Wie schaffen es Einkommens Millionäre ihre Einkommensteuer gen 0 zu bringen?
Habe nie gehört das einer mit 15 Euro Stundenlohn vollzeit das schafft
4 Antworten
Ist auch ein Märchen von vor langer, langer Zeit. Genau gesagt konnte man bis vor 20 Jahre irgendwelche z. B. Filmbeteiligungen erwerben, konnte 100.000 € investieren und bekam mit etwas Glück 100.000 € oder auch mehr (150 oder 200 T€ Verlust zugewiesen. Das Geld war weg - versenkt in irgendwelchen Filmen - aber man hatte auch Steuern gespart.
Davor gab es mal eine Sonderabschreibung Ost (die Beteiligugn daran bereuten auch viele) und aktuell (also seit 2024 kann man auch auf Neubauten 5 % degressiv abschreiben, was aber wenig bringt. Weder den Steuerzahlern noch der Bauwirtschaft, fü die es eigentlich gedacht war.
Vor fast 20 Jahren wurde dann der § 15 b eingeführt, der da schlicht und einfach lautet:
§ 15b Verluste im Zusammenhang mit Steuerstundungsmodellen. (1) 1Verluste im Zusammenhang mit einem Steuerstundungsmodell dürfen weder mit Einkünften aus Gewerbebetrieb noch mit Einkünften aus anderen Einkunftsarten ausgeglichen werden; sie dürfen auch nicht nach § 10d abgezogen werden.
Die Steuer eines Gewerbetreibenden mal für einen gewissen Zeitraum auf null zu bringen ist kein Problem, nur was passiert danach?
Ich nutze Bewertungsfreiheiten, Sonderabschreibungen, IAB usw.
Aber irgendwann schlägt es zurück.
Da wo ich mit Sonderabschreibung gearbeitet habe, fehlen später die Abschreibungen und eventuell müssen die Kreditraten (wenn finanziert wurde) aus versteuertem Geld gezahlt werden.
Ein gebildeter, aber dann nicht genutzter IAB wird nachversteuert und die Steuerschuld verzinst.
Eine Bewertungsfreiheit hat ein ähnliches Schicksal.
Ich bin so frech zu behaupten, dass ich so ziemlich jeden Trick kenne, oder weiß wo ich nachsehen muss, wenn ich es anwenden will, aber es gibt keinen "Genuss ohne Reue."
Was man machen kann ist natürlich eine langfristige Steuerstrategie. Aber dann muss man sich auch einigermaßen daran halten. Mit so etwas kann ich schieben.
Ergänzend zu den anderen Antworten, gibt es noch Möglichkeiten, Einkommen zu erzielen, welches nicht steuerrelevant ist. ZB einmalige/seltene, d.h. nicht gewerblich gewertete, Verkäufe:
- Gewinne aus Immobilienverkäufen nach best. Haltefrist
- Gewinne aus Währungshandel nach best. Haltefrist
- Gewinne aus Verkäufen (zB Automobile: Raritäten, Oldtimer) nach best. Haltefrist
Dass Millionäre es schaffen sollen jede Steuerlast abzuschütteln gehört zu den Märchen für Erwachsene die man sich im Paulanergarten und an jedem anderen Stammtisch erzählt.
Natürlich könnte besagter Millionär noch viel mehr Millionen als Kredit aufnehmen und damit eine Investition tätigen die man dann steuerlich abschreiben kann.
Vor etwa einer Generation habe ich auch so eine dumme Idee gehabt und in geschlossene Immobilienfonds angelegt. Ich war so dumm an Birnes blühende Landschaften zu glauben. Die Steuerersparnis war beträchtlich. Leider auch der Wertverlust der Immobilien. Wenn ich meine Steuern brav bezahlt hätte, wäre das Gesamtergebnis nicht anders ausgefallen.
Seitdem entgegne ich den Märchen von der Steuereinsparung für nix nur noch mit dem Autofahrergruß.