Arbeit wegen psychischer Belastung kündigen?
Wenn man kündigt, ist man meines Wissens drei Monate vom Arbeitsamt (und -geld) gesperrt.
Gibt es eine Möglichkeit, vom Arbeitsamt anerkannter Weise die Arbeit wegen psychischer Belastung aufzugeben und nicht von den Leistungen des Amtes gesperrt zu werden? Wegen Arbeitsklima, dass die Psyche richtig fertig macht (könnte vielleicht ein psychol. Gutachten helfen) und verbotenen Dingen, die man tun muss (Verstoß gegen Umweltschutz).
Wäre dankbar für Rat, ein Freund von mir braucht dringend Hilfe, der stellt schon seine Ehe aufs Spiel, weil er so fertig ist, von dem, was auf Arbeit passiert.
Er ist übrigens über Zeitarbeit angestellt.
5 Antworten
Auf jeden Fall zum Arzt gehen! Egal ob er irgendwann doch selber kündigt, oder nicht. Denn wenn er über seine Arztbesuche und auch einem Attest des Arztes nachweisen kann, dass ein triftiger Grund für die Kündigung von seiner Seite vorlag, dann wird er wenigstens nicht gesperrt.
Der soll zu seinem Hausarzt gehen und ihm die Situation schildern. Wenn er was taugt, wird er ihn erst mal aus dem Verkehr ziehen (krank schreiben). Ich (ebenfalls Zeitarbeiter)habe mich bei einem solchen Einsatz 2 mal für je 1 Woche krank schreiben lassen, dann hat mein Chef eingesehen, daß das so nicht weitergehen kann. Kündigen würde ich auf keinen Fall.
der Chef von der Firma, wo du gearbeitet hast oder dein Zeitarbeitschef?
Dein Arzt muß ein Attest ausstellen, dass du auf Grund seiner Empfehlung nicht mehr diesem Job ausüben kannst. Später muß er dieses noch begründen anhand eines Fragebogens. Dann sollte dir keine Sperre winken. Ich würde vorher aber telefonisch beim Arbeitsamt anfragen, die geben auch Hilfe in solch einem Fall.
Du brauchst definitv eine ärztliche Bescheinigung, dass Du aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr in der Lage dazu bist, diesen Beruf auszuüben! Erkundige Dich aber bitte bei Deinem zuständigen Berater im Arbeitsamt. Ansonsten hast Du noch die Möglichkeit Dich auf unbestimmte Zeit krank schreiben zu lassen und ggf. eine Reha und ne Umschulung über die Rentenversicherung machst. Wie gesagt, erkundige Dich bei Deiner Krankenkasse/ Rentenversicherung und Arbeitsamt, u.a. auch bei Deinem Arzt...
Gesundheit / psychische Fehlbelastung:
Ihr Freund soll sich erst einmal an den Hausarzt wenden, damit dieser ihn unterstützt.
Der Hausarzt kann entscheiden ob er Ihren Freund an einen Therapeuten überweist (Wartezeiten!), falls dies angezeigt ist, oder ob er eine Stellungnahme für die Agentur für Arbeit schreibt. Der Hausarzt sollte die Empfehlung aussprechen den Job aus gesundheitlichen Gründen zu kündigen.
Mit dieser Stellungnahme soll Ihr Freund bei der zuständigen Agentur für Arbeit nachfragen ob Sie eine Eigenkündigung akzeptieren, ohne dass eine Sperrzeit verhängt wird. Falls Sie nicht akzeptieren soll Ihr Freund abklären unter welchen Bedingungen die Agentur die Eigennkündigung, ohne Sperrfrist, akzeptiert.
Wenn Ihr Bekannter gesundheitlich sehr mitgenommen ist sollte er sich seinem Hausarzt anvertrauen und sich krankschreiben lassen, damit er wieder Boden unter die Füße bekommt. Die Krankenkasse kann unterstützend tätig werden, eine Nachfrage lohnt sich in der Regel.
Alles Gute für Ihren Bekannten!
Peter Kleinsorge
P.S.:
Der Verstoß gegen den Umweltschutz ist eine andere Baustelle. In so einem Fall müsste man sich an die zuständigen Aufsichtsbehörden, evtl. die zuständige Berufsgenossenschaft wenden. Davon sollte Ihr Bekannter erst einmal Abstand nehmen, da er seine Kraft braucht um wieder gesund zu werden.
vielen dank für die ausführliche Antwort. Den Umweltschutz habe ich erwähnt, weil er die Ausführung dieser Tätigkeit als Verstoß gegen seine eigenen Einstellungen sieht und es ihn so zusätzlich psychisch belastet.
Körperlich ist er nicht angegriffen, nur psychisch. Wobei ersteres jederzeit passieren könnte, weil die Sicherheitsvorschriften in dem Betrieb nicht immer richtig eingehalten werden.