Condor buchte nicht ab und nun soll ich die Kosten fürs Inkasso zahlen?
Hallo,
ich habe gerade entdeckt, dass ich nicht die einzige bin.
Im Juli 2019 hatte wir einen Flug gebucht. Wegen einem Unfall, haben wir den Rückflug telefonisch umgebucht (Das Telefonat fand einen Tag vor dem Rückflug statt). Am Telefon wurden wir noch gefragt, ob die gleiche Bankverbindung für den SEPA-Einzug wieder verwendet werden darf. Dies haben wir bestätigt.
Prompt kam im Juli 2021 ein Schreiben vom Inkasso, dass ich eine bestimmte Rechnungsnummer von Condor nicht bezahlt habe. Ich schaute nach, aber zu der angegebenen Rechnungsnummer lag eine Zahlung vor. Zwar nicht genau über den angegebenen Betrag aber so in etwa. Ich schrieb, dass die Zahlung getätigt sei und ich allem widerspreche.
Nach langem Hin und Her stellte sich heraus, dass es sich bei der noch offenen Forderung um den umgebuchten Rückflug handelt. An den hatte ich gar nicht mehr gedacht und die zuvor geforderte Rechnungsnummer wurde jetzt auf einmal um die Endung -02 ergänzt. Das war auf dem ersten Schreiben nicht. Auch auf der Rechnung -02 ist vermerkt, dass der Rechnungsbetrag eingezogen wird. Ich habe meine Kontoauszüge überprüft und der Betrag wurde von Condor wirklich nicht eingezogen. Mein Konto war die ganze Zeit gedeckt und ich habe auch keinem Einzug widersprochen.
Nach etlichen Telefonaten und Emails heißt es auf einmal, ich hätte angeblich ein Schreiben erhalten, dass der Betrag durch die Pleite von Thomas Cook nicht mehr eingezogen werden kann. Dieses Schreiben habe ich nie erhalten. Komisch nur, dass die Dame am Telefon noch extra gefragt hatte und der Flug gleich am nächsten Tag war. Da hätte man ja den Betrag sicher noch einziehen können. Angeblich hätte ich auch im April 2021 eine Mahnung erhalten. Diese habe ich aber auch nie erhalten, sonst hätte ich mich ja damals schon drum gekümmert.
Die Flugkosten habe ich nun beglichen, weil diese ja tatsächlich noch offen waren (natürlich mit dem Vermerkt, dass die Condor trotz Einzugsermächtigung den Betrag nicht abgebucht hat). Ich bin aber der Meinung, dass ich nicht in "Zahlungsverzug" geraten bin, weil ja ein Sepa-Mandat vorlag. Was kann ich dafür, dass die die Forderung nicht eingezogen haben. Meines Erachtens bin ich bei einem abgebenen Sepa-Mandat nur dafür verantwortlich, dass das Konto entsprechend gedeckt ist und nicht, dass ich überall kontrollieren muss, ob wirklich jeder seine offenen Forderungen abbucht.
Wie ist die Sache bei den anderen Betroffenen ausgegangen? Ich will die zusätzlich aufgelaufenen Gebühren nicht zahlen. Bin mir "keiner Schuld" bewusst.
Dankeschön für Eure Hilfe
2 Antworten
Außer dass du einen Monats-Dreher hast (April? Wenn Juli die Sache in Gang ging?), ist es so schon richtig dass du nicht für Fehler durch Dritte in Haft genommen werden kannst. Wenn die Erlaubnis vorlag, so obliegt es dann beim Gläubiger die Zahlung zu tätigen, wenn nicht anders vereinbart.
Die HF hast ja bezahlt, hoffentlich zweckgebunden und auch genau so auf dem Verwendungszweck vermerkt, wenn nicht ist das sehr schlecht.
Ansonsten bleibst du bei dem Widerspruch und wartest auf den Mahnbescheid.
Erst dann musst du wieder aktiv werden. Deine HF ist aber nur beglichen, wie erwähnt, wenn du ganz klar das auch im Verwendungszweck vermerkt hast.
Und kleiner Tipp am Rande.
Unterlasse Telefonate und E-Mails.
Diese sind nicht rechtsicher. Ausschließlich per FAX mit Sendungsnachweis oder per Einschreiben.
~ Experte: Inkasso (GF.net)
Ja okay, mein Fehler. Hatte bei Juli 2021 gelesen.
Die Mahnung wäre angeblich im April 2021 gekommen
Dann kann man hier argumentieren, wenn man will, dass dann ja ganz bestimmt ein Zustellnachweis vorliegt. (Natürlich liegt keiner vor)
Die HF hab ich mit dem Zusatz überwiesen, dass Condor vergessen hatte, diese Forderung einzuziehen. Dann lehn ich mich jetzt mal zurück und warte ab, was weiter passiert
Aktenzeichen // xx,xx Hauptforderung
wäre hier ein besseres Aktenzeichen. Ein Inkasso rechnet sonst immer alle eingehenden Zahlungen erst auf die Nebenkosten, den Rest auf die HF an. Wenn du im Verwendungszweck das geschrieben hast was du sagst, kann es passieren, dass es nicht gelesen oder abgeschnitten im Buchungsprogramm angezeigt wird.
Die Flugkosten habe ich nun beglichen
Wenn du in den Verwendungszweck geschrieben hast, was du oben geschrieben hast, ist das nicht ganz eindeutig und möglicherweise gar nicht vollständig übertragen.
Wann hast du denn beglichen? Wenn es erst ein paar Tage her ist, schick nochmal ein Schreiben hinterher, in der du klarstellst, dass sich die Überweisung ausschließlich auf die Hauptforderung bezieht.
Ansonsten würde ich mich aber auch entspannt zurücklehnen. Wenn eine Abbuchung vereinbart war, kommst du erst durch ein in deinem Verantwortungsbereich liegendes Scheitern der Abbuchung oder sonst mit einer Mahnung in Verzug.
ich hätte angeblich ein Schreiben erhalten, dass der Betrag durch die Pleite von Thomas Cook nicht mehr eingezogen werden kann.
Den Zugang dieses Schreibens wird der Gläubiger nachweisen müssen.
Die Leistung war im Juli 2019
Die Mahnung wäre angeblich im April 2021 gekommen
Das Schreiben vom Inkasso kam im Juli 2021
Die HF hab ich mit dem Zusatz überwiesen, dass Condor vergessen hatte, diese Forderung einzuziehen. Dann lehn ich mich jetzt mal zurück und warte ab, was weiter passiert
Dankeschön