EU-Rente + Hobby-Verkäufe = Gewerbeschein (Details)?
Hallo!
Ich bin Frührentner und beziehe nur eine sehr geringe Rente. Da ich nicht nur den ganzen Tag zu Hause verbringen möchte, habe ich folgende Überlegung:
Ich würde gerne Gegenstände von Privat aus der Umgebung per Bus&Bahn abholen, ankaufen und nach einer kurzen Aufarbeitung (bzw. Upcycling) wieder verkaufen.
Allerdings möchte ich hier nicht mehr einnehmen, wie ich auch Unkosten (Material-/Fahrtkosten, Webseite, Porto, etc.) im Monat habe, sodass ich möglichst nicht als Gewerbetreibender eingestuft werde. Und falls sich irgendwann mehr ergeben sollte, würde ich dan auf 450 €-Basis ein Gewerbe anmelden (Kleinunternehmerregelung?).
Sollte ich mich hier noch einmal vom Finanzamt beraten lassen, oder mache ich nichts falsch, wenn ich meine ganzen Ausgaben und Einnahmen notiere und jederzeit belegen kann, dass ich unterm Strich nur meine Auslagen erwirtschafte?
Gruß Oliver
3 Antworten
Das Finanzamt zieht Steuern ein und führt sie an die Kommunen, Länder und den Bund ab. Es berät nicht. Dazu ist es auch gar nicht in der Lage, da die Leute dort keine Ahnung haben.
Man lässt sich ja auch nicht durch die Krankenkasse zu einer Herzoperation beraten.
Für die Beratung haben die Götter den Steuerberater erschaffen.
Den brauchst du hier aber nicht. Ein Anfängerkurs bei der IHK beispielsweise wäre genau das Richtige für dich.
Inhaltlich möchte ich nicht auf deine Frage eingehen, man weiß schlichtweg nicht, wo man anfangen soll mit Richtigstellen.
Auch auf die Gefahr einer Wiederholung hin - wo hast Du das mit den 410 Euro her?
Und nochmal - das Finanzamt berät nicht.
Im Gegensatz zu Ennos Meinung, die Leute dort hätten keine Ahnung, sitzen dort auch sehr gut ausgebildete Menschen (schließlich kommen eine Menge Steuerberater aus dem Bereich Finanzamt).
Aber - sie dürfen nicht beraten. Nicht etwa, um einem Steuerberater ein paar lumpige Dollars wegzunehmen - nein - es ist eine Frage der Haftung.
Ein Vorgehen habe ich Dir bereits empfohlen. Aber ordne Deine Belege und mache für Dich eine Gewinnberechnung (sonst weisst Du ja nicht, wo Du stehst).
Die haben da wirklich keine Ahnung. Diejenigen mit Fachwissen sind alsbald als Steuerberater tätig.
Ich denke, ein Lehrgang bei der IHK ist schon sinnvoll. Und nein, es ist sicherlich nicht zuviel.
Ebenso haben Steuerberater keine Ahnung - lass das doch endlich.
Die Masse ist mittlerer Dienst und wird nie Steuerberater.
Ohne deren Knowhow könntest Du Holzfäller in der Sahara werden.
Stimmt. Wenn ich daran denke, wovon ich alles keine Ahnung habe, dann wird mir mulmig.
Aber ich versuche nicht, damit Geld zu verdienen.
Denkst wohl ich durchschaue diesen ... nicht?
Aber - der Schuss geht in den Misthaufen.
Geld verdienen die Leute trotz ihrer enormen Leistung nicht - sie werden alimentiert (können überleben).
Du aber verdienst eine Menge Geld damit, Dich in Dinge einzulesen, von den Du wenig Ahnung hast, später aber mehr.
Zum Lesen haben "Arbeiter" keine Zeit.
Warum willst Du denn
1. nichts dazu verdienen und
2. Dir trotzdem solche Probleme zuziehen?
Wenn die Rente so gering ist, und Du fit bist, würde ich mir lieber einen Minijiob suchen, der wäre ja anrechnungsfrei.
Wenn Du nun wirklich keinesfalls Geld verdienen willst, sondern nur eine Aufgabe haben möchtest, dann könntest Du ja nach ehrenamtlichen Tätigkeiten suchen. Bei uns gibt es grad eine Reparatursprechstunde im Haus der Jugend beispielsweise.
Danke für Deine Rückmeldung, Andri123.
Ich beziehe meine EU-Rente nicht ohne Grund. Ich genieße es.natürlich, den vielen Stress, den ich trotz meiner Erkrankung/Behinderung auf meiner letzten Arbeit hatte, nicht mehr haben zu müssen.
Einen passenden Minijob zu finden, ist (meiner Ansicht nach) schwieriger, als meine Idee, mich mit nur geringem Mehraufwand nach eigenem Ermessen unregelmäßig und ohne Zeitdruck (m)einem Hobby zu widmen.
Ehrenamtlich bin ich bereits von Zeit zu Zeit an Wochenenden 2x 3 Stunden in einer Einrichtung tätig. Auch helfe ich den Menschen dort tagsüber (in 9 von 10 Fällen unentgeltlich) bei kleinen Problemen oder mit Gefälligkeiten weiter.
Es wurde dort von den Leuten bereits angemerkt, dass ich so viel für andere und so wenig für mich mache. Dies wäre dann halt etwas...
Man kann keine Gewerbe "auf 450 Basis" anmelden.
Du verwechselst da was mit dem entsprechenden Minijob.
Vom Finanzamt kannst Du Dich nicht beraten lassen (Steuerberater sind dort nicht zu finden).
Ob Du Gewinn machst oder nicht - ein Gewerbetreibender bist Du dennoch.
Danke für Deine Rückmeldung, correct.
Bei den 450 € war der Gedanke, dass ich ja nicht mehr als 450 € / mtl. neben der Erwerbsunfähigkeitsrente dazuverdienen darf, ohne ggfs. meine jahrelang „erkämpfte“ Rente wieder zu verlieren.
Ich ging davon aus, dass mir das Finanzamt sagen kann, ob aufgrund meines Vorhabens eine steuerliche Berücksichtigung von nöten sei, oder ob hier von einer Gewinnerzielung abgesehen (= Liebhaberei?) werden kann. Vielleicht lässt sich das Ganze auch mit weniger Aufwand und ohne teuren Steuerberater klären..?
Ich meine gelesen zu haben, dass ich sogar bis 410 € pro Jahr (ohne steuerpflichtig zu werden) Gewinne einfahren darf. Mir würde es bereits genügen, meine mtl. Fahrkosten abzudecken...
Du bist bereits steuerpflichtig (seit Geburt).
Aber - bei einem tatsächlich so geringen Gewinn und wenig Rente wird wohl kaum Einkommensteuer anfallen.
Eigentlich müsstest Du ein Gewerbe anmelden und dementsprechend auch den Gewinn/Verlust ermitteln/dem Finanzamt mitteilen.
Ich in Deiner Lage würde aber gar nichts machen - was soll schon passierten.
Danke für Deine Antwort, EnnoWarMal!
Ich habe ja verstanden, dass das Finanzamt nicht für Beratungen (egal welcher Natur) zuständig ist. Ich nahm jedoch an, dass 1-2 Entscheidungsfragen wissentlich auch dort beantwortet werden können. :)
Auch respektiere ich sehr die Mühe und den Aufwand den Steuerberater im Arbeitsalltag haben. Da ich nun mal keine großen Sprünge machen kann, taste ich mich auch nur vorsichtig an das genannte Vorhaben heran und hole mir zunächst Infos aus dem Netz ein. Ich gehe davon aus, dass ich erstmal daran arbeite, meine Ausgaben auf Null zu bringen, bevor mir der Gesamtaufwand bei einer so genannten Gewinnerzielung bis bzw. über 410 € per Anno über den Kopf hinauswächst.
Bei unserer lokalen IHK-Niederlassung finde ich zwar auf deren Website so einige Seminare für Existenzgründer, aber das ist alles inhaltlich weitaus mehr als ich für mein Vorhaben benötige, oder? Korrigiere mich bitte...
"Irgendetwas" Richtigstellen wäre mir bereits eine Hilfe. Aber wenn Du es für zu zeitaufwändig hältst, musst Du mir natürlich nicht antworten bzw. weiterhelfen. Nicht böse gemeint. :)
LG Oliver