Wechsel vom Steuerberater zum Finanzamt möglich?
Ich arbeite aktuell als Steuerfachangestellte in einer Steuerberatungskanzlei. Mich würde interessieren, ob jemand bereits Erfahrungen damit gemacht hat vom Steuerberater zum Finanzamt zu wechseln. Wie läuft das ab und was wären da meine Aufgaben beim Finanzamt?
Ich kenne bisher nur Fälle, die vom Finanzamt zum Steuerberater gewechselt sind. Für Infos wäre ich dankbar :)
4 Antworten
Möglich ist es.
Je nachdem welche Laufbahn du beim Finsnzamt einschlagen möchtest, musst du aber entweder eine duale Ausbildung (mittlerer Dienst) oder ein duales Studium (gehobener Dienst) durchlaufen.
Deine Aufgaben beim FA hängen stark davon ab wo du eingesetzt bist. In einer Einkommensteuerdienststelle z.B. bearbeitest und veranlagst du Steuererklärungen von Bürgern, nimmst ggf. Telefone entgegen (wenn das keine gesonderte Dienststelle macht, hängt auch vom Bundesöand und FA ab) etc.
In der Erhebungsstelle dagegen musst du bei rückständigen Zahlungspflichtigen die rückständigen Steuern und Nebenleistungen eintreiben, z.B. durch Pfändungen.
In der Betriebsprüfung (ist aber gehobener Dienst) prüfst du die Buchführung von Betrieben, gehst ggf. zu ihnen hin, ermittelst Sachverhälte und klärst diese ggf.
Daneben gibt es auch viele andere Einsatzorte, z.B. Körperschaftsteuerdienststellen, Informations- und Annahmestellen (da wird den Bürgern bei normalen Nachfragen geholfen, z.B. bei Steuererklärungen welche Anlagen, Dokumente etc. sie brauchen),...
Ohne das Du den Vorbereitungsdienst absolvierst hast Du keine Einstellmöglichkeit.
Finanzbeamte des gehobenen Dienstes die als Sachbearbeiter tätig waren können sich zum Steuerberater zulassen.
Umgekehrt, also in dem von Dir gefragten Fall vom Steuerfachgehilfen zum Finanzbeamten ist das nicht möglich. Für den gehobenen Dienst beispielsweise muss man die duale Ausbildung durchlaufen.
Das ist grundsätzlich richtig. Ich sehe allerdings eine Chance bei freien Stellen, die außerhalb einer Beamtenlaufbahn ausgeschrieben werden. Sprich, im Rahmen einer Tarifbeschäftigung im öffentlichen Dienst.
Hier würde ich bei den Stellenbeschreibungen einfach darauf achten, ob nicht auch vergleichbare Ausbildungen als Qualifikation für die Stelle ausreichend sind und mich dann einfach bewerben.
Ich hatte eine Kollegin, die nach ihrem naturwissenschaftlichen Studium, nicht zuletzt, weil sie alleinerziehend war, als Seiteneinsteigerin zum Finanzamt ging. Im Rahmen eines Sonderprogramms der Finanzverwaltung Rheinland-Pfalz, wegen Arbeitskräftemangel, ohne Verbeamtungsmöglichkeit, mit einer vorher feststehenden höchsten Gehaltsstufe, vor etlichen Jahren. Du kannst ja mal die Bundesländer abklappern, ob es gerade wieder sowas gibt.
Da hat die Bekannte vermutlich Glück gehabt, das scheint trotz Personalmangels wohl eher selten zu sein.
Ich würde mich direkt erkundigen, am Wunschort.