Über 600€ Inkasso Gebühren?

2 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich fand mich also damit ab, den Betrag zahlen zu müssen u

Hätte ich nicht getan. Der Anbieter muss bei begründetem Einspruch gegen die Zähler-Genauigkeit Beweise liefern, dass die Zähler richtig funktionieren. Das nur so nebenbei,

Zu diesem Zeitpunkt waren allerdings insgesamt bereits knapp 2 Monate vergangen und mir wurde mitgeteilt, dass der Fall mittlerweile an ein Inkassobüro abgegeben wurde.

Deren Problem. Es gab eine offene Reklamation und die Abgabe an ein Inkasso ohne genauere Klärung ist Unfug.

7,50€ Mahnauslagen des Gläubigers

Überhöht. Maximal 1€ oder so pro Brief. Das bezieht sich ausschließlich auf Briefporto, Briefpapier u.ä.

2,70€ Adressermittlung

Hattest du die neue Adresse mitgeteilt? Wenn ja: Streichen.

261,30€ Geschäftsgebühr
20,00€ Post- und Telekommunikationsentgeltpauschale

Beides aus der Kategorie "Frei erfundener Quatsch", da wie ich oben angerissen habe, kein Inkasso eingeschaltet werden musste.

321,50€ Teilzahlungsvergleich

Noch größerer Quatsch. Zumal das vollkommen falsch berechnet ist.

Der Teilzahlungsvergleich soll im übrigen innerhalb von drei Tagen nach Erhalt im Original zurückgesendet werden.

Diese knappen Fristen sind Absicht. Damit du unter Druck gerätst und dich gerade NCIHT sorgsam informierst.

Also. Hast du die Zählerstände noch? Also bei Einzug und Auszug? Sind die wenigstens korrekt übermittelt worden? Du hast die Geräte noch alle, die du in der Wohnung hattest? Es gab keine anderen Stromabnehmer? Du hast dieselben Geräte sowohl in der Wohnung noch davor (also Mitte 2017) als auch in der aktuellen Wohnung betrieben? Es gab keine Strom-Heizung oder sowas? Und du hast in der Wohnung noch davor und in der aktuellen Wohnung deutlich weniger Strom verbraucht?

Dann hast du aus meiner Sicht extrem gute Chancen, dass eine Klage vor Gericht, also eine negative Feststellungsklage, dass die Stromrechnung nicht stimmen kann und dass da mit den Zählern etwas nicht stimmt, sehr gut funktionieren kann. Dann würde ich zu einem eigenen Anwalt gehen. Parallel dazu Geld zurücklegen. Denn ggf. bieten die irgendwann einen deutlich niedrigeren Vergleich an und vielleicht solltest du den dann annehmen. Fragwürdig ist für dich, dass du ggf. zu lange gewartet hast, die Messeinrichtung zu reklamieren. Das muss man also gerade in dem Bereich ggf. nochmal genauer anschauen, wie der Zeitablauf war.

Die Inkassokosten müssten sich aber auf jeden Fall mittels eigenem Anwalt abwehren lassen.


brentrossy17  25.11.2020, 02:08

ATTN: Wir bieten derzeit ein Weihnachtsdarlehen in beliebiger Höhe zu einem Zinssatz von 3% an. Bei Interesse antworten Sie auf die E-Mail: brossygoodheart17@gmail.com oder whatsapp: 1 (470) 728-7335, um weitere Informationen zu erhalten.

ridd1er 
Beitragsersteller
 04.10.2019, 23:41

Vielen Dank erstmal für die ausführliche Antwort!

Zu dem Problem der Zählergenauigkeit:
Hier wurde ich von Stromio auf meinen Netzbetreiber verwiesen, in meinem Fall Stromnetz Hamburg.
Während der Mietzeit war ich ja quasi deren Vertragspartner und Stromio kann sich da als Stromanbieter gar nicht mit einmischen was Zähler vor Ort angeht.
So haben die es mir zumindest telefonisch erklärt.

Die Zählerstände bei Ein- und Auszug sind korrekt übermittelt.
Leider sind kaum noch welche der Geräte vorhanden, da wir nach dem Auszug dort für eine Weile durch Europa gereist sind und vorher fast alles verkauft und weggegeben haben.

Mittlerweile haben wir wieder eine neue Wohnung und verbrauchen, wie auch vorher, deutlich weniger Strom. Die Möglichkeit eines defekten Verbrauchers der über die Monate massiv Strom gefressen hat bleibt allerdings natürlich..

Das mit den Inkassokosten liest sich aber zumindest schon mal sehr positiv.
An was für einen Anwalt wende ich mich diesbezüglich am besten? Gibt es Spezialisten für Inkasso-Fälle, oder wende ich mich an jemanden der mir auch mit dem hintergründigen Strom-Problem kompetent weiterhelfen kann?

mepeisen  10.10.2019, 05:53
@ridd1er

Sorry für die späte Antwort. Das Problem ist hier auch der Nachweis, dass die Geräte ordnungsgemäß funktioniert haben. Da wäre es gut gewesen, wenn ihr für nach dem Auszug auch in neuer Wohnung mit denselben Geräten wieder deutlich weniger Verbrauch gehabt hättet.

Man kann dagegen vorgehen, hat aber das Restrisiko, dass es genau auf so etwas zurückfällt.

Das sollte im Zweifel jeder Anwalt hinbekommen. Gerade auch hinsichtlich des Verbrauchproblems würde ich einen zeitnahen Gang zu einer Verbraucherzentrale empfehlen. Die haben für so etwas durchaus auch Musterschreiben, mit denen sie Stromanbieter gerne mal zum Einlenken bringen.

Hinsichtlich der Inkassokosten kannst du dann auf mich verweisen bzw. besser auf unseren Arbeitskreis (AK Inkassowatch). Das sollte denen dort ein Begriff sein. Aber die Argumentation (offener Konfliktfall, daher Inkasso unnötig) sollte denen auch ein Begriff sein.

Als bei Einzug und Auszug liest man bei der Übergabe die Zähler ab und macht ein Übergabeprodukoll. Jetzt ist der Drops gelutscht.
Dir steht natürlich frei den Nachmieter nach seinem ersten Zählerstand einfach mal zu fragen, aber ich vermute mal die kennst den.

Aber wenn du tatsächlich meinst das KANN gar nicht sein, da es nur ein Glühbirne war die im Zimmer brannte.... geht zu Anwalt.
Wenn du die Elektrische Heiung zu deiner Vorauszahlung von 13,80 rechnest - lass es.

Ansonst werden die Kosten steigen. Aber auch zu den Kosten kannst du einen Anwalt nehmen

Hättest denn du in absehbarer Zeit Geld das zu zahlen ? Du kannst auch nur die Hauptforderung bezahlen und dich dann wegen der "kosten" verklagen lassen, falls der Inkasso sich sicher ist.
Dann muss auf der Überweisung stehen "Nur für die Hauptforderung"

Aber wenn du eh nix hast


ridd1er 
Beitragsersteller
 04.10.2019, 23:46

Danke für deinen Beitrag.

Die Zählerstände bei Ein- und Auszug sind korrekt übermittelt. Die Zwischenstände sind allerdings nur maschinell geschätzt und daher nun die hohe Nachzahlungsforderung, ohne dass vorher etwas aufgefallen ist.

Wie schon unten ausführlicher geschrieben, die Möglichkeit eines defekten, stromfressenden Verbrauchers besteht natürlich irgendwo.. auch wenn ich es nach wie vor höchst ungewöhnlich finde.

Und nein, das Geld habe ich leider momentan nicht herumliegen, sind ja immerhin auch knapp 2500€.
Daher auch meine Anfrage beim Stromanbieter, bzw. später beim Inkassobüro nach der Möglichkeit einer Ratenzahlung.

KarinM  05.10.2019, 11:34
@ridd1er

Wenn der Zähler kaputt ist geh ich zum Nachmieter und rede mit dem. Der hat sich mit seinem Zählerstand angemeldet, dein Vormieter hat sich mit seinem Zählerstand abgemeldet. Alles dazwischen ist nicht geschätzt sondern Deins. Ich vermiute Dachgeschoß und Eletroheizung und dir was nicht klar was das kosten kann.

Also selber schuld

ridd1er 
Beitragsersteller
 05.10.2019, 21:44
@KarinM

Erdgeschoss und Ölheizung. Nicht mal Warmwasser lief über Strom.

Vielen Dank trotzdem für die Mutmaßungen und Schuldzuweisungen.

KarinM  05.10.2019, 23:02
@ridd1er

Man könnte auch kostengünstige Strafanzeige erstatten :-)