Midijob und (Klein-)Gewerbe sinnvoll?

3 Antworten

600 € Gewinn oder Umsatz? Was hat denn die Steuerberaterin gesagt, die alle Zahlen kennt, wieviel Geld Du zur Seite legen solltest? Glaubst Du ihr nicht?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Berufserfahrung

unternehmer22 
Beitragsersteller
 10.09.2022, 16:11

600€ Gewinn, also die Einnahmen minus Ausgaben, die ich monatlich habe. Das ist aktuell ungefähr der Durchschnitt. Mit meiner Steuerberaterin hatte ich mich zu Beginn der Gewerbeanmeldung zusammengesetzt. Jedoch konnte sie mir einige Fragen nicht so beantworten, dass ich sie ganz verstehe. Ich bin mir nicht ganz sicher, wie gut sie mich beraten hat. Wieviel ich zurücklegen soll, hat sie mir nicht gesagt. Aber ich versuche mindestens 30% zurückzulegen.

unternehmer22 
Beitragsersteller
 10.09.2022, 16:15
@Eifelia

Hier sind auch sehr erfahrene Menschen, ich habe da auf eine Zweimeinung gehofft oder auf Menschen, die Erfahrung mit dieser Situation haben oder sogar in der selbigen Situation sind.

Eifelia  10.09.2022, 16:21
@unternehmer22

Du kannst einfach in Elster.de oder einem der zahlreichen Steuerprogramme eine Erklärung 2021 mit Deinen Zahlen füttern. Das Ergebnis wird nahe am richtigen Wert sein, so sehr ändern sich die Werte von Jahr zu Jahr nicht.

unternehmer22 
Beitragsersteller
 10.09.2022, 16:30
@Eifelia

Bei meinen bisherigen Steuererklärungen hat tatsächlich immer Taxfix gereicht, dort ist das Integrieren einer gewerblichen Anlage nicht möglich. Ich werde mal schauen, was sich findet. Wie gesagt, für mich ist das alles noch Neuland.

Eifelia  10.09.2022, 16:40
@unternehmer22

Du kannst auch einfach den Bruttolohn um 7200 € erhöhen, Einkünfte sind Einkünfte.

Andri123  10.09.2022, 16:50
@unternehmer22

30% Rücklage ist etwas übertrieben.

Der Grundfreibetrag wird Dir bereits beim Midijob angerechnet. Wenn ich davon ausgehe, dass das zvE für den Midijob bei 10.000 liegt, fällt dafür keine ESt. an.

Kommen nun 7.000 Gewinn dazu, liegt die ESt. für das gesamte zvE von dann insgesamt 17.000 bei knapp 1.400.

Du zahlst jedenfalls nichts doppelt.

unternehmer22 
Beitragsersteller
 10.09.2022, 16:52
@Eifelia

Der Midijob wird also nachträglich besteuert? Beide Einnahmequellen werden zusammengenommen?

Andri123  10.09.2022, 16:54
@Eifelia

Sorry, für Bruttolohn gibt es doch Abzüge in der Berechnung, Vorsorgepauschale etc.? Das passt ja hier nicht.

Eifelia  10.09.2022, 17:05
@unternehmer22

"Der Midijob wird also nachträglich besteuert? Beide Einnahmequellen werden zusammengenommen?"

Bei der Einkommrnsteuererklärung werden immer zuerst alle Einkünfte aus allen Einkunftsarten ermittelt, dann zusammengerechnet, dann Vorsorgeaufwendungen und Sonderausgaben abgezogen und dann das sich ergebende zu versteuernde Einkommen der Einkommensteuer unterworfen (verkürzt dargestellt). Die Lohnsteuer - wenn denn welche einbehalten wird - ist nur eine Vorauszahlung auf die Einkommensteuer.

Eifelia  10.09.2022, 17:05
@Andri123

Ich bin davon ausgegangen, dass man bei Taxfix die Daten lt. Lohnsteuerkarte eingibt und den Bruttolohn einfach erhöhen kann (In dee Werbung fotografiert man das ja ab - aber ich nehme doch an, dass das nicht die einzige Mögluchkeit ist?). Ob es da eine Plausibilitätskontrolle gibt, die eine Berechnung verhindert, weiß ich nicht - wenn dem so ist, funktioniert es nicht, dann hast Du Recht. Und es nur eine Hausnummer.

unternehmer22 
Beitragsersteller
 10.09.2022, 17:16
@Andri123

Gehst du dann bei den Einnahmen des Midijobs netto aus minus der Werbungskostenpauschal?

Eifelia  10.09.2022, 17:20
@unternehmer22

Nein. Die Einkünfte sind aus dem Brutto minus Werbungskosten(pauschale) zu ermitteln.

unternehmer22 
Beitragsersteller
 10.09.2022, 17:34
@Eifelia

Okay, danke. Das ist schon alles sehr hilfreich, um das alles besser zu verstehen.

Andri123  10.09.2022, 18:10
@unternehmer22

Ich habe das zvE (zu versteuerndes Einkommen) aus dem Midijob grob geschätzt. Auf 10.000, das muss nicht richtig sein.

Im zvE ist bereits der Abzug der Werbungskostenpauschale enthalten.

Beispielhaft habe ich Dir die Steuerbelastung für ein zvE von 10.000 bzw. 17.000 genannt. Das diente nur als Anhaltspunkt. Wenn Dir das nicht als grober Eckpunkt ausreicht, musst Du wohl die Steuerberaterin erneut beauftragen.

unternehmer22 
Beitragsersteller
 10.09.2022, 18:17
@Andri123

Das passt, vielen Dank. Ich kann die Rechnung nachvollziehen. 👍

1.200,- brutto sind 14.400,- Pro Jahr. Also bei den üblichen Freibeträgen Einkommensteuer 0,- Euro.

Das zu versteuernde Einkommen bei 14.400,- brutto ist 10.257,- Euro.

Wenn Du 600,- Euro zusätzliches Einkommen hast, werden es also 17.457,- Euro, die Du zu versteuern hast.

Das ergibt 1.489,- Euro Einkommensteuer. Durchschnittsbelastung 8,53 %, Grenzbelastung (Steuer auf die letzten 10,- Euro) 25,01 %.

Also wenn ich auf 7.200,- Euro Zusatzeinkommen nur 1.489,- Euro Einkommensteuer zu zahlen hätte, wäre ich glücklich.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Dafür ist die Selbständigkeit sozialversicherungsfrei.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung