfallen würde - ein fettes KO Kriterium!