Steuerberater viel zu teuer?
Hallo, im Jahr 2015 war ich 9 Monate lang selbstständig im Einzelhandel. An meinen Steuerberater zahlte ich für die Buchhaltung pro Monat 295,-€ pauschal. Am Jahresende kam sogar noch eine Nachzahlung über knapp 90,-€ dazu. Ich hatte einen Umsatz von 176000,-€ und davon einen Gewinn von 11755,-€ in diesem Zeitraum. Für die Umsatz-, Gewerbe- und Einkommensteuererklärung 2015 habe ich 1333,40€ gezahlt. Wenn man die Steuerberater Kosten hochrechnet, habe ich ja um die 30% meines Gewinnes an meinen Steuerberater opfern müssen. Und der Umfang meines Geschäftes war bei so geringem Gewinn wirklich überschaubar. Ist das standard und vor allem rechtmäßig, dass ein Steuerberater so überteuert ist? Dann kommt noch die Nachzahlung über 3500,-€ Einkommenssteuer ans Finanzamt dazu, weil ich neben meinem Einzalhandelsgeschäft noch im Angestellten-Verhältnis war. Für das bisschen Geld, was dann noch übrig bleibt, hätte ich mir den Stress wirklich sparen können. Hat jemand Erfahrung mit solchen Kosten? Sind diese bei mir realistisch? Lg
4 Antworten
Ich würde mal sagen das deine Gewinnmarge von 5-6 % einfach nicht ausreicht Profis zu bezahlen. Mach das doch auch noch selber. Würdest du 30% am Umsatz verdienen wäre dir die Rechnung egal gewesen.
Siehst du WO das Problem ist. Das Problem haben alle EBay/Amazon "Händler" die Minimargen haben aber einen riesen Umsatz. 2 - 3 Retouren und die Steuer brechen denen nach 2 Jahren das Genick.
Du findest sicher einen billigeren Berater - aber viel billiger wird das kaum. Du hast noch Glück, viele haben keinen Steuerberater und erfahren erst nach 2 Jahren was "Umsatzsteuer" ist
Es kommt darauf an, wie viele Belege du hast. Ich habe eine Firma mit 700k Jahresumsatz und 10 Mitarbeitern und zahle pro Monat ca. 700-800 Euro an den Steuerberater. Der macht auch meine Lohnabrechnung und ich habe pro Monat va. 40 Eingangs- und 30 Ausgangsrechnungen.
Zu diesen monatlichen Kosten kommen dann natürlich noch die Kosten für Jahresabschluss, etc. hinzu.
Man zahlt meines Wissens StB ja auch nicht anhand seines Gewinns, sondern entweder anhand des Aufwands (Abrechnung pro Stunde x Stundenlohn) oder in Abhängigkeit vom Umsatz. Wenn du 5 Mio. Umsatz machst, aber keinen Gewinn, hat dein StB ja trotzdem jede Menge Arbeit und möchte dafür natürlich auch bezahlt werden ;-)
Wenn ich mir etwas kaufe oder eine Dienstleistung in Anspruch nehme, dann weiss ich in der Regel vorher, was das kostet.
Wonach sich die Vergütung für den StB richtet, kann man jederzeit nachsehen oder sich zeigen lassen.
Wenn Du das jetzt nachholst, wirst Du sehen, ob er wirklich überteuert war (was ich bezweifle).
"oder sich zeigen lassen"
Würdest Du einen Architekten denn nicht vorher fragen, was er für diese oder jene Leistung an der von mir angedachten Burg verlangt?
Kommt darauf an, welche Stadt, wie viele Belege und und und... Ich zahle etwa 300,-Euro pro Quartal. Fast 300 pro Monat finde ich aber extrem viel.
Na, so einfach ist das nicht. Abgesehen davon, dass der Vergütungsrahmen ziemlich weitgefächert ist (z.B. 10 bis 40 Zehntel bei der Erstellung des Jahresabschlusses), kann kaum jemand einschätzen, welches die Bemessungsgrundlage für die Vergütung ist.
Eine 300-Euro-Buchhaltung dürfte im Schnitt 3 bis 4 Stunden in Anspruch nehmen. Über die Steuererklärungen kann man nichts sagen, dazu fehlen die Parameter.
Da müsste man sich die Rechnung mal ansehen.