Rente abgesichert über Produktivvermögen. Eine gute Idee?
Viele kritisieren, dass es Börsenspekulation sei, obwohl bei anderen Diskussionen kritisiert wird, dass die Superreichen, eben durch Aktieninvestitionen noch reicher werden.
Die Befürworter weisen, nicht zu Unrecht darauf hin, dass der DAX (mal als Beispiel) seit seiner Einführung1988 bis heute auf mehr als das 17fache gestiegen ist (ein Zuwachs von ca. 8 % p.A.)trotz aller Krisen udn den Zusammenbrüchen.
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Auf einem Bein kann man nicht stehen.
In den USA sind Aktiensparpläne zur Alterssicherung sehr populär. Manche setzen dort nur auf Aktien. Wenn es zum Crash kommt muß man seine Lebenspläne umstellen. Ich erinnere mich noch genau an entsprechende Berichte aus den USA wo in Crashtagen so viel von der Alterssicherung verloren war, dass die Betroffenen zwangsläufig weiter zu arbeiten hatten.
Richtig wäre daher, eine gesunde Mischung von allen Anlageformen zu finden und auch aus Aktien rechtzeitig vor dem Ruhestand ganz oder teilweise auszusteigen.
Einigen Studien zufolge ist der aussichtsreichste Weg zu Reichtum das Unternehmertum. Natürlich kann man auch durch eine Erbschaft zu Reichtum gelangen, aber dann ist meist die ältere Generation Unternehmer gewesen. Lottogewinner lasse ich mal außen vor.
Aktien bieten jedem Menschen den Zugang, um sich an Unternehmen zu beteiligen und an den Gewinnen zu partizipieren. Die langfristige Rendite des Aktienmarktes ist besser als jede andere Anlageform, daher ist es nur logisch, sein Vermögen zumindest zum Teil dort zu investieren.
Natürlich schwankt dieser Vermögensteil dann, denn Risiko bedeutet immer auch Volatilität. Wer das nicht möchte, z.B. aus Sicherheitsbedürfnis, ideologischen oder sonstigen Gründen, der muss es ja nicht tun. Niemand wird gezwungen, reich zu werden.
Das Aktien auch zur Rentenfinanzierung zukünftiger Generationen eine gute Sache sind, machen einige skandinavische Länder schon seit Jahrzehnten vor. Meiner Meinung nach hätte man das zu Zeiten, in denen man quasi kostenlos Schulden aufnehmen konnte, also schon viel früher machen sollen. Aber besser spät als nie. Auch da ist halt wichtig, dass Aktien nur einen Teil der Rücklage bilden.
Die Altersvorsorge in Wertpapiere zu stecken, bedeutet nicht zwangsläufig, dass das nur Aktien sein müssen. Da können genausogut auch Rohstoff- und Immobilienfonds dabei sein. Ein gewisser Anteil an Anleihefonds wäre sicher zusätzlich sinnvoll.
Aktien würde ich perönlich allerdings trotzdem ca. 50% der Anlagesumme zuweisen. Ob diese nun dividendenlastig, staples-orientiert oder einfach weltweit gestreut sein sollten - darüber kann man dann ganz hervorragend jahrelang streiten. 😉
Norwegen macht mit seinem Staatsfonds ganz gut vor, wie so etwas gehen könnte.
Wie war das noch gleich? Sowas ähnliches hat es doch schon gegeben und ist krachend gescheitert. Kenfo nennt sich das
GESCHÄFTSBERICHT ZUM 31.12.2022
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KENFO - Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung, Berlin
B. GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG vom 01.01.2022 bis
31.12.2022
Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) T€
2022 2021
1. Erträge aus Wertpapieren des Finanzanlagevermögens 314.048 280.000
Darunter:
Erträge aus Fondsausschüttungen 180.000 280.000
Zinserträge 4.581 0
Erträge aus Wertpapierverkäufen 129.467 0
2. Sonstige Erträge 50 197
3. Personalaufwand -6.279 -5.242
4. Abschreibungen -148 -67
5. Sonstige betriebliche Aufwendungen -3.815 -4.078
6. Aufwand aus der Vermögensverwaltung -2 -4
7. Zinsen und ähnliche Aufwendungen -6.154 -22.860
8. Stiftungsergebnis 297.701 247.946
Stiftungsrechtliche Verwendungen -648.144 -1.043.010
Zu Ende 2021 hatte der KENFO allerdings 757,9 Millionen Euro in Öl- und Gasunternehmen investiert, darunter 26 Millionen Euro in den russischen Ölkonzern Lukoil. Das entspricht 3,2 Prozent der Anlagen.
3,2 % zu verlieren ist zwar unschön (aus meiner Sicht aus auch dumm, in russische Unternehmen zu investieren, für Anlagen gilt, bleib im Lande und nähre Dich redlich), daher habe ich ja für meine Frage auch nur den DAX bemüht, aber diese Art Verluste sind einberechnet, wenn man den DAX sieht. Da hat ja auch der VW Kurs durch die sogenannte Dieselaffäre gelitten, aber andere Unternehmen und Branchen haben es rausgerissen.
Soviel nur von den Träumen deutscher Politiker vom Aufstieg der Böse zu profitieren. Hatten wir bereits einmal, solch einen Versuch. Nun gut 2. Versuch. Ist ja nicht das eigene Geld, sondern das Geld anderer Leute.....
https://de.wikipedia.org/wiki/Fonds_zur_Finanzierung_der_kerntechnischen_Entsorgung
Zu Ende 2021 hatte der KENFO allerdings 757,9 Millionen Euro in Öl- und Gasunternehmen investiert, darunter 26 Millionen Euro in den russischen Ölkonzern Lukoil. Das entspricht 3,2 Prozent der Anlagen. Außerdem hatte der Fonds in Großbanken investiert, die in den Cum-Ex-Skandal verwickelt waren und gegen die von den Staatsanwaltschaften in Köln und Frankfurt ermittelt wurde.[19][2