Geld verliehen per Überweisung, Empfänger zahlt es nicht zurück
Hallo, ich habe vor 2 Monaten einem guten Freund 900 Euro auf sein Konto überwiesen, da es ihm finanziell sehr schlecht ging und Rückbuchungen bei ihm bevorstanden. Vorher haben wir per E-Mail drüber geschrieben, das ich es ihm gerne geben würde und um eine Rückzahlung brauchte es sich erstmal keine Gedanken zu machen, einen Darlehensvertrag besteht aber leider nicht auch keine Unterschrift von ihm das es geliehen war. In der E-Mail hab ich nur geschrieben, nimm es an, ich geb es dir gerne usw. das hat er dann nur mit einem Ja bestätigt, aber mehr auch nicht,,, und sich bedankt dafür.
In meiner Überweisung steht leider nur der Betreff: wie vereinbart
Auch kein Beweis das es ein Darlehen war denn wie vereinbart kann ja vieles bedeuten... 3 Monate zuvor habe ich schon mal eine offene Rechnung (600,00) für ihn bezahlt... dafür hab ich auch keine Unterschrift das ich es ihm nur geliehen habe...
Was kann ich nun tun? Er zahlt es nicht zurück und behauptet nun ich hätte ihm das Geld geschenkt, da ich ihm ja hätte helfen wollen, weil es ihm schlecht ging.
Hab ich überhaupt ne Chance mit einem Anwalt / Mahnbescheid? Klar hab ich Emails aber nie eine Bestätigung das ich es nur geliehen habe....Hab schon mit Tricks versucht ihn aus der Reserve zu locken aber er geht nicht darauf ein und behauptet ich hätte ihm das Geld geschenkt... Er kann ja auch Widerspruch gegen einen Mahnbescheid einlegen .. ist dann mein Geld weg?
5 Antworten
Hallo, ich glaube auch, dass ein Anwalt nur noch mehr Kosten verursacht und die Rückzahlung garantiert das nicht. Aber ansonsten schließe ich mich der Meinung von Angelsiep an, unbedingt einen Mahnbescheid zu erwirken. Nicht vergessen, die Zinsen (z.B. 5 % über dem Basiszinssatz der EZB - zur Zeit sind das 3,62%) zu berechnen. Das Formular kann man online ausfüllen und an das Amtsgericht (= Mahngericht) schicken. Es fallen Kosten für Gerichtsgebühren an. Vielleicht kannst Du Dich später mit dem Schuldner einigen und dann ggf. auf die Zinsen verzichten.
Manchmal reicht es schon aus, dem "Freund" in gewisser Weise zu drohen, in dem man zur Polizei geht. Würde es auf jeden Fall mal versuchen.
In der E-Mail hab ich nur geschrieben, nimm es an, ich geb es dir gerne usw.
Angebot
das hat er dann nur mit einem Ja bestätigt, aber mehr auch nicht,,, und sich bedankt dafür.
Annahme
einem guten Freund 900 Euro auf sein Konto überwiesen,
Ausführung
Jeder Anwalt wird gern mit Dir leiden und Dein Geld nehmen, aber eine Chance sehe ich nicht, ausser den 1.500,- (900,- + 600,-) auch noch 1.000,- Euro Anwalts- und Gerichtskosten hinterher zu werfen.
§ 516 BGB
Begriff der Schenkung
(1) Eine Zuwendung, durch die jemand aus seinem Vermögen einen anderen bereichert, ist Schenkung, wenn beide Teile darüber einig sind, dass die Zuwendung unentgeltlich erfolgt.
Hallo Sheila40,
Eine einfach unglaubliche Geschichte, die ich ehrlich gesagt so wie Sie sie schildern kaum glauben mag. Ich will Ihnen keinesfalls zu dem finanziellen und moralischen Schaden noch Vorwürfe machen, aber hier hat Ihr „ guter Freund „ ganz offensichtlich Ihre Naivität oder Gutgläubigkeit ausgenutzt. Sie können sich selbstverständlich in dieser Angelegenheit an einen Anwalt wenden, nur denke ich wird der Nachweis eines privaten Darlehens schwer zu führen sein. Wenn es wirklich so ein guter Freund ist können Sie zunächst nur versuchen ihm ins Gewissen zu reden damit er das geliehene Geld von sich aus zurück zahlt, vielleicht gibt es ja noch einen Rest von Ehre und Anstand. Wünsche Ihnen viel Erfolg beim eintreiben des Geldes und überdenken Sie für die Zukunft auch das eigene Verhalten.
doch leider ist es so gewesen... ins Gewissen geredet hab ich schon versucht, sogar einen aus seiner Familie kontaktiert aber der hält sich natürlich daraus, ich dachte, er würde ihn zur Vernunft bringen... Also kann ich mir das Geld für einen Anwallt und Mahnbescheid sparen... ich hab es mir fast gedacht... vielen Dank für deine Antwort...
Puh, das ist eine richtig schwierige Situation. Ganz nach dem Motto "Bei Geld hört die Freundschaft auf", das ist hier ja offensichtlich auch der Fall. Einen sehr schönen Beitrag zum Thema habe ich hier gefunden:
Auch wenn das Geld in diesem Fall wahrscheinlich genauso verloren ist, wie die Freundschaft, lehrt es dich doch, beim nächsten Mal, einen Vertrag aufzusetzen.
Viele Grüße und alles Gute,
Marianne