Wie wird ein Investment verbucht?

6 Antworten

Du müsstest Doch einen Vertrag gemacht haben.

Da sollte enthalten sein, in welcher Form das geschehen ist. Wenn nicht als normales Darlehen, aber gegen eine Gewinnbeteiligung, so müsste es eine stille Beteiligung sein (typisch, oder atypisch).

Verbuchen muss es ja Dein Vertragspartner, nicht Du. Für den Vertrag kann ich aber nur zu einer Beratung durch einen Fachkundigen raten.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Du hast Dich an einer GmbH beteiligt. Da gibt es Gewinnausschüttungen (Dividenden).

Deine Beteiligung wird beim Unternehmen als Kapitaleinlage (Stammkapital und Kapitalrücklagen) verbucht und bei Dir als Kapitalanlage. 

Die Dividende verbucht das Unternehmen als Gewinnausschüttung und Du als steuerpflichtigen (25%+Soli+KiSt) Kapitalertrag.

Wo liegt das Problem? Mit Umsatz- und Körperschaftsteuer hat das nichts zu tun.

Wo Du das Geld für die Beteiligung hergenommen hast, wird erst zu Nachfragen führen, wenn der Betrag so hoch war, dass er nicht zu Deinen Einkommensverhältnissen passen kann.


NasiGoreng  15.11.2018, 20:30

Nachtrag: Sei vorsichtig, Autohändler sind wie früher die Pferdehändler. Das gilt in besonderem Maße, wenn der Firmeninhaber so argumentiert wie hier.

Warum will er Dein Geld nicht in der Bilanz haben. Wenn es kein Fremdkapital sein soll (vulgo "Schulden") dann eben als Eigenkapital. Ein hohes Eigenkapital ist immer gut und macht kreditwürdig.

In die Bilanz muss Dein Geld auf jeden Fall. Bestehe darauf und auf einen schriftlichen Vertrag oder verlange das Geld sofort zurück.

Eine Erhöhung des Stammkapitals muss notariell beurkundet werden. Da hast Du dann sowieso eine Urkunde.

BillGehts1990 
Beitragsersteller
 15.11.2018, 22:08

Beste Antwort danke 🙏🏾

Ein stiller Gesellschafter werde ich nicht denn wäre ich Miteigentümer ohne Stimmrecht in der Firma eingetragen

Stille Gesellschafter sind keine "Miteigentümer ohne Stimmrecht". Sie sind überhaupt keine Eigentümer.

Ich will nur investieren

Das tut ein stiller Gesellschafter.

Du hast dich an dem Unternehmen still beteiligt. Es erhöht sich also auf der Sollseite die Bank und auf der Habenseite ... tja, hängt davon ab. Atypisch oder typisch stille Beteiligung ist das Stichwort. Wenn du wirklich nur eine Gewinnbeteiligung bekommst wird es eine Position, die dem Eigenkapital zugerechnet wird. Wenn es (aus sicht der GmbH) mehr Fremdkapitalcharakter hat, erhöhen sich die (langfristigen) Verbindlichkeiten.

So oder so habt ihr sicher einen Vertrag darüber gemacht und die Zuordnung zum Eigen- oder zum Fremdkapital hängt davon ab.

https://www.haufe.de/finance/finance-office-professional/jahresabschluss-stille-gesellschaft_idesk_PI11525_HI5564015.html


BillGehts1990 
Beitragsersteller
 15.11.2018, 09:15

PS: Ein stiller Gesellschafter werde ich nicht denn wäre ich Miteigentümer ohne Stimmrecht in der Firma eingetragen. Ich will nur investieren!

Rat2010  15.11.2018, 09:32
@BillGehts1990

Was genau willst du? Ihm Geld geben, das er nicht als Fremdkapital ausweist und für das du nur dann etwas bekommst, wenn er Gewinn macht. Und das, obwohl er - z. B. weil er sich ein zu hohes Gehalt auszahlt oder weil er schlecht wirtschaftet kaum Eigenkapital hat. Dir ist das Totalverlustrisiko bewusst, oder?

Was will der Autohändler? Ein patriarchisches Darlehen und weil er selbst keines reinstecken will oder (genau so schlimm) keines hat, nimmt er gerne deines.

Wenn kein Darlehen, wenn also Atypisch stille Beteiligung, ist es logischerweise eigenkapitalersetzend. Das bedeutet, dass alle vor dir ihr Geld bekommen.

Wenn der Autohändler und du verschiedene Sachen wollen, solltest du von der Idee Abstand nehmen. So einfach ist das.

BillGehts1990 
Beitragsersteller
 15.11.2018, 09:12

Danke . Bei Haufe und ReWe-Portal konnte ich auch die Abgrenzung sehen: Wenn es sich um ein Darlehen handelt dann ist es ja eine Verbindlichkeit und kommt auf die Passivseite. Also Fremdkapital. Wenn es sich um eine Investitionen handelt wie zum Beispiel Wagniskapital dann kommt es auf die Aktivseite der Bilanz als Umlaufvermögen. Soweit ok! Jetzt ist die Praxis: Wir wollen einen Investitions-Vertrag machen bei dem ich dem Autohändler das Geld als Investitionen gebe und ich bekomme im Gegenzug monatlich eine Dividende von sagen wir mal 10 % seiner Gewinne. Wichtig ist jedoch dass das kein Darlehen ist weil sonst wäre ja der Autohändler in seiner Bilanz ......“verschuldet.“ Oder ?? Ich meine, wenn beispielsweise eine große Kapitalgesellschaft wie Union investment auf der ganzen Welt 100 Milliarden $ an Vermögen verwaltet und investiert dann ist diese Firma ja nicht mit den 100 Milliarden $ „verschuldet.“ Sehe ich das richtig?

blackleather  15.11.2018, 09:29
@BillGehts1990

Du hast es noch nicht verstanden.

Du buchst auf jeden Fall auf beiden Seiten der Bilanz. Ich zitiere nochmals Rat2010:

Es erhöht sich also auf der Sollseite die Bank und auf der Habenseite ... tja, hängt davon ab

Was du da mit Wagniskapital und Umlaufvermögen schreibst, ist bullshit. Auf der Aktivseite (= Soll) wird der Geldzufluss gebucht (per Bank) und sonst gar nichts.

Auf der Passivseite (= Haben) stellst du durch deine Buchung dar, ob es bei der GmbH Eigen- oder Fremdkapital werden soll.

Im Übrigen: Wieso machst du dir als stiller Gesellschafter eigentlich Gedanken darüber, wie die GmbH das bucht? Die hat dafür ihren Buchhalter oder Steuerberater, und die werden dafür bezahlt, sich ihren Kopf zu zerbrechen!