In Immobilien investieren mit 18 Jahren?
Hallo. Versetzen wir uns gedanklich mal in folgende Lage:
Eine Person ist frisch 18 geworden, gerade in der Ausbildung. Hat zusätzlich einen Minijob. Der Person stehen monatlich ca. 1000€ Netto zur Verfügung.
Die Person geht zu einer Bank, hat bereits eine vielversprechende Immobilie entdeckt, schaut sich nach einem Kredit um. Die Immobilie würde etwa 4500€ im Monat Brutto einbringen. Kosten tut die Immobilie etwa 500.000€. Abbezahlt wäre diese nach etwa 10 Jahren. Würde die Bank dem 18 Jährigen diesen Kredit geben? Ist das realistisch?
4 Antworten
Nein schon Dein Rechenbeispiel ist ja nicht korrekt, weil es Brutto-Einnahmen der reinen Tilgung gegenüber stellt. Darlehn kosten Zinsen und es fallen Nebenkosten und Steuern an. Aber auch wenn wir jetzt mal ernsthaft von 2000 Netto/Monat Einnahmen aus gehen und Steuern (Einkommenssteuer, Grundsteuer B)außen vor lassen, kommen rechnerisch 21 Jahre raus. Wenn man jetzt mal von 5% Zinsen ausgeht, dann decken die 2000 ja nur die Zinsen.
Der Bankberater wird nach Sicherheiten fragen. Die Immobilie wäre ja die einzige Sicherheit, das wird das Haupt-Problem sein. Also muss eine weitere Sicherheit her. Außerdem muss Eigenkapital her. Keine Bank finanziert 100%.
Ist auf den ersten Blick interessant, auf den 2. Blick nicht mehr, weil ja in 21 Jahren auch Investitionen anfallen werden. Mietausfälle, Kosten ohne Ende kommen hinzu. Kar so werden Immobilien angeboten und so wird auf Dummenfang gegangen. Aber als Interessent sollte man sich immer fragen, warum das Objekt gerade jetzt verkauft werden soll, wenn es scheinbar auf den ersten Blick so toll ist.
Das zieht einem ja die Schuhe aus!
Der Frischling kennt nicht den Unterschied zwischen Bruttomiete und Ertrag und er hat bei seinen Erwartungen zur Miethöhe eine Null zu viel gemacht.
Der Bankberater würde den Immobilienhai in spe mit dem Rat nach Hause schicken, sich einstweilen bei Immobilieninvestitionen auf Legohäuschen und Strandburgen zu beschränken.
Reden wir mal von Köln. Vor 30 Jahren kostete ein Altbau-Mietshaus die 12-fache Jahresmiete. Heute findet man das 30-fache nicht selten, in der Regel sogar recht frech von der Bruttomiete aus gerechet. Bei Eigentumswohnungen, um die es hier ja gehen soll, habe ich schon das 60-fache gefunden. Eine Null weniger war sicher übetrieben, aber ein Drittel der ins Auge gefaßten Miete ist realistisch.
schon das 60-fache gefunden
Klar, die Leute werden ja auch immer älter. Wenn man dann seinem Kind zur Einschulung solch ein Grundstück kauft, dann fängt es bei dessen Renteneintritt schon fast an, sich zu rechnen.
Das hat mit dem Alter nichts zu tun! Wenn man sich die Immobilie ohne Miete nicht leisten kann, bekommt man auch kein Darlehen.
Mieter können - zeitlich befristet oder ganz - ausfallen und Immobilien können unvermietbar werden. Die Banken müssen damit rechnen.
Aber sowas passiert doch nicht? Ich gehe von einer Großstadt wie Düsseldorf, Frankfurt oder Hamburg aus, in der es großen Wohnungsmangel gibt.
Da kostet der Quadratmeter 5000 bis 8000 Euro und die Bruttomiete liegt bei erheblich unter 1800 Euro. Schon stimmt die Gesamtrechnung nicht mehr.
Unsinn! Die Bank muss dich vor deinem aus Unerfahrenheit logischen Fehler bewahren.
Die Erfahrung, dass sich etwas, das teuer geworden ist, nicht gerade dann zur Kapitalanlage eignet, macht jeder! In fünf Jahren lachst du über deine Idee.
Versetzen wir uns gedanklich in die Mathematik -
der Junge kann nicht rechnen.
Na wo die sitzt, ist ja offensichtlich.
Rechnen wir mal durch: 4.500*12=54.000 p.a
500.000 / 54000 = 9,3
Also hierzustadt™ rechnet man mit Faktor 20, mindestens.
Da mit einer Null weniger führt zu Faktor 92,6. Kann ich auch nicht glauben.
Irgendwas stimmt da nicht.