Wie wird man einen Nachbarn los, der das gesamte Haus terrorisiert?
Hallo liebe Community,
wir haben hier eine schöne Hausgemeinschaft und sehen uns als große WG mit meist 8-10 hier lebenden Personen. Im Großen und Ganzen läuft es hier harmonisch ab und alle verstehen sich untereinander und verbringen auch die Freizeit gemeinsam. Es gibt hier nur ein großes Problem: Ganz oben im Hause wohnt ein großer Störenfried für die gesamte Gemeinschaft. Ich wohne mit meiner Freundin nun seit 9 Monaten hier und in dieser Zeit hat besagte Person mindestens 50-60 Mal die Polizei gerufen wegen angeblicher Ruhestörung. Allein seit Mai war die Polizei nun 8 Mal hier. Kein einziges Mal konnten sie tatsächlich eine zu hohe Lautstärke festellen. Wir wohnen leider direkt in der Wohnung unter ihm und sind somit die haupt leidtragenden. Er ruft teilweilse schon bei normalen Gesprächen unserseits die Polizei, da wir ihm zu laut sprechen..... Ich bin Hobbymusiker und liebe mein Hobby, tagsüber kann das manchmal schon etwas lauter werden, allerdings halte ich grundsätzlich die Nachtruhe ein. Die Polizei wird aber schon bei selbst gedrosselter Zimmerlautstärke bestellt. Hinzu kommt, dass besagter Nachbar zumindest im Zeitraum, in dem wir hier leben, einmal gewaltätig geworden ist. Er hat einen anderen Bewohner verprügelt, nachdem er stark alkoholisiert durch das Haus gerannt ist und jeden belästigt hat und ihn dann allein in der WG-Küche vorfand. Eine Anzeige läuft bereits und bald gibt es eine Verhandlung vor Gericht, sollte man sich nicht vorher einigen. In der Vergangenheit ist soetwas wohl schon häufiger vorgekommen. Er belästigt weibliche Mitbewohner. In meinem Falle macht er sich auch häufig am Sicherungskasten im Keller zu schaffen und schaltet mir den Strom ab. Dadurch können Schäden an meiner Hardware entstehen oder Datenverlust. Er springt ebenfalls häufig so stark auf den Boden in seiner Wohnung im 3. Stock, dass es bis ins Erdgeschoss durch wackelnde Wände zu spüren ist, wenn wir ihm zu laut sind.
Die Vermieterin ist uns keine Hilfe. Die beiden kennen sich Privat, er arbeitet (schwarz) für sie und ist hier angeblich der Hausmeister. Dieser Tätigkeit ist er bisher nie nachgekommen und alles wird von uns selbst repariert wenn es kleine Schäden sind.
Die Poliei ist in den allermeisten Fällen auf unserer Seite und entschuldigt sich teilweise schon für die häufigen Besuche. Die finden das auch nur noch lächerlich, was er da veranstaltet!
Die Vermieterin und er unterstellen uns dann z.B. Rassismus. Er ist Pole. Der Vorwurf ist mehr als lächerlich, da wir teilweise selbst aus anderen Kulturen kommen und generell sehr friedfertige und weltoffene Menschen sind.
Was haben wir für Möglichkeiten, diesen schrecklichen Menschen und Störenfried hier loszuwerden, auch wenn die Vermieterin ihn behalten möchte?
4 Antworten
Der Problemmieter ist also polnischer Staatsbürger und hat das Recht in Deutschland zu wohnen und zu arbeiten. Er als deutscher Staatsbürger mit polnischer Nationalität hat die gleichen Rechte. Das Mietgesetz unterscheidet ebenfalls nicht zwischen Ethnien und Deutschen sondern kennt nur Mieter und Vermieter.
Als Mieter habt ihr keine Möglichkeit, den Problemmieter aus dem Haus zu drängen, denn seinen Mietvertrag kann nur er oder der Vermieter kündigen oder auflösen. Dem Vernehmen nach will die Vermieterin an dem Problemmieter festhalten, weil er angeblich als Hausmeister tätig ist. Hier wäre zunächst anzusetzen: Welche Nebenkosten werden euch für die nicht vorhandene Hausmeistertätigkeit durch den Vermieter im Mietvertrag und in der turnusgerechten Nebenkostenabrechnung auferlegt? Falls durch die Mieter im Haus derartige Zahlungen geleistet werden, sollte dagegen eingeschritten werden. Das Hauptzollamt nimmt gern Meldungen über Schwarzarbeit entgegen. Schalldämmung im Haus ist nicht optimal, siehe deine Hausmusik, die manchmal die Zimmerlautstärke übertrifft. Welche Forderungen mit Hinweis auf die empfindlichen Hörnerven des "Hausmeisters" können an die Vermieterin gestellt werden? Schließlich der Mensch selbst. Unterlassungsklagen von allen Betroffenen im Haus gegen ihn sind möglich. Kosten sind durch Prozesskostenhilfe gering zu halten. Derartige Klagen sollten aber nicht zurückgezogen werden, weil dann die Kosten auf euch fallen würden. Alle Delikte, die mit den Strafgesetzen zu verfolgen sind, sollten immer und immer wieder zur polizeilichen Anzeige gebracht werden. Schließlich können noch Annäherungsverbote gegen den Problemmieter erwirkt und Aufforderungen zur Abgabe straftbewehrten Unterlassungserklärungen übergeben werden. Danach könnten einstweilige richterliche Anordnungen zum Zuge kommen. Macht einen Plan, wer gegen den DG-Mieter mit welchen Mitteln vorgeht. Dieses juristische Spießrutenlaufen hält auf die Dauer auch der Dickfelligste nicht aus.
Ist jemand von euch im Mieterbund?
laut folgender Seite (http://suite101.de/article/belaestigung-im-mietshaus--vorgehen-gegen-laestige-nachbarn-a122068) könnt ihr, falls die Vemieterin nach einer gesetzten Frist nicht reagiert, die Miete kürzen. Ich solltet euch aber vorher beim Mieterbund o.ä. informieren wie viel gerechtfertigt ist.
Na, das klingt ja alles schon ganz gut. Die 100 € für den Mieterschutzbund könnt ihr ja in der WG oder gar im ganzen Haus aufteilen. Das scheint ja euer gemeinsames Interesse sein.
Ohne Mieterschutzbund würde ich soweit auch gar nicht weiter gehen. Die wissen am besten Bescheid, wie ihr vorgehen solltet. Ich geh aber mal davon aus, dass ein zivilrechtliches Verfahren gar nicht notwendig sein wird. Wenn das Haus gemeinsam "streikt", dann wird die Vermieterin schon reagieren.
Toi, toi, toi. :)
danke für deine antworten. dann werden wir wohl an unserem plan festhalten und abwarten was daraus wird :) mir wurde von ehemaligen wg-bewohnern gesagt, es solle ein schreiben existieren, in dem sowohl die vermieterin wie auch ihr hausverwalter/anwalt eine erklärung abgegeben haben, die besagt dass der nachbar ausziehen muss, sollte er noch einmal gewaltätig werden. ich habe mich da schon in verbindung gesetzt und das schreiben wird gesucht. hoffentlich finden die chaoten es noch ;) hat das ganze denn eine rechtsgrundlage? das wäre ja die perfekte lösung dann
Wie wird man einen Nachbarn los, der das gesamte Haus terrorisiert?
Dann schaut man sich den Film "Ein Fisch namens Wanda an" dort wir gezeigt wie man jemanden los wird.
Hinzu kommt, dass besagter Nachbar zumindest im Zeitraum, in dem wir hier leben, einmal gewaltätig geworden ist. Er hat einen anderen Bewohner verprügelt, nachdem er stark alkoholisiert durch das Haus gerannt ist und jeden belästigt hat und ihn dann allein in der WG-Küche vorfand. Eine Anzeige läuft bereits und bald gibt es eine Verhandlung vor Gericht,
Jetzt mal ernst.
Wenn der Vermieter nichts unternimmt, dann kann/muss man Anwalt/ Mieterbund einschalten und hoffen, dass es aufhört.
oder man zieht aus.
MfG
Johnny
Die beiden kennen sich Privat, er arbeitet (schwarz) für sie und ist hier angeblich der Hausmeister
wenn ihr das beweisen könnt dann habt ihr den doch. Zudem erkundigt euch über Mobbing.
ja daran haben wir schon gedacht. ich werde dem mieterschutzbund schnellst möglich beitreten. nur muss beitrittsgebühr + jahresbeitrag direkt entrichtet werden und ich muss noch auf meine nächste lohnzahlung warten ;)
ansonsten bliebe mir wohl nur ein zivlrechtliches verfahren, was mit hohen auslagen verbunden ist. da wir alle studenten sind oder uns in der ausbildung befinden, sind teure schritte immer sehr schwierig!
meine recherche im internet hat ergeben, dass kürzungen bis zu 30 oder 40% gerechfertigt sind. ich werde es für die nächste mietzahlung, also juli, mit einer frist versuchen.
ein schreiben an die vermieterin habe ich auch schon geschickt. erstmal ohne frist, aber ich habe sie darauf aufmerksam gemacht, dass ich diesen schritt gehen werde, sollte sie mir keinen konkreten lösungweg vorschlagen.