Frmenübernahme-Neuer Arbeitgeber zahlt weniger Gehalt plus Prämie?

3 Antworten

Grundsätzlich gelten nach der Übernahme die bestehenden Verträge weiter. Und das schreibst Du auch. Also erst mal cool bleiben, nicht irre machen lassen und abwarten, wie es sich entwickelt (siehe auch meine abschliessende Bemerkung).

Die neuen Verträge sind zum derzeitigen Zeitpunkt lediglich ein Angebot, das Du nicht annehmen musst. Das ist eine individuelle Entscheidung von Dir, ob Du das machst. Ob es sinnvol ist und dir Vorteile gibt, das kann ich nicht sagen, da mir die Inhalte weder der alten noch der neuen Verträge bekannt sind.

Ziel der neuen Firma ist natürlich, hier Synergieeffekte auch bei den Personalkosten zu generieren. Deshalb wird meist nach einer gewissen Zeit versucht, über zusätzliche Anreize, also z.B. Einmalzahlungen, die Mitarbeiter dazu zu bewegen, auf die neuen Verträge umzusteigen.

Es handelt sich also um keine Änderungskündigung, denn die müsste anders ausschauen und es gelten ganz andere Regeln (https://www.arbeitsrechte.de/aenderungskuendigung/).

Die Situation ist nicht ungewöhnlich, nach Firmenübernahmen habe ich mehrfach selbst erlebt, dass Mitarbeiter, welche die identische Arbeit verrichten, unterschiedliche Verträge haben, einer Altvertrag (sogar unterschiedliche Altverträge) und einer Neuvertrag. Und jede Neueinstellung erhält natürlich Neuvertrag.

Abschliessende Bemerkung:

In derartigen Situation ist es sinnvoll, über einen Gewerkschaftsbeitritt nachzudenken. Dort sind auch Spezialisten, welche die Vertragslage kompetent prüfen unde Rat geben können. Erstberatung ist ausserdem meist kostenlos.


mowa57 
Beitragsersteller
 03.08.2018, 10:21

Vielen Dank für ihre Antwort. Nur kurz dazu möchte ich anmerken das erst ein Gespräch mit allen Kollegen geführt wurde und wir die neuen Verträge noch nicht gesehen haben. Die neue Fa. kennt schon den Paragraphen 613 (also keine Änderungskündigung) . Für mich z.B. ist es eben schwierig zu akzeptieren nach 14 Jahren als Filialleiterin mit 61! Jahren (ich bin noch sehr agil und fit im Kopf) einen neuen Vertrag zu unterschreiben der mir wahrscheinlich irgendwann nur Nachteile bringt.Die Sache mit der Prämie betrifft auch nur noch eine Kollegin. Die anderen sollen 1zu1 übernommen werden. Natürlich haben diese auch eine niedrigere Gehaltsstufe!

Eine wesentliche Frage stellt sich sofort: Wird denn die Prämie auch bei Lohnfortzahlung im Krankheitsfall /Krankengeld und bei künfitgen Entlassungen auch bei der Abfindung mit berücksichtigt? Wie ist es bei künftigen Lohnerhöhungen? Vermutlich wird die Prämie nicht berücksichtigt und bei Lohnerhöhungen verrechnet.

Fakt ist, das Gehalt muss gezahlt werden. Die Prämie ist freiwillig und kann bezahlt werden muss aber nicht.

Solch ein Angebot braucht man nicht anzunehmen, da Nachteile absehbar sind.


mowa57 
Beitragsersteller
 03.08.2018, 10:23

Vielen Dank für ihren Komentar. Dem Hinweis werden wir nachgehen.

Das Angebot eines neuen Vertrags ist auf jeden Fall eine Änderungskündigung udn man muss sich den Vertrag genau ansehen.

Dein Sachverhalt reicht dazu nicht, denn Festgehalt + Prämie da muss man die Bedingungen für die Prämie genau ansehen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

mowa57 
Beitragsersteller
 03.08.2018, 10:19

Vielen Dank für ihre Antwort. Man sagte uns die Prämie wäre an nichts gebunden. Es könnten interne Probleme geben wenn die übrigen MA vom höheren Gehalt bestimmter Kollegen erfahren würden.

wfwbinder  03.08.2018, 10:56
@mowa57

So wie es Euch vorgeschlagen wurde ist es einfach ein neuer Vertrag, der den alten ersetzen soll. In so fern ist der Einwand von @wjgmuc richtig, dass es keine Änderungskündigung ist.

Aber für den Fall, dass Ihr nicht unterschreibt, wird die kommen, oder die betriebsbedingte Kündigung zum nächstmöglichen Zeitpunkt.

Daher wirklich genau den Vertrag prüfen. Habt Ihr einen Betriebsrat? Eventuell kann man da was als Betriebsvereinbarung machen.

Die Bemerkung mit der möglichen internen Probleme wegen der höheren Bezahlung ist Quatsch, denn die Bezahlung gab es ja schon vorher.

user2358  02.08.2018, 16:12

So ungern ich Dich korrigiere (denn Deine Antworten weiss ich zu schätzen): es ist keine Änderungskündigung, sondern lediglich eine bei Übernahmen üblicher Versuch, die neuen Mitarbeiter durch das Angebot eines neuen Vetrages mit neuen Bedingungen in die besehende Gehaltsstruktur einzubinden bzw. das Gehaltswesen zu vereinheitlichen.

Habe derartige Situationen schon mehrfach selbst erlebt.

heinerbumm  02.08.2018, 11:06

Bei Übernahmen kommt sowas öfter vor. Das Gehalt soll gesenkt werden, da das aber ja nicht ohne weiters geht, behilft man sich mit der Prämie. Meistens wird die Prämie mit Gehaltssteigerungen (die dann vom niedrigeren Gehalt berechnet werden) verrechnet, so dass in einigen Jahren das Zielgehalt ohne Prämie erreicht ist. Dies ist aber nur ein häufiger Weg, da Du aber keinerlei weiter Angaben machst wie alles geregelt wird kann es im Einzelfall durchaus anders sein.

Auch eine Änderungskündigung kann nur personenbedingt, verhaltensbedingt oder betriebsbedingt erfolgen. Deswegen wäre zunächst zu prüfen, ob die Änderungkündigung (und um das handelt sich hier) zu Recht erfolgt.