Klassenfahrt ein muss?

6 Antworten

Natürlich kennt Ihr als Eltern Euer Kind am besten, aber:

Meines hat bis zur Mittelstufe vor jeder Klassenfahrt geäußert, dass es auf keinen Fall mit will, dass es Angst hat usw.

Ich habe es vor jeder Klassenfahrt überzeugt, dass ich es - wenn es wirklich gar nicht geht - auf jeden Fall abholen werde. In der Grundschule fahren sie ja in der Regel auch wirklich nicht weit weg (in der Mittelstufe wäre das eine ordentliche Abholfahrt geworden), aber:

Nicht ein einziges Mal wollte sie abgeholt werden, ausnahmslos nach jeder Fahrt hieß es 'ganz toll und am liebsten wäre ich länger geblieben, die arme Lisa hatte ganz doll Heimweh und wir haben sie getröstet, aber ich gar nicht!'

Gerade bei der ersten Fahrt kann das Kind doch noch gar nicht wissen, wie das ist. Erzählt ihm doch von Euren Klassenfahrten. Was ist mit dem besten Freund/der besten Freundin - freut der/die sich drauf? Dann versuche, dessen/deren Eltern einzuspannen. Wenn Dein Sohn so reagiert wie mein Kind, dann wird er

a) sehr viel Spaß haben und

b) an der Erfahrung wachsen und an Selbstbewusstsein gewinnen.

Manchmal muss und darf man von Kindern auch mal fordern, über ihre Grenzen zu gehen - so jedenfalls meine Überzeugung.

Und: Wenn er es wirklich nicht schaffen wird - dann muss er natürlich auch tatsächlich so rasch wie möglich abgeholt werden, das sollte vorher organisatorisch geklärt sein - auch mit der Lehrerin. Die kennt Euer Kind auch und sieht es vor allem, im Gegensatz zu Euch, im Schulalltag.

Ich denke, dass es wichtig ist, dass dein Sohn sich wohlfühlt und dass er sich nicht dazu gezwungen fühlt, etwas zu tun, was er nicht möchte. 

Weder Dein Sohn noch Du entscheidest, ob Sohnemann noch nicht so weit ist.

Gehe zum Kinder-/Schulpsychologen, wenn der das so sieht, bekommst Du ein Attest und Sohnemann kann in einer Ersatzklasse am Unterricht teilnehmen.


wilees  27.11.2023, 11:36

Sorry - aber das ist Unfug. Für so etwas bedarf es garantiert keines Besuchs bei einem "Schul-/Kinderpsychologen. Zudem könnte ein solcher max. eine Empfehlung aussprechen. Zur Ausstellung eines Attestes wäre dieser nicht einmal berechtigt.

Im Fall X liegt die Entscheidung bei den Eltern, die zudem ja auch die Kosten für ein Klassenreise tragen "müssen".

Eifelia  27.11.2023, 09:17

Aber natürlich entscheiden das die Eltern - soweit ist es dann doch noch nicht, dass die Schule ein Kind ohne Attest zwingen könnte. Wenn ich das Kind nicht zum Bus bringe, bringe ich es nicht zum Bus und basta. Davon abgesehen: Einen Termin beim Kinderpsychologen? Mit sehr viel Glück bekommt man den in einem Dreivierteljahr - und ein Notfall ist ein Kind, das nicht mit auf Klassenfahrt will, ja nun wirklich nicht.

Natürlich wollen die Kleinen meist nicht freiwillig ne Woche auf Klassenfahrt. Gerade das ist aber aus erzieherischer Sicht sinnvoll, um die Komfortzone verlassen und neue Erfahrungen sammeln zu müssen. Leider ist das vielen heutigen Eltern nicht klar zu machen. Manchmal wünsche ich mir die gute alte Zeit zurück, als Klassenfahrten völlig normal waren, nicht jede Aussage von Lehrern in Frage gestellt wurde und keiner seine Kinder mit dem Auto von der Grundschule abgeholt hat.