Für Jahrespraktikum FOS (11 Klasse). Zusage vom Steuerberater und Finanzamt. Welches Stelle sollte er nehmen? Wo hat er bessere Karrierechancen?
2 Antworten
Zusage vom Steuerberater für was?
Zusage vom Finanzamt für was?
Grundsätzlich würde ich raten, dass er die Chance beim Finanzamt wahrnimmt. Die Chance auf eine Stelle beim Steuerberater gibt es nachher immer noch. Die Stelle beim Finanzamt dürfte weg sein.
Während meiner mittleren Dienst-Ausbildung haben einige die Übernahmeschnitte nicht geschafft. Sie kamen alle beim Steuerberater unter und die Ausbildung zum Steuerfachangestellte mit Lehrzeitverkürzung war nicht wirklich ein Problem.
Ebenso ging es den Kollegen die die Ausbildung zum gehobenen Dienst versemmelt haben. Die Laufbahnprüfung des gehobenen Dienstes entspricht ungefähr der Steuerberaterprüfung. Die die an der Prüfung scheiterten, kamen alle als Steuerassistent unter; und die die die Prüfung schafften aber den Staat verlassen wollten, von denen haben 95% die Steuerberaterprüfung im ersten Anlauf geschafft. Und die Prüfung hat bei uns im Land eine Durchfallquote von ca. 70%
Schwierig. Dieses Jahrespraktikum kenne ich nicht, ist wohl so ein NRW-Ding. Ich hab also keine Ahnung, was die Inhalte sind.
Beim Finanzamt lernst Du das Steuerrecht kennen, Du lernst aber auch die Eigenarten einer öffentlichen Verwaltung kennen. Du lernst aber nicht wirklich etwas zum Thema Umgang mit Kunden und auch BWL und ähnliches ist nur rudimentär.
Beim Steuerberater hast Du ebenfalls Steuerrecht; Du lernst aber privatwirtschaftliche Strukturen kennen, Umgang mit Kundschaft dürfte auch ein Punkt sein und je nach Schwerpunkt kommt betriebswirtschaftliches Denken bzw. betriebswirtschaftliche Ansätze noch dazu.
Ich bin damals ohne Ahnung von irgendwas in den Öffentlichen Dienst gestolpert und seit dem geblieben. Der öffentliche Dienst ist weder so toll wie ihn sich manche vorstellen, noch so schlecht wie ihn manche reden.
Davon haben wir auf den Finanzämtern viele; was Vor- und Nachteile hat.
Die drei Jahre Studium geben einem einen wunderschönen Überblick über das Steuerrecht und seine Besonderheiten. Der praktische Teil ernüchtert einen, wie simpel dann das umsetzen ist, und wie wenig man tatsächlich prüfen kann. Und die knapp zwölf Stunden Rhetorik und Gesprächsführung in den drei Jahren, die vergisst man so schnell wieder, wie sie gekommen sind.
Der Großteil der Sachbearbeiter auf den Finanzämter ist gut darin ihr Ding im stillen Kämmerchen zu machen und sie wissen, dass sie Recht haben. Sie können es aber nicht wirklich erklären oder vertreten.
Allerdings geht die Tendenz auf den Finanzämtern immer mehr in Richtung Betriebsprüfung; und dort sollte man keine Angst vor Menschen haben.
Da wir 'ihn' nicht kennen, können wir hier nix dazu sagen, welch Stelle er annehmen sollte.
Das Praktikum allein eröffnet ja noch keine Karrierechanchen, dazu muss 'er' dann schon noch die Ausbildung machen/das Studium absolvieren.
Steuerberater ist einer der wenigen freien Berufe, für die man nicht zwingend studieren muss - man kann zur Prüfung auch nur auf Grundlage einer ausreichend langen Berufstätigkeit im entsprechenden Feld zugelassen werden, sie gilt aber als eine der schwierigsten Prüfungen in D.
Ich weiß das es hier bei uns ziemlich schwierig ist, beim Finanzamt rein zu kommen. So hätte er schon einmal einen Fuß in der Tür. Allerdings könnte er auch bei einem sehr netten Steuerberater das Praktikum machen, der hat eine kleine Kanzlei, also sehr familiär. Wenn ihm der Weg gefällt möchte er auch später gerne weitermachen. Beim Finanzamt kann man ja die Beamtenlaufbahn einschlagen. Das ist zumindest zukunftssicher.
Warum hältst Du das Jahrespraktikum denn für so richtungsweisend? Möglicherweise wirkt es sich ausbildungsverkürzend aus, wenn er anschliessend eine Ausbildung zum Steuerfachangestellten macht. Beim Finanzamt vielleicht auch. Es stehen ihm ja trotzdem beide Wege anschliessend offen.
Den Karriereweg beim Finanzamt halte ich für etwas einfacher und sicherer und während des Werdegangs finanziell angenehmer als den Weg zum Steuerberater.
Zur Steuerberaterprüfung lese ich auch von einer extrem hohen Durchfallquote, ausserdem müsste man dann in der Lage sein, als Selbständiger tätig zu sein, das liegt ja auch nicht jedem.
Und Dein Sohn weiss das alles jetzt natürlich noch nicht. Lass ihn doch einfach nach seinem Gefühl entscheiden.
Ja. Und ob ihm das Ganze überhaupt liegt, weiss momentan weder er selbst noch seine Mutter. Vielleicht will er nach dem Praktikumsjahr ja auch lieber Erzieher werden:)
Obwohl ich ja selbst eine Helikoptermama war. So ganz falsch lag ich mit meinen Ideen für Berufe für meinen orientierungslosen Sohn aber offenbar nicht, zumindest ist er dort immer noch tätig. Nach 10 Jahren.
Ich kenne es noch aus meiner Jugend, öffentlicher Dienst=sicher.
Das er beim Finanzamt genommen wird, damit hätten wir nicht gerechnet.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass er irgendwann mal selbstständig ist. Aber das ist Zukunftmusik. Ob ihm das ganze liegt, sehen wir sowieso erst später.
Er beginnt ja erst im August die neue Schule um sein Fachabitur im Bereich Wirtschaft und Verwaltung zu erwerben. Dafür benötigt er ein Jahrespraktikum in einem geeigneten Betrieb. Er hat eine Zusage vom Steuerberater und seit heute auch noch die Zusage vom Finanzamt. Es geht halt darum was ist nach dem Fachabi, wenn ihm der Berufszweig zusagt? Wäre es sinniger beim Finanzamt zuzusagen oder lieber beim Steuerberater. Wie gesagt, ich kann mir nicht vorstellen das er sich irgendwann selbstständig macht. Ich möchte nur das er einen guten Weg geht. Sicher und mit guten Verdienstmöglichkeiten. Ob es ihm gefällt steht auf einem anderen Blatt.