Haftung einer Angestellten beim Steuerberater
Ich bin als Steuerfachwirtin bei einem Steuerberater angestellt. Im Januar 2009 hat mein Chef, der Steuerberater, ein neues Lohnmandat übernommen. Ich, die Steuerfachwirtin, habe die Löhne so abgerechnet wie es der Vor-Berater getan hat und nicht weiter auf Richtigkeit überprüft. Ende 2010 stellt sich nun raus, dass die Mitarbeiter einen Samstagszuschlag steuer- und sozialversicherungsfrei ausbezahlt bekommen haben, was aber falsch ist. die zuschläge hätten steuer- und sozialversicherungspflichtig abgerechnet werden müssen. Schaden ca. 30.000 Euro. Kann mein Chef mich dafür haftbar machen???? Kann man mir hier fahrlässigkeit vorwerfen? Wäre es meine Pflicht gewesen das zu überprüfen?
Vielen Dankfür Eure Hilfe
2 Antworten
Als Angestellte haftest du nicht dritten gegenüber für Fehler. Natürlich auch deinem Chef gegenüber nicht.
Er ist gegen die materiellen Schäden, die durch Fehler - auch seiner Mitarbeiter - entstehen versichert.
Die anderen Themen sind dagegen weniger einfach. Generell lassen Steuerberater Steuerfachwirte arbeiten und wenn du mitbekommst, dass dein Chef deine Arbeit nicht prüft - weil er dir vertraut - sollte das deine Sorgfalt erhöhen. Dass sich Gesetze ständig ändern ist normal, weshalb man sich zumindest über das, was nicht mit dem Steuerberater besprochen wird, auf dem Laufenden halten sollte. Es gibt da ein paar nette Zeitschriften, die zum lesen da sind.
Es irritiert allerdings, dass das Lohnprogramm die steuerfreie Auszahlung zugelassen hat und in Wirklichkeit lastet die Schuld (in Form von Fahrlässigkeit) deutlich mehr auf deinem Chef als auf dir. Vermutlich ärgert er sich mehr über sich selbst als über dich.
Hier sind allerdings ein paar Kompetentere unterwegs, die dir vielleicht noch etwas mehr weiter helfen können.
Dann muss es nachträglich korrigiert werden. Dafür wird eine Information an die AN geschickt. In meiner Angestelltenzeit hatte ich, soweit ich mich erinnern kann, um die 3 Korrekturbuchungen. Um eine Abmahnung wirst du nicht herum kommen. Eine Kündigung sehe ich hier als nicht gerechtfertigt.