Spargeld in China investieren?

Mein Hemd ist näher als die Jacke. Ich nehme die beste Rendite. 50%
Andere Ansicht 30%
Ja, Anlagen nur in Unternehmen, die hier produzieren 20%

10 Stimmen

5 Antworten

Mein Hemd ist näher als die Jacke. Ich nehme die beste Rendite.

Für mich ist die wesentliche Frage nach dem Risko/Rendite-Profil der Anlage. Wird das Investment es schaffen, "den Markt" mit erträglichen Risiken mit Outperformance zu schlagen? Wie sah es in der Vergangenheit aus und wie war die Reaktion des Investments auf außergewöhnliche Situationen bzw. Krisen?

BYD war in 2023 absatzmäßig der größte Automobilbauer der Welt - noch knapp vor dem Volkswagen-Konzern. Vergleicht man die Absatzzahlen mit dem Restpotential im chinesischen Markt, dann wird klar, dass hier noch einiges an Potential lauert.

Es gibt bei chinesischen Firmen jedoch auch immer Risiken im Reporting, der Arbeitskonditionen und in der Produktqualität. Außerdem: ob sich die Verfünffachung aus 2020/2021 bei BYD fortsetzen läßt, ist fraglich.

Mit einem Investment von 100 kEUR wird nicht wirklich ein großer Impact auf die Arbeitssplätze in Deutschland oder China oder anderswo erfolgen. Daher sollte man sich solche Fragen eher bei Unternehmen stellen, in die man 10 Millionen EUR oder mehr investiert. Die 100 kEUR werden wohl nicht mal für die Portokasse reichen. Das Unternehmen stärken wird man damit nicht signifikant.

Daher stellen sich meiner Meinung nach solche Fragen nach der Standortpolitik wohl bei diesen Größenordnungen nicht wirklich.

Es stellen sich jedoch Fragen nach ethischen Aspekten. Sucht man nach "BYD Skandal" auf einer Suchmaschine Deiner Wahl, wird schnell klar, dass der Erfolg erkauft ist und hier auch Schattenseiten bestehen. Das sind letztendlich Risiken, die in einer Bewertung berücksichtigt werden müssen - reicht der Risikoaufschlag bei einer Rendite von 9% wirklich aus, um diese Risiken abzudecken? Meine Antwort wäre eine Tendenz zum Nein.

Andere Ansicht

Was soll denn das überhaupt für eine Anlageform sein?

Ich frage zum rechtlichen Konstrukt.

Anleihen würden wohl eher nicht von einem Vetrieb abgesetzt, sondern über die Börse verkauft.

Das kann eigentlich nur ein geschlossener Fonds sein. Da müssen die Alarmglocken schrillen. Dicke Provisionen lassen da jeden Vertriebler zum Märchenerzähler werden. Durch telefonbuchdicke Prospekte versucht der Veranstalter sich daraus für ihn ergebende Haftungsrisiken zu minimieren. In diesem Fall kommt hinzu, dass vor einer gerichtlichen Auseinandersetzung in China ohnehin jeder zurückschrecken wird.

Gerade weil man Rendite nur erzielen kann wenn das Kapital erhalten bleibt sollte man vom solchen Anlagen Abstand nehmen, egal wo auf der Welt sich das Anlageobjekt auch befinden mag.


wfwbinder 
Beitragsersteller
 26.03.2024, 07:34

Es geht um eine Fetgeldanlage bei BYD auf 24 bis 48 Monate und es gilt auch die Einlagesicherung aber eben nur bis 100.000,- und wer will schon in Peking klagen, wenn etwas schief geht.

Rat2010  26.03.2024, 16:27
@wfwbinder

Wie kommst du auf Einlagensicherung bis 100.000 €? Passt nicht.

wfwbinder 
Beitragsersteller
 26.03.2024, 19:50
@Rat2010

Weil das auf deren Vertriebsunterlagen so genannt ist. Da steht wohl einer Versicherung hinter.

Außerdem, wer wird schon einer Bank misstrauen, die auf dem Recht eines EU-Landes basiert.

Privatier59  26.03.2024, 19:59
@wfwbinder

Sorry, aber ich tendiere auch zu der Meinung von Rat2010. Es passt nicht. Ich halte das für Märchenerzählungen des Vertriebs.

Rat2010  27.03.2024, 11:22
@wfwbinder

Was jetzt? Ich empfehle etwas weniger Gutläubigkeit. BYD hat in Europa keine Banklizenz und wenn eine Versicherung dahintersteht, ist die Anlage kein Fall für irgendeine Einlagensicherung.

Wenn eine Bank mit Einlagensicherung dahinter stehen würde, könnten sie dchon mit 5 % den Markt aufrollen. Es passt also nicht.

Kein Mensch außerhalb des Vokskongresses weiß, wie die Liquidität von BYD mit der von Evergrande verflochten ist. Wenn man BYD Geld ungesichert leiht, sollte man das ganz genau wissen.

Mein Hemd ist näher als die Jacke. Ich nehme die beste Rendite.

Interessantes Thema.

Tatsächlich sehe ich mich nicht in der Verantwortung dafür, die deutsche Wirtschaft zu fördern.

Erinnert mich ein wenig an die "Patriotismus"-Debatte um die Entscheidung des DFB, von Adidas zu Nike als Ausrüster zu wechseln. 90 Prozent der Adidas-Mitarbeiter arbeiten nicht in Deutschland, 78 Prozent der Produktion kommt aus Asien...

Andere Ansicht

Ich sehe nicht darauf, ob meine Anlagen Deutschland oder Europa stärken, so einen großen Einfluss würde ich mir nicht anmaßen.

Wichtig wäre für mich eher, nicht einem dubiosen "Kapitalanlagenvertriebler" mit primärem Provisionsinteresse zu folgen und außerdem auf die größtmögliche Sicherheit meiner Geldanlage zu achten, die bei einer Rendite von 9% schon mal nicht, wie von mir zwingend gefordert, gegeben sein kann. Insoweit nehme ich auch nicht die beste Rendite, was heißt das auch? Die höchste ist niemals die beste.

Was bedeutet denn die genannte Einlagensicherung von €100.000? Wer steht dahinter, China?

Andere Ansicht

Überall investieren nur nicht in China!