"Independent Contractor" für ausländische Firma?
Aktuell bin ich in Singapur festangestellt, plane allerdings bald zu kündigen und nach Deutschland zu ziehen. Ein Startup für das wir uns gegenseitig sehr interessieren würde mich gerne in einer höheren Position anstellen. Weil sie allerdings keinen Firmensitz in Deutschland haben (sondern nur in London), würden sie mich als "Independent Contractor / Consultant" mit einem monatlichen Festbetrag anstellen.
Fragen:
- Worauf muss ich aufpassen?
- Muss ich mich hierzu selbstständig machen und monatlich Rechnungen schreiben? Ich hatte nicht vor für andere Firmen/Projekte zu arbeiten.
- Muss ich eine Umsatzsteuer verlanden?
3 Antworten
- Es ist eine selbständige Tätigkeit, aber nur für einen, das sieht man in Deutschland gern als "Scheinselbständigkeit."
- Du meldest Dich einfach beim Finanzamt als Unternehmensberater an.
- Umsatzsteuer musst Du nicht berechnen, denn es ist grenzüberschreitend für ein Unternehmen. Damit nichtsteuerbar, weil der Ort der Leistung gem. § 3 a UStG dort ist, wo der Leistungsempfänger seinen Sitz hat.
- Du bist trotzdem vorsteuerabzugsberechtigt, aus Deinen Kosten und Investitionen.
Da Dein Vertragspartner im Ausland sitzt und hier keinen Betriebsstätte hat, wird man Dir kaum auf die Nerven gehen.
Frag doch mal beim EDB nach. Singapur hat doch wegen 46 Neuinfektionen wieder zu gemacht. Changi lässt dich doch nicht raus, oder?
Für ein Startup, ohne Sitz in Deutschland, hier her zu kommen? Da kannst du den Job doch auch von SIN aus machen. Was ist, wenn die dir nichts mehr zahlen? Abgesehen von der Wohnung, die du bräuchtest, ohne die letzten Abrechnungen siehts da schwer aus, Schufa kannst du wahrscheinlich auch nichts nachweisen. Und überhaupt, woher sprichst du so gutes Deutsch? Bist du ausgewandert?
Ich bin Deutscher und bin nach dem Studium vor 10 Jahren ausgewandert (Irland, San Francisco, Singapur). Ich arbeite für Facebook was natürlich ein super Arbeitgeber ist.
Leider zieht es mich aus gesundheitlichen Gründen meiner Eltern wieder nach Detuschland. Ein Transfer mit FB ist schwierig da die Market Offices wie in Berlin/Hamburg lediglich Vertriebs und Policy Büros sind.
Das Startup zahlt US-Standard was ein gutes Stück höher ist als das was ich sonst dort gesehen habe. Equity-culture ist auch besser als das was ich sonst gesehen hab. — Das schreit auch alles nach einer Scheinselbstständigkeit... ich lese mich da gerade erst ein und muss die diesbezüglich mal erziehen.
Changi ist noch offen. Ich bin erst vor 8 Tagen wieder hier angekommen (und bin jetzt in Hotelquarantäne). Ich muss hier noch einpaar Dinge erledigen und würde erst wieder in 2-3 Monaten nach Deutschland. Wohnung mieten etc sollte kein Problem sein.
Du sprichst es an, Scheinselbständigkeit könnte ein Thema werden.
ps: falls du kommst, ich bräuchte noch rendang paste und pandan extrakt :-)