Ist ein Gewinn von 70 % auf den Umsatz glaubhaft (dem Finanzamt gegenüber)?
Hallo,
ich bin in der E-Commerce Branche und habe im Schnitt einen Umsatz von ca. 12500 Euro im Monat. Dann habe ich Kosten von ca. 3500 Euro. Dazu kommt allerdings noch eine Kostenstelle von ca. 6500 Euro, die ich nicht beim Finanzamt angeben möchte. Das wäre dann dem Finanzamt gegenüber ein Gewinn von 9000 Euro von 12500 Euro Umsatz. Jeden Monat. Meint ihr, die kaufen mir das ab? :D
PS: Da ich mich noch im Gründungsjahr befinde und ich nicht mit dem Umsatz gerechnet habe, nehme ich die Kleinunternehmerreglung in Anspruch - nächstes Jahr natürlich nicht mehr.
Würde mich über eure Meinung freuen!
Liebe Grüße
3 Antworten
Zuviel Gewinn akzeptiert man da gern, weil es Steuern bringt.
Aber rechne mal anders (im schlimmsten Fall, wenn Du im Januar angefangen hättest):
150.000,- Umsatz. 42.000,- Kosten = Gewinn 108.000,-. Einkommen und Gewerbesteuer ca. 35.000,-. Also bleiben Dir vom Gewinn 73.000,-, aber Deine 6.500,- Euro Kosten wären fürs Jahr 78.000,- Euro, somit wäre es für Dich ein Verlustgeschäft.
Sicher, schwarze Ausgaben machen nur Sinn, wenn man auch schwarze Einnahmen hat. (Darf man das Ẃort "schwarz" in diesem Zusammenhang überhaupt noch benutzen?) Ansonsten macht das nur Sinn, wenn man nicht ernsthaft Geld verdienen, sondern nur waschen will. Aber da tut es ein Vollwaschgang bei 60°C aber eigentlich auch...
So ganz verstehe ich das noch nicht.
Dein eigentlicher und offensichtlich realer monatlicher Gewinn liegt bei 2.500 Euro. Du möchtest diesen aber künstlich auf 9.000,- Euro "hochdrehen" und dafür auch noch Steuern zahlen?
Eine derartige Vorgehensweise hört sich mehr nach einem illegalen Geschäft als einem ernsthaften Unternehmen an.
Wenn meine Vermutung in diesem Punkt stimmt, wirft das beim Finanzamt auf jeden Fall Fragen auf. Üblicherweise haben die Finanzämter ausreichende Vergleichszahlen anderer Unternehmen, so dass mit Rückfragen zu rechnen ist.
Das größere Problem tritt dann aber bei einer Betriebsprüfung auf, die eventuell erst in einigen Jahren stattfindet. Je nachdem was der Kostenblock von 6.500 Euro ist kann das dann ziemlich unangenehm werden.
@tabakguru kann ein illegales Geschäft kein ernsthaftes Unternehmen sein? ;)
das macht relativ wenig Sinn, da du ja dann die 9000€ versteuern musst, da wird die Steuer wahrscheinlich höher als dein "echter" Gewinn sein.
Ganz davon abgesehen, dass das natürlich nicht legal ist und ich mit dem Finanzamt keine Späßchen treiben würde...
Wenn man hier so liest und mitdenkt, hat man immer den Eindruck, dass Schwarzarbeit sich für den Arbeitgeber gar nicht lohnt. Wohl nur eher, wenn man auch Einnahmen vertuschen kann.
Hast Du schon shisha-bars und Telefonläden betreut?