Dachdecker Auftrag kann mangels Finanzen nicht ausgeführt werden - begehe ich Vertragsbruch?
Ich habe vor 2 Jahren eine Neueindeckung vom Dach unterschrieben ohne genauen Baubeginn, nun ist es so das ich aufgrund meiner Finanziellen Situation nicht in der Lage bin die Arbeiten ausführen zu lassen. Muss ich befürchten das mir etwas in Rechnung gestellt wird da ich ja sozusagen in meinen Augen Vertragsbruch begehe?
5 Antworten
Hat sich der Auftragnehmer denn jetzt (schon) wegen der Ausführung bei dir gemeldet oder ist diese Frage vorsorglicher Natur ?
" Auftrag unterschrieben " ! was steht denn dazu im Vertrag ?
Eine Stornierung, Kündigung oder Widerruf ist letztlich auch von den vereinbarten AGBs bzw. von zusätzlich beiderseitig erfolgten Vereinbarungen abhängig. Diese sollten daher vorher geprüft werden, weil auch sie Einfluss auf die Stornierungsgebühren haben.
Andererseits, einen Auftrag z w e i Jahre auf Eis liegen zu lassen, dies bei einem Handwerksbetrieb, ist schon reichlich merkwürdig. Hast du zwischenzeitlich mal etwas von der Dachdeckerfirma diesbezüglich gehört, evtl. ist bei ihm der Auftag " irgendwie sogar verloren gegangen, immerhin im Bereich des Möglichen.
lies mal hier:
http://www.kündigungsschreiben.de/stornierung-von-auftr%C3%A4gen-wann-und-wie-erlaubt
vielleicht lässt sich so aus der Tatsache, nicht
" angemessener Beginn der Arbeiten"
ein Kündigungsgrund "stricken" ? ;-)
Ansonsten, wenn diese Richtung nichts machbar, hilft nur ein offenes Gespräch zur Problematik der momentanen Zahlungsschwierigkeit.
Ich denke dem Handwerker kommt letztlich diese Variante unter den gegebenen Umständen auch entgegen.
Wer soll denn den Herrn Auftrag kennen, wenn du nicht mal dazuschreibst, in welcher Stadt der arbeitet. Und Dachdecker gibt es ja nun viele, auch mit weniger seltsamen Namen.
Hier gibt es sogar einen Doktor Kittel, und einen Doktorkittel hat er auch an. Ich finde das witzig. Bestimmt hat der Dachdecker Auftrag auch einen Dachdeckerauftrag.
Recht hast! Vor allem kommt "Vertragsbruch" eher selten vor seit die gute alte Schiefertafel aus der Mode gekommen ist.
Das Gesetz gibt Dir die Antwort:
https://dejure.org/gesetze/BGB/649.html
Du schuldest bei einer Kündigung den vollen Werklohn. Davon muß der Dachdecker allerdings ersparte Aufwendungen in Abzug bringen. Man kann als vage Richtlinie sagen, daß etwa 20 bis 30% des Werklohns zu zahlen sind.
Allerdings finde ich es sehr merkwürdig, daß der Dachdecker 2 Jahre lang still hält. Gibt es da Vereinbarungen über die Du uns nichts erzählst?
Sorry wenn ich mich als Frau etwas missverständlich ausdrücke...aber es ist für mich das erste Mal das ich auf solch einem Portal eine Frage Stelle.
Der Dachdecker hat sich in zwei Jahren nur einmal gemeldet ,zwecks Telefonnummer seit dem nie wieder .
Theoretisch könnte der Dachdecker seinen bisherigen Aufwand einfordern. Das kann wenig, das kann aber dann, wenn er die Ware zum einen bestellt und zuschneiden hat lassen und zum anderen nicht anderweitig verwenden kann auch viel sein.
Praktisch wird er entweder an sein zukünftiges Geschäft denken oder einem Nackten nicht in die Tasche greifen. Wenn du also anrufst und fragst, ob man den Auftrag erst mal stornieren/auf unbestimmte Zeit verschieben kann, weil du es dir derzeit nicht leisten kannst, wird er womöglich Verständnis haben.
Das ganz sicher, wenn er bisher keinen oder kaum Aufwand hatte (man macht auch Angebote, die nicht angenommen werden).Vieles wird einfach so storniert, weil man sich Probleme mit dem Kunden, dem Leumund, den Anwälten und so weiter sparen will.
Ob oder ob nicht hängt aber davon ab. Vor allem davon, ob die Handwerker schon vor der Tür oder auf dem Haus sind.
genau, gar nicht erst "schlafende Hunde wecken" !
Nach zwei Jahren ( evtl. werden es sogar weitere Monate/Jahre ) weichen schon allein die Kosten erheblich vom anfangs vereinbarten Rahmen ab.
Nicht nur den bisherigen Aufwand, sondern den gesamten Werklohn abzüglich der ersparten Aufwendungen. Untere Grenze sind 5% des Werklohns, nach oben ist alles offen.
Ich habe mal ein Fertighausbauunternehmen vertreten das mehr Gewinn mit stornierten als mit ausgeführten Baumaßnahmen gemacht hat. So was wird es auch unter Dachdeckern geben.
Sofern der Dachdecker sich nicht schon gemeldet hat, würde ich lieber nicht anrufen und drauf hoffen, daß die Sache in Vergessenheit gerät.