Riesen Nachbarbau , passt nicht ins Wohngebiet und nimmt uns im Winter 3 Monate Sonne?
Hallo,
Wir haben vor ein paar Jahren gebaut. Unser Grundstück ist länglich, Einfahrt im Westen.
Neubau kommt im Süden hin.
Da die Grundstücke alle mehr länglich wie breit sind und die Ausrichtung in der Regel nach Süden und Westen ist, war das für uns das kein Problem.
Wir haben unser Haus von der Strasse im Westen 11 Meter nach 'hinten' gesetzt. (5 Meter sind unüberbaubar) damit wir einen Süd-/Westgarten/terrasse haben. An der Nordseite haben wir die Garage gesetzt. Abstand hier 5 Meter zur Strasse.
So haben es alle gehalten in der Siedlung.
Nun kommt der Neubau. Diese stellen das Gebäude ebenfalls nach 5 Meter auf, jedoch über die komplette Breite des Grundstücks.
Im Süden sind es 2,5 m Grenzabstand, dann kommen 19 Meter Haus mit Doppelgarage integriert, und dann 1 Meter bis zu unserer Grenze. (Grenzgarage) ca. 370qm Wohnfläche. Firsthöhe fast 9 Meter. Ihre Terrasse und ihr Leben wird sich im Osten abspielen. Sie haben keine andere Möglichkeit da Westen und Süden ja mit dem Haus zugebaut ist.
Die Gemeinde hat dem Bau zugesagt. Ihrer Meinung passt das Haus in die Siedlung und ist angeglichen. Und das ist nicht der Fall. Egal wen wir Fragen, sie können es alle nicht glauben.
Baugenehmigung ist ebenfalls durch. Für uns unfassbar aber lt. Baubeschreibung haben sie sich an alles gehalten, eben bis zum max. Ausgereizt.
Daher ist mir bewusst, dass ich hier nichts tun kann.
Meine Fragen die mich umtreiben sind:
1. Unser Haus hat große Glastüren, Wir haben mit Sonne im Winter gerechnet die wir nun nicht erhalten werden. Für uns heißt dies dann mehr Heizkosten, mehr Stromkosten (da dunkel am Tag, da keine Sonne)
2. Die Nachbarn haben sich für die Ostseite entschieden. Also ein bewusster Bau nur mit Morgensonne und etwas Mittagssonne.
Wir aber nicht. Haben wir hier irgendeine Möglichkeit? Schadensersatz?
Winter - Depressionen sind eigentlich schon vorgeschrieben.
Da die Hauslänge bereits 6 Meter vor unserem Haus anfängt und mit unserem Haus endet, existiert unser Haus sozusagen nicht mehr für die Südsonne im Winter.
Vielen Dank für Eure Hilfe,
PS: Und bitte keine böse Kommentare.
Mir ist klar, dass jeder Bauen darf wie es im Bebauungsplan steht.
Aber dieser Bau ist wie ein Schlag ins Gesicht. Und wenn er steht wird dieser Schlag jeden Tag erneut erfolgen .
5 Antworten
Privatier59 und Alarm67 haben das Wesentliche bereits gesagt. Du könntest prüfen, ob du dein Haus entsprechend vergrößern kannst, z. B. durch einen angebauten Wintergarten. Du kannst auch im Garten einen Parabolspiegel aufstellen.
https://www.gruenderstories.de/innovationen/die-sonne-einfangen/
Das ist vermutlich die preiswerteste Variante. Vielleicht mit 2 oder 3 Spiegeln, die du dann im Sommer wegräumen kannst.
Könnte klappen. Wir stellen gerade Sichtschutzwände auf. Da könnte ich die Spiegel leicht anbringen.
Ich seh schon, ich muss abwarten bis das Monstrum gebaut ist und irgendwie lernen mich damit abzufinden. Das wird das schwierigste.
Ein Fertigbau wär mir lieber. 1 Woche und dann steht's. In der würd ich dann in Urlaub gehen. Nur um es nicht sehen zu müssen.
Aber bei Stein auf Stein werden es lange 6-10 Wochen bis der Rohbau steht.
Die Baubehörden genehmigen vieles, was nicht den Vorschriften entspricht.
Mein Ansatz wäre hier:
"Im Süden sind es 2,5 m Grenzabstand, dann kommen 19 Meter Haus mit Doppelgarage integriert, und dann 1 Meter bis zu unserer Grenze."
2,5 m Grenzabstand? Ist das denn die Gebäudehöhe dort? Ist da Dachüberstand mit drin oder ist das der Standpunkt der Wand? Dachüberstände zählen mit zum Gebäude, also auch zum Mindestabstand.
Wie hoch ist die Grenzbeauung durch Doppelgarage? 1m Abstand ist ja Grenzbebauung. Da gibt es in der Regel eine Höhenbeschränkung.
Geschossflächenzahl ist eingehalten worden?
Man hat kein Recht auf Sonne oder gute Aussicht. Wenn die sich an den Bebauungsplan gehalten haben und innerhalb des Baufensters gebaut haben, dann wirst Du wohl nichts machen können.
Und von wem möchtest Du bitte Schadensersatz fordern?
Der Bauherr hat eine Baugenehmigung, der fällt raus.
Also musst Du prüfen, ob das Bauamt alles korrekt geprüft und freigegeben hat. Wenn ja, dann fallen die ebenfalls weg.
Wer bleibt denn dann noch übrig, wer soll Dir also Schadensersatz zahlen?
Lasse das vom Anwalt prüfen, wenn Du auf Nummer sicher gehen möchtest!
Ausser dem Anwalt wird mir wohl nix übrig bleiben. An den hab ich auch schon gedacht aber da ja alles Rechtens ist, wird der mir auch nicht mehr sagen. Und mit den Nachbarn leb ich ja noch gut und gern +30Jahre.
Dachte ich frag einfach mal im Forum nach. Vielleicht hat jmd. anderes eine ähnliche Situation (gehabt.)
Danke für deine Antwort und noch einen schönen Sonntag.
Du könntest durchaus etwas gegen die Baugenehmigung tun. Als Nachbar könnte man Rechtsmittel einlegen. Ob man damit Erfolg hat ist allerdings bei Übereinstimmung mit den Vorgaben des Bebauungsplanes eher zweifelhaft.
Bei einem rechtmäßig erfolgten Bau hat der Nachbar keine Schadensersatzansprüche, insbesondere nicht deswegen weil der Bau des Nachbarn Schatten wirft.
An einen Spiegel hab ich auch schon gedacht. Und die Sonne dann ins Haus umlenken.