Steuerberater werden? Wie und welchen Weg?

3 Antworten

Ich bin Quereinsteiger, habe etwas völlig anderes studiert und dann die Prüfung nach damals noch 10 Praxisjahren gemacht.

Der Vorbereitungskurs war daher für mich essentiell.

Mach doch ein Praktikum in einer Kanzlei - für Außenstehende ist es doch vollkommen unmöglich, einzuschätzen, ob das was für Dich ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Berufserfahrung

BatBoy11 
Beitragsersteller
 04.04.2024, 12:39

Ich habe bereits ein Praktikum in einer Kanzlei absolviert. Dabei bin ich sehr zwiegespalten.

Die Aufgaben des einen Steuerberaters fand ich sehr interessant, sehr vielseitige Aufgabenfelder und 95 % haben mich extrem interessiert. Beim anderen Steuerberater fand ich das nicht ganz so spannend. Das fand ich etwas eintöniger und da haben wir vielleicht nur 60 % zugesagt.

daher habe ich den Traum auch erst wieder verworfen. Ich habe jedoch immer wieder bemerkt, wie es für mich in Richtung Finanzen steuern und co geht.

Jetzt hat sich eine andere Möglichkeit eröffnet, die mir auch zu 98 % zusagt, denn dort wird das eine des Steuerberaters mit einer anderen Tätigkeit verbunden

Es ist großartig, dass du dich für die Möglichkeit interessierst, Steuerberater zu werden, und dass du bereits familiäre Erfahrungen in diesem Bereich hast. Die Entscheidung, Steuerberater zu werden, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter persönliche Interessen, berufliche Ziele und Lebensumstände.

Hier sind einige Überlegungen zu den beiden möglichen Wegen:

Diplom Finanzwirt werden:

  • Dieser Weg ist oft direkter und fokussiert sich speziell auf Steuer- und Finanzthemen.
  • Durch die dreijährige Berufserfahrung als Finanzwirt erhältst du praktische Einblicke in steuerliche Angelegenheiten, die dir bei der Vorbereitung auf das Examen helfen können.
  • Nach dem Examen könntest du sofort als Steuerberater arbeiten, da du bereits über die erforderlichen Kenntnisse und Erfahrungen verfügst.

Jura studieren:

  • Ein Jurastudium bietet ein breiteres Spektrum an juristischen Fähigkeiten und Kenntnissen, die auch in der Steuerberatung nützlich sein können.
  • Nach dem Abschluss des Jurastudiums und der erforderlichen Berufserfahrung könntest du dich auf Steuerrecht spezialisieren und das Examen ablegen, um Steuerberater zu werden.
  • Dieser Weg könnte mehr Zeit in Anspruch nehmen, da das Jurastudium in der Regel länger dauert als die Ausbildung zum Diplom Finanzwirt.

Bezüglich der Vorbereitung auf das Examen:

  • Vorbereitungskurse können sehr hilfreich sein, um sich gezielt auf das Steuerberater-Examen vorzubereiten. Sie bieten oft strukturierte Lehrpläne, Praxisfragen und Unterstützung durch erfahrene Dozenten.
  • Es ist ratsam, sich frühzeitig für solche Kurse anzumelden und Zeit für eine gründliche Vorbereitung einzuplanen.

Als angehender Steuerberater solltest du auch Folgendes beachten:

  • Kontinuierliche Weiterbildung: Das Steuerrecht ist einem ständigen Wandel unterworfen, daher ist es wichtig, immer auf dem neuesten Stand zu bleiben.
  • Ethik und Integrität: Als Steuerberater bist du für die Einhaltung ethischer Standards und die ordnungsgemäße Beratung deiner Kunden verantwortlich.
  • Kundenorientierung: Eine gute Kommunikation und die Fähigkeit, komplexe steuerliche Angelegenheiten verständlich zu erklären, sind entscheidend für eine erfolgreiche Beratung.

Es ist auch empfehlenswert, mit anderen Steuerberatern zu sprechen und möglicherweise Praktika oder Hospitationen zu absolvieren, um einen besseren Einblick in den Beruf zu bekommen. Letztendlich solltest du den Weg wählen, der am besten zu deinen Interessen, Fähigkeiten und Zielen passt.


BatBoy11 
Beitragsersteller
 04.04.2024, 15:14

Dankeschön für die ausführliche Antwort!

Ich habe selber bereits Praktika gemacht. Manches davon hat mich sehr gereizt. Anderes nicht. Das war aber abhängig von den Aufgaben des jeweiligen Steuerberaters. Bei einem hat es mir so zu 95% zugesagt, beim anderen nur zu 60%. Daher war ich auch so zwiegespalten.

Beide Wege sind für mich eine option, wobei der über Jura dann doch noch die Vorteile mit der Rechtsberatung haben. Auch normale Steuerberater können vor Gericht sein, aber das man so noch einmal ein Plus hat.

Ich würde generell auch meinen Blick in Richtung Weiterbildung werfen. Also z.B. eine eigene Kanzlei und nich was mit Fort und Weiterbildung. Was denkst du dazu?

Und zuletzt noch die Frage, denkst du denn, dass der Beruf des Steuerberaters ein guter Beruf ist? Also u.a. Auch ein Beruf mit Zukunft z.B.

wfwbinder  04.04.2024, 16:36
@BatBoy11
Und zuletzt noch die Frage, denkst du denn, dass der Beruf des Steuerberaters ein guter Beruf ist? Also u.a. Auch ein Beruf mit Zukunft z.B.

Ist es, keine künstliche Intelligenz, wird einen kreativen Steuerberater ersetzen können.

BatBoy11 
Beitragsersteller
 04.04.2024, 16:39
@wfwbinder

Gut zu wissen!

Darüber muss man sich ja (leider) jetzt auch immer wieder Gedanken machen. Schon mal beruhigend, dass ein Beruf Zukunft hat 😂

Hi,

sorry, vielleicht bin ich da auf dem verkehrten Weg...

Ich habe damals in meinen Jugendjahren mit 21 nach meiner Arbeitszeit noch 3 Jahre Abendschule mit Abschluß IHK zum Handelsfachwirt besucht...

Kann man das nicht beim Finanzwirt genauso machen...?


BatBoy11 
Beitragsersteller
 04.04.2024, 22:03

Der Diplom Finanzwirt ist ein duales Studium beim Finanzamt meines Wissens nach. Oder was meinst du?

tellerchen  04.04.2024, 23:01
@BatBoy11

Wikipedia sagt:

zitat

Der Finanzwirt (bbw) gilt als Ur-Version der 1997 eingerichteten öffentlich-rechtlichen Abschlüsse zum Fachberater für Finanzdienstleistungen und Fachwirt für Finanzberatung. Er entspricht gleichzeitig dem Grundlagenteil des europäisch orientierten Abschlusses Masterconsultant in Finance, der in Deutschland ebenfalls von der bbw-Akademie abgeprüft wird.

Er ist im Rahmen von berufsbegleitenden Teilprüfungen (Credits) organisiert, während der inhaltsgleiche IHK-Abschluss Fachberater für Finanzdienstleistungen in einer mehrtägigen Abschlussprüfung abgelegt werden muss.

zitatende

ich meine reicht zu deinem Plan zum Steuerberater nicht auch eine berufsbegleitende Ausbildung? Du könntest die Zeit, sofern du keinen anderen momentanen Job hast bei deinem Vater da hineinschnuppern ... muß man unbedingt ein Studium machen? ich meine das nicht negativ...natürlich ist das dir gegeben mit Studium... ich kenne nur einige Leute die wurden überqualifiziert... das heisst bringt dir ein "Diplom" etwas für den weiteren Berufsweg, das kannst nur du entscheiden niemand anderes... mir zumindest hat der Handelsfachwirt nicht viel gebracht...weil ich damals schon mehr als genug verdient hattein meinem Beruf...ich wurde 3mal befördert etcetc... zu höherem fühlte ich mich damals nicht berufen.... ich habe mir damals gedacht...lieber den Spatz in der Hand als die taube auf dem Dach... was ist wenn dein Vater seine Firma nicht weiterführen kann etcetc... und dich fragen würde, das du die Firma weiterführst?Mir fehlt das Hintergrundwissen über deine private Situation... ich hoffe du verstehst meinen Hintergedanken...

BatBoy11 
Beitragsersteller
 04.04.2024, 23:09
@tellerchen

Ja, ich verstehe deinen Gedanken!

also für den Steuerberater würde ich davor schon studieren. Denn das verkürzt dann die notwendige Praxiszeit von 10 auf 2-3 Jahre. Diese muss man nachweisen und Steuerberater Tätigkeit machen. Ansonsten kann man nicht das Examen machen.

wie genau meinst du das mit meinem Vater? Wahrscheinlich bezogen auf die andere Frage, oder?

Ja, ich möchte die Firma auch selber vielleicht übernehmen. Das könnte ich mit dem Studiengang theoretisch auch machen.

Das wäre eine Option, die mir offen steht. Wenn mein Vater das nicht weiterführen könnte, würde ich dir auch übernehmen (sofern es mir Spaß macht, ich qualifiziert bin und die nötige Erfahrung habe)

tellerchen  04.04.2024, 23:22
@BatBoy11

ich meine das nochmal gesagt nicht negativ...ich hatte in meinem Beruf soviel verdient, das ich zuviel hatte an Geld, daher hatte ich den Handelswirt, der mir übrigens viel Spaß gemacht hatte, damals nicht weiter ausgebaut hatte... vor ein paar Jahren wurde ich durch Erbschaft über nacht zum Gesellschafter einer Immobilienfirma.. und über Nacht Privatier...seitdem arbeite ich garnicht mehr... lebe von meinem vermögen... rückblickend war das ganze Berufliche eh für die Katz.... deswegen denke ich da auch etwas anderes als Ruhm oder Geld... das wird dir vielleicht irgendwann auch so gehen... falls deine Eltern sterben sollten... da macht ein Diplomjob auch nichts mehr... naja ich wollte dir nur diesen Hinweis mitteilen... überdenke deine Sache, ob es dich weiterbringt....mehr möchte ich da garnicht zu sagen... das was ich damals an Gehalt bekam... war peanuts... zu dem was mir derzeit und all die vergangenen Jahre was mir als privatier zur Verfügung steht... ich wünsche dir trotzdem die richtige Entscheidung zu treffen...und alles Gute.. für deinen weiteren Lebensweg...

BatBoy11 
Beitragsersteller
 04.04.2024, 23:27
@tellerchen

Ja, danke!

ich würde auch in einer Steuerberater Tätigkeit arbeiten. Gar nicht wegen des Geldes, sondern, weil es mir Spaß macht! Mit wird es wahrscheinlich ähnlich ergehen, mit dem Erbe. Aber ich möchte gar nicht extrem reich werden. Ich möchte Spaß haben und ein schönes Leben haben