Wie müssen Landwirte die Einnahmen für eigene Produkte versteuern?

Hier gibt es zwei Sichten: eine steuerliche und eine betriebswirtschaftliche.

Bei der steuerlichen Sicht geht nicht darum, welche Kosten ein konkretes Ei verursacht, sondern welche Bilanz auf dem gesamten Hof besteht. Hierzu tragen natürlich Einnahmen aus dem Verkauf positiv und Ausgaben für die Fütterung und den Unterhalt der Hühner, die Instandhaltung des Hühnerstalls, sowie die Kosten für den Vertrieb bei. Die Berechnung erfolgt nach den Grundsätzen aus §13 und §13a EStG. Daher sind ja in der Anlage L auch landwirtschaftliche Flächen, Gebäude und Tierbestände aufzuführen. Kleinere Betriebe können etwas vereinfacht nach §13a EStG bilanzieren, wenn sie die genannten Bedingungen erfüllen.

Bei der betriebswirtschaftlichen Sicht muss man Kostenarten aufschlüsseln, damit sie einer Hühnerhaltung zugeordnet werden können. Weiterhin würde man Gemeinkosten berechnen, die anteilig auf den Hühnerbetrieb umgelegt werden. Damit ergeben sich die Kosten für die Hühnerhaltung insgesamt (Erwerb der Tiere, Haltung, Aufzucht, Tierarzt, Gebäude, Futter, Qualitätssicherung, Verpackung, Vertrieb, Personal, Versicherungen, ...).Teilt man dies durch die Anzahl der zu verkaufenden Eier abzüglich einem Prozentsatz für Ausschuss, so erhält man einen Kostenbetrag pro Ei. Durch Aufschlag der erforderlichen Marge ergibt sich der Verkaufspreis, bzw. rückgerechnet kann man mit den Kosten und einem gegebenen Verkaufspreis bestimmen, ob das Geschäft wie gewünscht profitabel war.

Die Anlage L ist nicht meine Baustelle, es gibt hier im Forum allerdings einige Steuerexperten, die dir da weiterhelfen können, ansonsten würde ich es bei einem Steuerberater oder beim Finanzamt versuchen.