Für Baufinanzierung Privatkredit ablösen oder Eigenkapital behalten?
Hallo zusammen,
wir sind eine Familie mit 4 kleinen Kindern. Wir wohnen im Eigenheim, das finanziert ist. Da uns dieses zu klein geworden ist, wollen wir ein neues Haus kaufen. Neben der Hausfinanzierung haben wir noch 2 Privatkredite von insgesamt 25.000,00 € Restschuld.
Wir wollen mit Schwiegermama zusammen neu bauen und nach dem Verkauf unseres Eigenheimes und Angespartem haben wir Eigenkapital von 250.000,00 €. Insgesamt liegt dad Bauvorhaben bei 800.000,00 €. Gesamteinkommen liegt bei 7.800,00 € netto.
Hat hier jemand Erfahrung und kann einen Rat geben, ob sich unsere Chancen auf einen neuen Kredit erhöhen, wenn wir die beiden privaten Kredite vorher ablösen? Oder spielt es bei der Höhe von Eigenkapital keine große Rolle?
Liebe Grüße
Nadia
3 Antworten
Ich persönlich tendiere auch dazu, die Privatkredite möglichst abzulösen. Bestenfalls spart Ihr dadurch noch ein paar Zinsen - die gesetzlichen Grundlagen der so genannten Vorfälligkeitsentschädigung bei Sondertilgung - sprich: eine Entschädigung für die entgangenen Zinsen der Bank - sind ja deutlich verbraucherfreundlicher geworden.
Und für die Baufinanzierung ist vor allem die Bedienbarkeit der Rate relevant, d. h. das Verhältnis zwischen Baufi-Rate und frei verfügbarem Einkommen nach Abzug der fixen Lebenshaltungskosten des Haushaltes muss für die gesamte Laufzeit passen. Insofern würde der Wegfall der Kreditrate einen größeren Effekt haben als 10% mehr oder weniger Eigenkapital. Das ist für die Bank nicht ganz so entscheidend.
Ich kenne zwar Eure restlichen monatlichen Ausgaben nicht, aber grundsätzlich sollte die Finanzierung mit Euren finanziellen Ressourcen gut darstellbar sein.
Viel Glück und einen erfolgreichen Bau! :-)
25.000€ Verbindlichkeiten sind bei dem Eigenkapital nicht viel, aber es sieht von der Quote her besser aus, 225.000€ Eigenkapital zu haben, dafür aber keine Verbindlichkeiten und, was die Kapitaldienstfähigkeit betrifft, keine weiteren Kreditbelastungen zu haben. Zumal bei Neubauvorhaben oft mit Nachfinanzierungen zu rechnen ist.
Wird das Eigenkapital schon vor Baubeginn vorhanden sein, oder könnt ihr erst verkaufen, wenn das Neubauvorhaben abgeschlossen ist?
Vielen Dank für die Antwort. Das Eigenkapital wird vor Baubeginn da sein u.a. durch den Verkauf der bestehenden Immobilie. Zwei Baufinanzierung gleichzeitig sind für uns nicht machbar. Eine Herausforderung alles unter einem Hut zu bekommen und einen Käufer zu finden, der uns bis zur Fertigstellung zur Miete wohnen lässt. Und einen anderen Vermieter ist alleine schon wegen mangelden Angeboten nicht möglich und auf ein Jahr beschränkt macht es auch schwierig
Vermutlich macht der Unterschied beim EK nicht viel aus und es ist geschickter die Kredite abzulösen. Aber im Zweifelsfall wird das auch nicht jede Bank identisch beurteilen.
Ich würde euch empfehlen zu einem guten und seriösen Finanzierungsberater zu gehen. Zb interhyp oder Dr klein. Dort bekommst du beide Szenarien durchgerechnet und je nach Bank auch die beste Empfehlung was du mit dem Kredit machst.