Schenkungssteuer bei Hauskauf?
Hallo,
meine Partnerin und ich stehen kurz vor dem Erwerb einer Immobilie.
Wir sind nicht verheiratet und haben ein gemeinsames Kind, eine Hochzeit ist nicht ausgeschlossen.
Wir bringen beide kein Eigenkapital mit in die Finanzierung.
Wir unterschreiben beide das Darlehen und sind beide zu 100% dafür haftbar.
Der Plan ist, dass wir beide je zu 50% im Grundbuch stehen werden.
Meine Partnerin ist aktuell nicht berufstätig und ohne eigenes Einkommen, da sie zur Zeit noch studiert und sich um unser gemeinsames Kind kümmert.
Das bedeutet, dass ich die ersten Jahre das Darlehen alleine tilgen werde.
Meine Frage:
Wird, dadurch dass meine Partnerin kein Einkommen hat, eine Schenkungssteuer bei Erwerb der Immobilie fällig?
3 Antworten
Hallo Finanzchecker09,
wenn ihr von einer „fremden“ Person (also nicht aus der Familie) eine Immobilie kauft, zahlt ihr eine sogenannte Grunderwerbsteuer auf dem Kaufpreis. Eine Schenkungssteuer gibt es dabei nicht zu beachten.
Anders verhält es sich, wenn Du die Immobilie von Deiner Mutter/Vater oder Großeltern kaufst. Derjenige, der in direkter Linie mit dem Verkäufer verwandt ist, zahlt nämlich auf seine Hälfte des Kaufpreises keine Grunderwerbsteuer.
Ich hoffe, darauf wolltest Du hinaus. Einen anderen Zusammenhang mit der Schenkungssteuer sehe ich nicht.
Hier findest Du im Übrigen ausführliche Informationen..
..zu den Nebenkosten. Auch wie hoch die Grunderwerbsteuer in Eurem Bundesland ist: www.interhyp.de/bauen-kaufen/tipps-zur-immobilie/nebenkosten-beim-kauf-einer-immobilie.html
…und wie es sich mit Immobilienfinanzierungen ohne Eigenkapital verhält, da es hier wichtige Aspekte zu berücksichtigen gilt: www.interhyp.de/bauen-kaufen/tipps-zur-finanzierung/goldene-regeln-fuer-das-richtige-immobiliendarlehen.html#regel_7__beim_immobiliendarlehen_eigenkapital_richtig_einsetzen
Ich hoffe, das hilft Euch weiter :-)
LG,
Meryem von Interhyp
Das Problem wird eher sein, dass ihr keinen Kredit dafür bekommt.
Du schreibst selbst, dass ihr beide kein Egenkapital einsetzen könnt und Du Alleinverdiener bist.
- Das bedeutet eine "über 100%-Finanzierung", also auch für die Nebenkosten wie Grunderwerbsteuer, Notar- und Grundbuchkosten usw.
- Dazu kommen die kalkulierten Lebenshaltungskosten für 3 Personen, welche Dich rechnerisch alleine als nachhaltig zu tragende Verbindlichkeit belasten.
Während meiner Praxis in der Baufinanzierung habe ich jedenfalls Kredite unter diesen Rahmenbedingungen nicht vergeben.
110% Finanzierung steht schon, ist so weit alles kein Problem.
Mir geht es eher darum, ob und in welchem Umfang das Finanzamt sein Stück vom Kuchen abhaben möchte.
Von der Grunderwerbssteuer mal abgesehen...
Der Erwerb ist insoweit unproblematisch. Allein in der Übernahme der Tilgung nur durch einen Käufer/Eigentümer ist gegebenenfalls schenkungsteuerrelevant.
Danke für die Antwort!
Bedeutet das, dass meine Partnerin auf die Hälfte von der von mir gezahlten Tilgung die Schenkungssteuer zahlen müsste?
Wenn ja, wie wird das bewertet? Jährlich?
(Bei 1000 Euro/Monat wären das 12.000 Euro/Jahr, davon die Hälfte wären 6.000 €/Jahr. 6.000€ * 30% = 1.800€)
Oder geht das auf den gesamten Darlehensbetrag nach Ablauf des Darlehens?
Bin etwas verwirrt...