Neue Kollegen bekommen deutlich mehr Gehalt als bisherigen?
Ich arbeite in der Finanz-/Bankenbranche in einem Bereich, bei dem Mitarbeiter händeringend gesucht werden. Wir werden alle nach Tarifgehältern (Verdi) bezahlt. Nun ist aufgefallen, dass die Stellenausschreibungen ein höheres Tarifgehalt enthalten, obwohl es sich hier um exakt die gleichen Jobs handelt. Ich habe mit ein paar neuen Kollegen gesprochen, es geht hier teilweise nicht nur um höhere Tarifgruppen als solche, sondern auch innerhalb dieser um höhere Einstufungen (mehr Berufsjahre). Zum Vergleich: Ich bin im 5. Jahr im Unternehmen (3 Jahre Studium + 2 Jahre danach) und würde über 1000€ brutto weniger verdienen als eine Studentin (3 Jahre) die jetzt anfangen würde.
Es geht hier also nicht um Gehaltsverhandlungen oder so, da Tarifgehälter. Meine Frage: Darf der Arbeitgeber das so machen? Dürfen solche Differenzen bestehen und ist das im Sinne der Gewerkschaft, die die Tarifgehälter auf den Weg gebracht hat? Bisherige Anfragen an die Teamleitung wurden beantwortet mit "Es ist irgendwann eine Anpassung geplant". Das reicht mir aber nicht.. jeden Monat hunderte Euro "verlieren" und auch keinen zukünftigen Ausgleich zu bekommen, finde ich sehr ungerecht und nicht im Sinne der Gleichbehandlung.
Was sagt ihr dazu? Wie sollte man sich verhalten? Und darf der Arbeitgeber das überhaupt`?
6 Antworten
Klar darf der Arbeitgeber das, es gibt ja Vertragsfreiheit. Hinnehmen würde ich das allerdings nicht.
Ein Arbeitgeber kann dies, insbesondere in Bereichen, in denen Fachkräftemangel herrscht.
Aber: Du kannst Dich auf eine solche Stelle auch bewerben, um Dein Gehalt zu erhöhen.
"Wie sollte man sich verhalten"
Sich nicht vertrösten lassen, eine sofortige Anpassung verlangen, sich was neues suchen.
Nicht grade eine Fachzeitschrift, aber trotzdem:
Weniger Gehalt bei gleicher Tätigkeit: Das kannst du dagegen tun (infranken.de)
Bei der Gewerkschaft kannst Du doch einfach direkt anfragen.
Hast du mal eine Gehaltserhöhung angesprochen?
Ich hab jetzt auch gewechselt und 3 Stufen höher eingruppiert worden, als meine Kollegen die da schon Jahre lang arbeiten… und höher was die Jahre angeht… einfach weil die gesucht haben.
So kenne ich es auch bei anderen, die in einer Bank arbeiten. Wird gesucht… dann zahlen die externen mehr als was die Bestandskräfte bekommen.
Mein Chef hat von sich aus sogar angesprochen, dass ich mir zu unserem Januar Gespräch überlegen soll, was ich ab dann gehaltlich erwarte.
Wenn sie also suchen, sprich eine Gehaltserhöhung an.
"Ich arbeite in der Finanz-/Bankenbranche in einem Bereich, bei dem Mitarbeiter händeringend gesucht werden.
Dann verstehe ich nicht, warum Du nicht schon längst Bewerbungen schreibst und dann auch von den höheren Gehältern provitierst!!??!!
Vielleicht reicht es aber auch schon, was natürlich mit einem Risiko verbunden ist, wenn Du einfach eine Kündigung schreibst und dem AG in die Hand drückst!
Wenn ihr doch so händeringend gesucht werdet, lässt man dich doch nicht so einfach gehen!
Wer sich in der Privatwirtschaft auf einer Stelle ausruht, wird nie überdurchschnittlich (für diese Arbeit) bezahlt. Neuen Job suchen und kündigen. Oder auch andersrum, wenn die Stellenlage tatsächlich gut ist. Vielleicht bekommst du recht zeitnah ein Angebot doch bitte auf deiner aktuellen Stelle zu bleiben und dafür umgruppiert zu werden.
Gibt es irgendwelche Gestze (möglicherweise auch seitens der Gewerkschaft), die den Arbeitgeber zwingen, das anzupassen?