Wäre es nicht ehrlicher gewesen von Blüm?

4 Antworten

Die Frage nach der Zukunft des Rentensystems läßt sich nicht mit knackigen Sprüchen auf Stammtischniveau abhandeln.

Das bestehende Alterssicherungssystem ist mit Rechtsansprüchen verbunden die man in einem Rechtsstaat respektieren muss.

Zu diesen Rechtsansprüchen gehören die Ansprüche der Beamten auf Pensionszahlung.

Selbst wenn man von heute auf morgen die Beamten in die gesetzliche Rentenversicherung eingliedern würde, würden sich dadurch Entlastungen erst in vielen Jahrzehnten ergeben. Im Augenblick müßte der öffentliche Arbeitgeber sogar mehr bezahlen als bisher weil er gleich 2 Altersabsicherungssysteme bedienen muss.

Wir können froh sein, dass in Deutschland keine Aktienrente eingeführt wurde. Deutschland hat 2 Weltkriege verloren und 2 Mal die völlige Entwertung der Währung erlebt. Alles Aktienvermögen wäre vernichtet worden und die wenigen Restbestände hätten die Siegermächte als Reparation einkassiert.

Die Rente ist sicher ....

Dr. Norbert Blüm (CDU, Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung), sprach die Worte zwar erstmals im Wahlkampf 1986, am 10. Oktober 1997 sollte er diese jedoch in einer hitzigen Debatte im Deutschen Bundestag wiederholen. Mit den Stimmen der Fraktionen der CDU/CSU und FDP wurde an diesem Tag die umstrittene Rentenreform verabschiedet. Die gestiegene Lebenserwartung und eine geringe Geburtenrate zwangen die Politik zum Handeln. Die damalige Regierung reagierte: Ein sogenannter demografischer Faktor sowie die Absenkung des Rentenniveaus von 70 auf 64 Prozent sollten die Renten der Deutschen in Zukunft langsamer ansteigen lassen.

Damals galten nun einmal noch ganz andere Fakten.


Schulzfabiio 
Beitragsersteller
 12.08.2024, 18:41

Heute haben wir 48% und wundern uns warum Renter arm sind

wilees  13.08.2024, 14:57
@Schulzfabiio

Tja - bereits seit mehr als 20 Jahren wird den Bürgern nahegelegt, in eine private Altersvorsorge zu investieren. Mir ist durchaus geläuftig, dass dies für die unteren Lohngruppen nun einmal nicht wirklich zu realisieren ist.

Hinzu käme, dass diese Zusatzversicherungen die Menschen dann auch nicht vor Altersarmut schützen würden.

wfwbinder  15.08.2024, 09:03

Man hatte einfach versäumt gleich als es Anfing mit dem sogenannten Pillenknick udn der Verlängerung des Lebens durch bessere Medizin und Lebensbedingungen einen DEmografischen Faktor einzu führen, der sich gleitend anpasst.

Die Rente ergibt sich aus dem, was du in deinem Leben eingezahlt hast, sprich wie viele Rentenpunkte du erworben hast. Obendrein wirst du jedes Jahr über deine zu erwartende Rente informiert. Da weiß man schon sehr lange vor Renteneintritt, ob man davon wird leben können. Wer dann so ignorant ist und sich nicht um zusätzliche Altersvorsorge bemüht, dem ist dann auch nicht mehr zu helfen. Auch wenn es sich sehr arrogant anhört: Nur die Dummen sind im Alter arm.


Schulzfabiio 
Beitragsersteller
 13.08.2024, 21:33

Sag mal jemand er möge 500 monatlich zur Seite legen für Vorsorge der grad 1308 bekommt

Oder sag es Mutter die lieber in Geld vorsorge stecken soll statt ihrem Kind

Leute so wie du verdien oft überdurchschnittlich und denke ja jeder kann 500 für Vorsorge pro Monat zurück legen

MonavdH  19.08.2024, 18:14
@Schulzfabiio

Natürlich musst du nicht 500 € im Monat beiseite legen. Du musst nur rechtzeitig mit der Kapitalbildung anfangen und das Geld sinnvoll investieren. Da reichen auch kleinere Beträge z. B 70 oder 80 € monatlich. Es gibt Modelle, bei denen man vom Staat Sparzulagen bekommt.

wfwbinder  20.08.2024, 08:35
@MonavdH

Die staatlich begünstigten Programmme wie Riester, Rürup usw. leiden in der Rendite sehr unter der aufgezwungenen Kapitalgarantie.

Wie @Privatier59 richtig schreibt, es ist natürlich so, dass man an schon bestehenden Ansprüchen nicht ändern kann, weil man nichts wegnehmen darf.

Außerdem wäre so eine Umstellung nicht nur über einen langen Zeitraum möglich (wenn es sinnvoll ist, sollte man das eingehen), sondern auch teuer, denn natürlich würden die Beamten dann brutto mehr Geld fordern, denn sie werden sich wegen der Beiträge nicht mit der sofortigen Nettokürzung um 9,8 % begnügen, sondern alle Besoldungsstellen müssten ja auch sofort den Arbeitgeberanteile zusätzlich abführen.

Wir würden das Teilproblem "Beamte in der Rentenversicherung ja/nein" nur in die Zukunft verschieben, wenn die dann nämlich auch alle Rente aus der Rentenkasse bekommen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Dr.iur./Steuerberaterprüfung