wie funktioniert das genau mit der Verlustrechnung?
Guten Tag zusammen,
Ich hab mal ne Frage zu der Verlustrechnung. Unzwar geht es darum, dass ich zurzeit Verluste (in den letzten 2 Jahren) realisiert hab. Mein Verlusttopf beträgt Stand jetzt 3500 €. Jetzt habe ich mit einer Aktie, ein Plus von 8000 €.
Da Ich jetzt das Geld brauche, will ich die Aktie verkaufen. Meine Frage lautet, muss ich dann nur von der Differenz, also 8000 € - 3500 € = 4500 € die Steuern zahlen? Oder irre ich mich?
Und meine zweite Frage wäre, ob es nicht sinnvoller wäre meinen Verlusttopf weiter anzuheben, da ich noch eine Aktie hab bei der ich überhaupt keine Hoffnung mehr hab, dass die steigen wird. Hab da ein Verlust von 2500 €, aber halt noch nicht realisiert.
Freue mich auf eure Antworten
4 Antworten
Aktiengewinne werden zunächst gegen Aktienverluste, dann gegen den Freistellungsauftrag bzw. eine ggf. vorhandene NV-Bescheinigung verrechnet. Was übrigbleibt, ist zu versteuern.
Deine Situation:
- Verlusttopf Aktien: -3500 EUR
- Eine Aktie, bei der man keine Aussicht auf Kurssteigerung hat, sollte verkauft werden. Daher: weitere -2500 EUR für den Topf. Macht -6000 EUR.
- Der Verkauf bringt mit dem Erlös einen Gewinn von 8.000 EUR. Verbleiben also 2.000 EUR.
- Sollte noch etwas vom Freistellungsauftrag übrig sein, wird dies auch abzuziehen sein.
- Der Rest wird mit Abgeltungssteuer und SolZ und ggf. Kirchensteuer belegt.
Das geht davon aus, dass der Verlusttopf und die beiden Aktien im gleichen Depot liegen. Ansonsten kannst Du die obenstehende Rechnung nur materialisieren, wenn die beiden noch gehaltenen Aktienpositionen per Depotübertrag in das Depot mit dem Verlusttopf übertragen werden. Das kann jedoch eine Weile dauern.
Weiterhin gibt es einen Spezialfall bei Aktien, die Dividenden aus der Substanz zahlen. Bei diesen führt eine Dividendenzahlung zu einer Reduktion des Einstiegskurses, d.h. die Dividende ist quasi "steuerfrei". Das merkst Du jedoch bei einem späteren Verkauf der Aktie, denn der Dividendenbetrag wird dann auch zu versteuern sein. Daher: prüfe die Werte im Online-Depot genau.
Die Rechnung ist doch einfach.
-3.500,- hast Du.
Wenn Du den Gewinn realisierst (ich gehe davon aus, alles im gleichen DEport, Freistellungsauftrag erteilt), geilt 8.000,- - 1.000,- (Freistellung) - 3.500,- (Verlustvortrag) = 3.500,- * 26.375 % = 923,12 Steuer.
WEnn Du gleichzeitig die Position mit dem bisher nicht realisierten Verlust verkaufst, gehen noch mal 2.500,- Euro runter und es bleibt bei 263,75 Euro Steuer.
@gandalf94305 hat es schon ausreichend erklärt.
Hier kannst Du Dich auch nochmal ausführlicher informieren:
https://www.finanzfluss.de/geldanlage/verlusttoepfe/
https://www.vlh.de/kaufen-investieren/abgeltungssteuer/verlustverrechnung-so-sparen-sie-steuern.html
https://www.sparkasse.de/aktuelles/aktienverluste-steuerlich-verrechnen.html
Schon mal was von einer Steuererklärung gehört!?!
Hast Du diese in den letzten Jahren abgegeben!?!
Vielleicht, wenn man sich eine Verlustbescheinigung ausstellen lässt, um die Verluste über die Steuererklärung mit in anderen Depots erzielten Gewinnen zu verrechnen?
Steuererklärung hab ich abgegeben, aber hab meine Aktien da rausgehalten, hab ich was falsch gemacht
Deine Aktien musst Du nicht in der Steuererklärung angeben, allenfalls unversteuerte realisierte Gewinne aus Aktiengeschäften.
Nein. Der Verlusttopf oder -vortrag hat mit der St.-Erklärung nicht viel zu tun.