Ist es legal eine falsche Adresse anzugeben?

3 Antworten

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Das ist ein Verstoß gegen die AGB der Versenders. Dadurch kann eine Bestellung schadensersatzpflichtig storniert werden.

Falls dadurch Umsatzsteuersätze verändert werden, geht es auch noch um Steuerhinterziehung.

Weitere Tatbestände wie Betrug oder Nachstellung können in Frage kommen.

Die Tatsache, dass eine Bestellung oder Bezahlung online erfolgt, spielt hier überhaupt keine Rolle.


keineahnung3635 
Beitragsersteller
 06.11.2022, 18:11

Danke für deine Antwort, könntest du weiter definieren ob und welche Straftatbestände erfüllt sind wenn ich beim Kauf von Online-Keys unter der Rechnungsadresse das richtige Land aber die falsche Adresse (heißt eine willkürliche Adresse) angebe (es wurde alles Online bezahlt und echter Name angegeben)?

gandalf94305  06.11.2022, 23:15
@keineahnung3635

Es kommt auf den Fall und die Auswirkungen der Angabe der falschen Adresse an.

Wenn die AGB explizit die Verantwortung zur Angabe korrekter Daten benennen, hast Du durch die Fake-Adresse nicht nur gegen die AGB verstoßen, sondern durch die erfolgte Täuschung im Rechtsverkehr und die Falschangabe von identifizierenden Merkmalen des Kunden einen Verstoß gegen §269 Abs. 1 StGB begangen.

Wenn Du Dir durch die Angabe der falschen Adresse (da z.B. Deine echte Adresse bereits früher verwendet wurde und nicht mehr verwendet werden kann, jedoch so ein bestimmtes Angebot nochmals wahrgenommen werden kann) einen Vermögensvorteil verschafft, so kommt der Tatbestand des Betrugs (§263 StGB) hinzu.

Warum also gibst Du eine falsche Adresse an? Ist es eine existierende, echte Adresse oder eine Phantasieadresse?

keineahnung3635 
Beitragsersteller
 07.11.2022, 23:03
@gandalf94305

Danke nochmals für deine Antwort. 1.Ich gebe eine falsche Adresse an, weil ich nicht möchte, dass meine Daten da vorhanden sind da das schon eine kleine Unsicherheit ist egal wie seriös die Seite ist. 2. Ich würde dann einfach eine Phantasieadresse angeben um niemand anderen damit vielleicht zu belasten.

Ich habe mich jetzt durch das juristische "Du-bist-selber-Schuld" gelesen und nirgendwo stand das ich nach den AGBs verpflichtet bin eine reale Adresse anzugeben allerdings muss man das richtige Land angeben weil ich sonst wegen § 370 Steuerhinterziehung belangt werden kann. Da ich mir meiner Ansicht nach auch kein Vermögensvorteil dadurch verschaffe müsste das doch auch legal bzw. straffrei sein? Wenn ich mich gerade täusche bitte auf die Fehler hinweisen.

Straftat nach 269 StGB, Fälschung beweiserheblicher Daten. Entspricht vereinfacht einer digitalen Urkundenfälschung.

Bei beabsichtigen Vernögensvorteil wirds zum Betrug...

Nein, natürlich nicht! Nicht legal!

Es kann, ob beabsichtigt oder nicht, immer noch was schief gehen beim Zahlvorgang.

Und dann?