Sind wir Deutsche zu skeptisch?
Wir diskutieren seit Jahren über die elektronische Krankenakte und sie funktioniert noch immer nicht.
Das e Rezept beim Arzt gibt es, aber nicht für alle Medikamente.
Der Bargeldanteil in Deutschland ist noch immer bedeutend, in Schwedern, oder im Baltikum zahlt man fast alles per Karte.
Wenn eine Behörde digitalisieren will, kommen gleich die Datenschützer.
Sind wir Hinterwäldler, oder sind alle anderen kritiklose Leute, die in ihr Verderben rennen?
13 Stimmen
9 Antworten
Meine Frau hatte Ende des vergangenen Jahres ihr erstes E-Rezept in der Apotheke eingelöst und den Apotheker zur Verzweiflung gebracht. Einige der Dateien waren fehlerhaft. Der telefonisch (!) von ihm konsultierte Support konnte nicht helfen. Er hat dann per Telefon(!) den das Rezept ausstellenden Arzt um Bestätigung der Verschreibung gebeten und diese per Fax (!!!) zugesendet bekommen.
Nach Aussagen des Apothekers hat der eine Stunde an der Sache gearbeitet. Beim Papierrezept hätte das in Minuten erledigt werden können.
Nun ist meine Frau gesetzlich versichert und hat eine Gesundheitskarte.
Ich bin privat versichert und habe keine. Muß ich mir dann eine entsprechende App auf mein Smartphone laden? Müßte, wer als privat Versicherter kein Smartphone hat, sich deswegen extra eins zulegen? Oder bleibt dem privat Versicherten das gute alte Papierrezept auf ewig erhalten?
Wenn man derart stümperhafte Umsetzung der Digitalisierung anschaut kann man doch geradezu froh sein, wenn man alles so lange analog läßt wie nur möglich!
Lustig finde ich auch, dass derzeit noch nicht jede Arztpraxis E-Rezepte ausstellt. Habe neulich erfahren als ich für meine Frau ein Rezept abholen wollte und mir das Ding in Papierform ausgehändigt wurde.
Ob man E-Rezepte auch versenden kann weiß ich nicht, nehme es aber an.
Hab gerade bei einem Pflegedienst nachgefragt für meine Klienten. Die Hausärzte werden die eRezepte ausdrucken und an die Apotheke faxen. Mal sehen wielange das noch geht.
Das kann an sich ja nicht wahr sein! Behörden schaffen das Fax ab weil es die Kommunikation von gestern ist und der Gesundheitsminister zwingt Ärzte und Apotheken dazu, so ein Gerät vorzuhalten.
"Was ist das denn für ein Mist. Ohne App muss ich also für jedes Rezept in die Arztpraxis, um es auf die Karte einspielen zu lassen und muss anschliessend mit der Karte in die Apotheke um die Karte auslesen zu lassen?"
Ein Rezept wird m.W. mitnichten "auf der Karte gespeichert", sondern zur Versichertennummer hinterlegt und dann mit Hilfe der Karte in der Apotheke abgerufen. Mein 95jähriger Vater bekommt das problemlos hin und das hat auch bereits einige Male problemlos funktioniert - der ist aber auch nicht grundsätzlich "dagegen".
Und wo liegt der Unterschied, ob Du nun in der Praxis ein Papierrezept abholst oder dort nur aufschlägst, damit das Rezept hochgeladen wird? Ich muss tatsächlich seltener zum Arzt - sobald meine Karte für das Quartal eingelesen ist, muss ich für ein Folgerezept im gleichen Quartal nur noch online bestellen. Ich kann auch kein Rezept mehr verlieren und andere Leute können nicht behaupten, eines verloren zu haben und für Dritte Medikamente abgreifen. Das ist eine Vereinfachung und kein "Mist".
Anekdoten sind keine Daten. Auch mit Papierrezepten ist mal was schiefgelaufen, bitte die rosarote Brille mal absetzen, was die Vergangenheit angeht. Eine Praxis, die noch kein E-Rezept anbiete, hat es verschlafen - das ist die Schuld des Arztes, nicht des neuen Systems.
Wie gesagt, holt oft die Apotheke die Rezepte ab und ich muss auch nicht mit Karte zur Apotheke, sondern kann liefern lassen. Ebenso geht um immobile Patienten, für die bisher niemand mit deren Karte zur Apotheke fährt.
Und ja, Mist ist für mich alles, zu dem ich gezwungen werde, ohne einen offensichtlichen Vorteil für mich zu sehen. Denn bisher war es hier schon recht bequem, vor allem durch den guten Service der Apotheke. Okay, für Apotheken und Praxen wird es aufwandssparend, wenn's erstmal läuft.
Ich habe mir aber vorhin gedacht, ich probier es mal mit der App und hab mir eine PIN bei der KV bestellt.
Übrigens habe ich durch die erzwungene Nutzung von elster jedes Jahr einen deutlich höheren Zeitaufwand bei der Dateneingabe, als wenn ich meine Zahlen kurz in Papierformulare eintragen würde. Das ist wirklich nur für das FA von Vorteil.
Du machst das auch nicht nur einmal pro Jahr. Bei mir hakt es immer irgendwo. Letztes Jahr musste ich einen Steuerberater eingeben, obwohl ich keinen habe. Kam aus dem Punkt auch nicht mehr raus, hab schliesslich Herrn xxx in yyy angegeben.:)
Und wenn ich Datenübernahme anklicke, muss ich jede einzelne Eintragung des Vorjahres einzeln löschen oder korrigieren, sonst stehen da falsche Zahlen, wo ich aktuell gar nichts eingegeben habe. Also gebe ich auch Namen, Adresse etc. neu ein.
In Papierform guck ich einfach ins Vorjahr, wo ich Eintragungen gemacht habe.
Und ja, ich bin in einigen Dingen ungeschickt. Das mit der App-Installation ist mir ein Graus. Bei der letzten notwendigen App haben mir 2 Leute geholfen. U.a. ein Herr aus Köln.:)
Ich nutze keine Software, ich hab meine eigene Excel tabelle. Und die Vorjahreswerte will ich aktuell ja eben nicht haben und einzeln löschen müssen. Ich gucke nur im Vorjahr, an welchen Stellen ich Eintragungen gemacht habe. Und natürlich gucke ich auf meinen Zettel, welche Zahlen ich unterbringen muss.
Das mit den Anekdoten war aber nicht an mich gerichtet, oder?
Hier wedelt inzwischen der Stätz mit dem Hund. Soll ich einen Kaffee servieren?
Wir Deutsche wollen von neuen Sache nur die Vorteile nicht die Nachteil
Wir ruhen uns immer noch auf dem aus, was Deutschland in Nachkriegszeit bis in die 80er/90er geschaffen und geschafft hat. Ein halbwegs sicheres und bequemes Leben für fast jederman. Warum sollte man da was dran ändern, jeder hat seinen Geschirrspüler im Haus.
Es ist keine Skepsis vor dem neuen, es ist einfach ein "Brauchen wir nicht, wir haben doch alles was Lebenswichtig ist". Und genau das hat sich bis in unsere Bürokratie eingeschlichen. Warum sollte man was Technisch neues aufbauen, warum sollte man das genehmigen, dafür Geld rauswerfen. Wir sind doch bisher auch so ausgekommen.
In anderen Ländern baut der Staat die Digitalisierung auf und die Bevölkerung hat sich daran anzupassen. In Deutschland kommt die Digitalisierung von unten, der Kleine Mann/Frau der unter 40 ist will das und damit sind es zu wenig Leute, als das das oben in der Politik und bei den Behörden ankommt.
Oh, da musst du aufpassen, solche Verallgemeinerungen könnten jemanden verärgern! Aber ja, es ist schon seltsam, wie manche Länder weit voranschreiten und andere etwas langsamer sind, besonders wenn es um Technologie und den Umgang damit geht. Manche sind wie Sprinter, während andere gemütlich im Schneckentempo vorangehen. Aber hey, jeder hat seine Gründe und seine eigene Art, Dinge zu sehen, oder? Man könnte sagen, es ist wie bei einem Puzzle – jeder passt irge
Deutschland wird von Bürokraten beherrscht. Die zu digitalisieren würde ja einen Stellenabbau bedeuten und Fortschritt. Deshalb blockieren die alles was geht. Bürokraten wollen keinen Fortschritt und leben davon das sich Gesetze ständig ändern.
Das mit der Gesundheitskarte und Digitalisierung im Gesundheitswesen, ist halt so, das dann auch einige Kosten einsparen können. Das ist natürlich nicht gewollt. Deshalb werden jetzt alles teuer digitale Insellösungen produziert, die zusätzlich Zeit und Geld kosten. Moderne Praxen haben alles digtal vorliegen.
Als ich letztes Jahr aus dem Krankenhaus entlassen wurde habe ich einen Entlassungsbief für meinen Hausarzt mitbekommen. Den habe ich zu Hause eingescannt und sogleich vorab meinem Hausarzt und Kardiologen als pdf geschickt.
Die Hausarztpraxis konnte damit nix anfangen. Als ich dort erschien, fing der Arzt an den 12 seitigen Bericht zu lesen, den ich mit hatte.
Die Kardio Praxis rief mich einen Tag später an und wollte mich sehen. Die konnten damit was anfangen und haben das pdf gelesen.
Wer nun glaubt, das würde ja irgendwie vom Krankenhaus zu Ärzten kommen, der irrt.
Auf das E-Rezept bin ich gespannt. Ob ich das dann einfach an Doc Morris per App oder E-Mail weiterleiten kann? Mal sehen. Meine Rezepte kann ich schon per E-Mail bestellen, muss die aber persönlich abholen. Weil die wollen ja meine Versicherungskarte einlesen.
Ja, solange man mit der Karte zur Praxis gehen muss zum Einlesen, gibt es m.E. für den Patienten kaum einen Vorteil. Aber mit der app soll auch die Abwicklung mit online-Apotheken möglich sein.
Du brauchst eine PIN von der KV für die App. Habe ich mir heute bestellt, kommt per Post mit PostIdent.
Bei der DocMorris App kann man den CQR code einscannen. Ebenso auf der Webside. Warum sollte ich die App der KV nutzen? In der App der Mobil gibt es nix zu E-Rezepten....
Die Karte muss einmal pro Quartal eingelesen werden.
Der Vorteil ensteht dadurch, das das E-Rezept weitergeleitet werden kann. Das geht halt schneller als mit den gelben Reitern.
Man kann es also per E-Mail an die Apotheke schicken und die Medikamente dann abholen wenn sie da sind. Die Abholbereitschaft kann auch per E-Mail erfolgen.
Das spart mir eine Autofahrt.
Appro Bargeld gut das man damit bezahlen kann. Am 02.-4.1. ging bei uns hier weder im Hagebau noch bei Edeka Kartenzahlung. Je mehr mit Karte bezahlt wird, desto mehr Betrügerein. Die Kreditkartenwirtschaft hat jedes Jahr Schaden im 2stelligen Millionenbereich dadurch.
Was ist das denn für ein Mist. Ohne App muss ich also für jedes Rezept in die Arztpraxis, um es auf die Karte einspielen zu lassen und muss anschliessend mit der Karte in die Apotheke um die Karte auslesen zu lassen?
Bisher musste ich mich gar nicht bewegen, wenn die Karte fürs Quartal schon eingelesen war. Anruf in Praxis mit Rezeptwunsch, Anruf bei Apotheke, die das Rezept abholt und mir das Med. liefert.
Aber es gibt wohl auch noch Papierausdrucke für eRezepte (!!!) und man kann die App von Angehörigen nutzen. Toll. Du weisst ja, wie ich Apps liebe...