Teil vom gekauften Grundstück nach dem Kauf wieder verkaufen?

1 Antwort

Na ja, es ist schwierig erstmal das aus dem Tet zu filtern, was an Informationen überflüssig ist und das zu isolieren, was wichtig ist. Dann stellt man fest, was fehlt, um sich ein Bild zu machen und das sind die Preise.

Um zu rekapitulieren:

Es geht um ein Haus zu dem 2000 qm Wiese direkt gehören. Dazu ein separates Grundstück von 5600 qm Wiese.

Da der Eigentümer unbedingt alles verkaufen will und dazu die völlig schwachsinnige Begründung in Feld führt er müsse zweimal den Notar zahlen (die Notarkosten trägt immer der Käufer), frage ich mich, ob es sich eventuell um ein landwirtschaftliches Anwesen handelt und er deshalb Probleme befürchtet.

Übrigens wird für den Käufer der Wiese, bzw. für Euch die Sache teurer, weil es zweimal Grunderwerbsteuer bedeutet.

Außerdem könnte man die Sache ggf. sogar in einem gemeinsamen Notarvertrag bringen, wenn Ihr bereit wärt dem Käufer der Wiese die tatsächlichen Beträge zu zeigen.

Eventuell kauft Ihr dann nämlich einen Bauernhof und kein Wohnhaus mit Wiese.

Nun zu Eurer Frage wegen der Bank. Das wäre kein Problem, wenn man das mit denen bespricht. Wie schon gesagt, Werte wären schön.

Ich nehme einfach mal Beträge an.

Ihr könnt alles für 300.000,- kaufen. Für die Wiese bietet er bisherige Pächter 60.000,-.

Dann geht ihr zur Bank und sagt denen das eben genau so. Die werden Euch dann einen Kredit für das Haus geben und einen Disporahmen von 60.000,- für die Zeit bis der Verkauf der Wiese durch gezogen ist.

Wie schon geschrieben, die Begründung des Verkäufers ist Quatsch.und der Makler ähnlich gut im Grundbuchrecht bewandert sein wie ich.

Besprecht die Sache:

a. mit der Bank

b. mit einem Notar.

c. mit dem Käufer der Wiese.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ani135 
Beitragsersteller
 09.09.2019, 07:50

Vielen Dank für die schnelle Antwort 😁!

zu den Preisen:

es ist ein kleines Bauernhäuschen. Die Große Wiese ist für die Landwirtschaft und wird aktuell von der LBG bewirtschaftet und an diese auch verpachtet.

Für das komplette Grundstück mit Haus und Scheune (was beides eine Ruine ist und abgerissen werden müsste) sollen wir den stolzen Preis von 170.000€ (ohne Nebenkosten) zahlen.

Begründung der Verkäufer: die LBG hätte für die Große verpachtete Wiese 130.000€ geboten. Also dachten sich die Verkäufer, das das Grundstück also schon mal 130.000€ wert sein muss ... zudem steht ja noch das Haus drauf, also haben sie einen Preis von 170.000€ an. Es wurde weder ein Gutachten oder sonstiges gemacht.

Wir wollen nochmal versuchen einen besseren Preis rauszuschlagen, da für solch eine Ruine 170.000€ einfach viel zu viel sind. Darum dachten wir, wenn wir einen besseren Preisvorschlag bekämen, das wir vielleicht erstmal alles insgesamt kaufen und dann die Große Wiese verkaufen.

Denn angenommen wir würden für den jetzigen Preis das Grundstück kaufen und die verpachtete Woese gleich wieder verkaufen. Dann würden wir für die restlichen 2000 Quadratmeter mit Haus 40.000€ bezahlt haben. Dann müssten wir das Haus+ Scheune für ca 60.000€ abreisen um etwas Neues hin bauen zu können.

Wir wollen jetzt erstmal in Erfahrung bringen, ob die LBG wirklich 130.000€ für die 5600 quadratmeter geboten haben soll. Denn für uns klingt das alles sehr schwammig. Denn an stelle der Verkäufer, hätte wohl jeder der LBG die verpachtete Wiese sofort für dem Preis verkauft.

Andri123  09.09.2019, 11:02
@Ani135

Ihr solltet erst prüfen, ob Ihr eine Baugenehmigung für das Teilgrundstück bekommen würdet. Wenn es im Außenbereich liegt, ist das evtl. nur möglich, wenn Landwirtschaft betrieben wird.

hildefeuer  09.09.2019, 11:59
@Ani135

Vorsicht, da stimmt was nicht. Wenn man die zu verkaufende Wiese QM durch den Kaufpreis teilt erhält man über 23€. Das liegt weit über dem Preis für Ackerland und wird nicht mal bei Spitzen Bodenklassen bezahlt. Ist aber nur eine Wiese. Geh mal zur Gemeinde und schau nach ob das Bau-Erwartungsland ist. Nur so erklärt sich der hohe Preis für eine Weise. Der Makler weis das und verarscht Euch. Der Landwirtschaftliche Betrieb kann den Kaufpreis niemals mit Fiehzucht erwirtschaften, bietet eine außergewöhnlich hohen Preis, weil er hintergrund Informationen hat, die Ihr nicht habt. Es kann auch sein, das die Strasse ausgebaut wird und so der Preis für Entschädigungen in die Höhe getrieben werden soll.

Das mit dem Abriss und neuer Baugenehmigung ist zuvor zu klären. Wenn Außenbereich, dann nur mit Landwirtschaft oder Pferdezucht.

wfwbinder  09.09.2019, 12:01
@Andri123

Gute Idee @Andri123, aber da gibt es einen Trick. Es gibt in den Fällen meist Bestandsschutz. Ein Mandant von mir hat selbst mal ein Abrissgebäude gekauft. Dann an das Abrissgebäude einen "Anbau" errichtet und als der Anbau fertig war, das Hauptgebäude abgerissen.

hildefeuer  09.09.2019, 12:04
@wfwbinder

Ja das geht meistens, zumal man dann die Anschlusskosten für Strom Wasser Abwasser sparen kann.

hildefeuer  09.09.2019, 15:59
@hildefeuer

Oder die Wiese liegt im 1,5km Radius eines (geplanten) Windparks. Weist Du wie die Vergütungen bei Windparks aufgeteilt werden? 80% an die Eigentümer innerhalb des 1,5km Radius 40% an den Eigentümer der Anlage. Da kommen dann für Eigentümer innerhalb des Radiusses schon mal 3500-4500€ pro Monat raus, je nachdem wie groß die Fläche innerhalb der 1,5km ist.

Ani135 
Beitragsersteller
 13.09.2019, 16:07
@hildefeuer

Also wir haben auf der Gemeinde nachgefragt und da hieß es, das sie uns keine Auskunft darüber geben können und wir uns mit allen Fragen an ein Bauamt wenden sollen. Dort kostet es aber, wenn man antworten will (so die Aussage der Gemeinde).

Ich hätte jetzt mal noch eine Frage bezüglich der Preise.

Vorab:

Den Preis von 170.000€ für ein Grundstück mit verpachteter Wiese und einer Hausruine wird von den Verkäufern so gerechtfertigt, das ja die verpachtete Wiese einen Wert von 130.000€ haben soll (gebot von der Agrargenossenschaft) und das restliche Grundstück wurde von den Verkäufern einfach auf 40.000€ geschätzt (kein Gutachten vorhanden).

Nun zu der Frage:

wie weit könnte man den Preis von 170.000€ runter drücken? Können wir nur bis Max 130.000€ runter gehen bzw verlangen weil es ein preisgebot von 130.000€ gibt? Oder sind die Grundstücke gerade durch die Hausruine vielleicht doch weniger wert, sodass man den Preis vielleicht noch weiter runter drücken könnte?