Gebotsabgabe bei Immobilienkauf?
In der aktuellen Zeit ist es ja mehr als schwierig eine passende und vor allem noch bezahlbare Immobilie zu finden. Nach über 8 Monaten haben wir nun endlich mal wieder etwas in Aussicht...
Wir haben die Besichtigung gemacht und konnten aus beruflichen Gründen auch direkt die Kosten für Sanierung abschätzen sowie die Bausubstanz beurteilen - alles hat gepasst. Das Haus wird für 400k angeboten, aufgrund des erforderlichen Sanierungsbedarfs haben wir direkt 350k geboten.
Der Makler hat uns natürlich die übliche Story von den 745600 Interessenten erzählt, tatsächlich haben wir aber vom Eigentümer erfahren, dass nur 13 zur Besichtigung da waren. Nun haben wohl noch verbleibende 4 einen Termin zur Zweitbesichtigung kommendes Wochenende.
Beim gestrigen Telefonat mit dem Makler wurde uns mitgeteilt, dass unser Preis "unterirdisch" sei und er sich bis Ende nächster Woche meldet. Da wir bisher das erste und einzige Angebot abgegeben haben dürften wir im Fall der Fälle nochmal nachbieten.
Wir hatten bei unserem Gebot leider keine Frist gesetzt, kannten es aber bisher auch noch nicht, dass so lange bei einem vorliegenden Angebot gewartet wird.
Ich suche hierzu Erfahrungswerte in der aktuellen Zeit. Ist es wirklich absolut unrealistisch in Anbetracht der aktuellen Zeit und des Sanierungsbedarfs unter angebotenem Preis zu bieten?
4 Antworten
Woods
"Wert ist das, was mindestens zwei andere bereit sind, zu zahlen."
Wie würdest du dich in ähnlicher Situation als Verkäufer verhalten?
Rat:
Limit nicht überschreiten. Gib dem Makler 500 € zusätzlich als Unkostenbeitrag und setze eine Frist von z.B. vier Wochen.
Wir suchen auch schon seit längerem eine Immobilie für unsere Tochter. Selbst Schrottimmobilien werden zu überhöhten Preisen angeboten und tatsächlich ist immer irgendwo der Mann mit dem Koffer voll Geld, der einen überhöhten Preis zahlt.
Man sollte für sich selbst Eckdaten und ein Preislimit festsetzen und dann davon auch nicht abweichen. Irgendwann hat man auch mal Glück. Wenn zu zuviel zahlst, ärgerst du dich im Nachhinein.
Wenn es aber die absolute Traumimmobilie ist, nach der du dein Leben lang gesucht hast, musst du deine finanzielle Schmerzgrenze ausloten und dich dann auch damit arrangieren, dass dir ein überteuertes Objekt es "wert" gewesen ist, zuviel Geld dafür ausgelegt zu haben.
Wenn du eine Immobilie mit einem ordenlichen Preis-Leistungs-Verhältnis suchst, bist du in einem Großteil Deutschlands und Österreichs leider in der falschen Zeit.
Obwohl gebaut wird wie blöde tun alle so, als ob das die letzte Immobilie ist, die noch verkauft wird.
Nur habe ich aus meiner Münchner Sicht, wo gebrauchte Häuser nicht unter 1,3 Mio. angeboten werden, wirklich keine Ahnung, wie es bei euch ist.
Überlege dir also einen Preis, bei dem es euch einerlei wäre, ob ihr zum Zug kommt oder nicht. Das ist dann eure Schmerzgrenze und nachdem du davon ausgehen solltest, dass die 400 schon kein Schnäppchen sind, wird diese irgendwo zwischen 350 und 400 T€ liegen.
Möglich ist alles.