Sozialgericht - Erfahrungen mit einer Klage dort?
Ich beziehe seit vielen Jahren eine volle Erwerbsminderungsrente. Da gabe es niemals Probleme. Musste zu keinem Gutachter oder so. Nur mit der Anerkennung der Schwerbehinderung habe ich seit vielen Jahren Probleme. Auf 40 % habe ich jetzt geschafft. Möchte aber unbedingt die 50 % erreichen und war jetzt wirklich gegen den letzten Bescheid in Widerspruch gegangen. Nun kam die Ablehnung des Widerspruchs und ich muss mich entscheiden zu klagen. Mein Hauptfehler ist wahrscheinlich, dass ich zu den Menschen gehöre, die nicht ständig von Arzt zu Arzt rennen, um ihre Wehwehchen zu schildern. Ich habe zwischenzeitlich gelernt, mit meinen Krankheiten zu leben. Da würden wohl auch wöchentliche Arztbesuche nix ändern. Das ändert aber nichts dran, dass mich das seit Jahren einschränkt, am s. g. sozialen Leben teilzunehmen. Nun ist die Frage: Versuche ich in einem Jahr vllt. eine neue Antragstellung und renne bis dahin den Ärzten die Bude ein oder Klage ich gegen diese Entscheidung. Man hätte sich ja wenigstens mal die Mühe machen können, mich einem Gutachter vorzustellen. Nein, ist niemals geschehen!
Nun mal meine Frage: Klagen oder jetzt intensiv von Arzt zu Arzt rennen? (Ich weiß aber, dass das meine gesundheitliche Situation nicht gerade verbessern würde, weil mich das seeeeehr belastet!) Wie sind Eure Erfahrungen mit einer Klage vor dem Sozialgericht.
Außerdem muss ich mich dann auch noch kümmern, was mit den Kosten wird. Denke mal, für Verfahrenskostenbeihilfe werde ich wieder knapp über dem Limit liegen. Prinzipiell würde ich mich auch allein vertreten. Aber ob da meine Erfahrungen im Sozialrecht ausreichen, ist fraglich.
Bin mal auf Eure Meinungen, Erfahrungen, Tipps und Hinweise gespannt.
Ps.: Erklärung, warum die 50 % notwendig sind. Ich werde jetzt 61 und könnte so ab 63 eine Rente wegen Schwerbehinderung beantragen.
3 Antworten
Mein Mann hat für mehr Prozente geklagt, hat sich gelohnt, von 30 % ist er auf 70% und Merkzeichen G. Allerdings hat es ein paar Jahre gedauert und bis dahin bist du dann sicher 63. Lohnen tut es sich nur, wenn deine Altersrente höher wäre, wie deine EMR. Versuch macht klug, du hast nix zu verlieren und Klage ist kostenlos. Unsere Anwältin hat immer gesagt, freiwillig rücken sie nicht mehr raus, obwohl fast bei jedem zu niedrig angesetzt.
Ja, das sage ich mir halt auch, dass Versuch Klug macht. Muss es halt wahrscheinlich nur allein durchstehen. Ich war für alles im Leben immer ein paar - wenige - Euro zu reich. So wird es wohl auch dieses Mal sein. Obwohl man dann am Ende ggf mehr zahlt als diejenigen, die es gefördert kriegen. - Aber ich sehe es halt nicht ein, dass ich hinsichtlich der Erwerbsminderungsrente so krank war, dass ich da niemals Probleme hatte und es bei der Schwerbehinderung ganz anders ist. Vor allem: Ich bin ja echt auch wirklich eingeschränkt. Mir wird halt nur zum Verhängnis, dass ich nicht zu den Menschen gehöre, die ständig zum Arzt rennen und erzählen wie schlimm es ihnen geht. Bin halt so, dass man sich eben damit abfindet, dass das so ist und ein Arzt da nix ändert, wenn ich mich von Arzt zu Arzt schleppe und immer erzähle wie schrecklich das alles ist und es mich belastet. Das wiederum würde mich viel mehr belasten.
Normalerweise reicht EIN Arzt, der dir etwas entsprechendes Bestätigt. Wenn der das nicht tut und die entsprechende Behörde nicht der Meinung ist, dass hier eine Schwerbehinderung anzuerkennen ist, dann ist dem eben so. Je nacj Krankheit kommt man eben einfach nicht auf 50%.
Ich kann verstehen, dass dir die 50% vielleicht besser in den Kram passen, doch so läuft das eben nicht. Klagen kannst du natürlich, der Weg steht dir immer offen. Wenn du etwas willst, dann stelle dich selbst einem Gutachter vor, lasse ein Gutachten erstellen (das natürlich auch wieder etwas kostet) und versuch es dann damit... wenn ein Gutachter dir entsprechende Behinderungen etc. anerkennt, dann ist dem so und damit hast du ein Argument in der Hand.
Wenn mir die Kosten kein Problem bereiten würden, hätte ich einen Gutachter genommen und würde mir gleich recht keine Gedanken über die Kosten beim Sozialgericht machen, sondern einfach klagen.
Ich beziehe seit vielen Jahren eine volle Erwerbsminderungsrente.
ich nehme an .... unbefristet?
Du bist doch bereits berentet .... wozu soll es gut sein vorzeitig eine Altersrente zu beantragen? An der Höhe der Rente ändert sich nichts.
Gemäß meiner Rentenberatung nicht.
Ich kenne es anders. Sonst würde ich nicht drum kämpfen. Dann wäre mir das egal!
Ja, die Rente ist unbefristet. Zwischen Alternsrente und Erwerbsminderungsrente gibt es schon Unterschiede.