Guten Tag, ich (73 JAHRE) möchte ca. 600000.00 Euro RISIKOFREI anlegen!

8 Antworten

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Die Frage kommt schon jede Woche und die Antwort ist immer dieselbe. Lege das Geld auf Tagesgeldkonten und verlebe es. Alles andere rentiert sich nicht mehr, da zu langfristig oder zu risikoreich. Aber mind. 1% solltest Du schon auf dem Tagesgeld bekommen. Du musst Dich nur umhören. Aber Internet hast Du ja schon, daher hast Du ja die besten Vorraussetzungen. Mein Opa ist 80 und seine Frau ebenfalls. Einen PC hatten die noch nie in der Hand. Daher ist er auf seine Füße und die Berater am Schalter angewiesen. Da hast Du schon einen bedeutenden Vorteil.

Du hast ja schon einige Antworten bekommen. Logisch sind alle, auch gut.

Das Problem ist, Dir einen perfekten Rat zu geben.

Du hast keine Erben, also kannst Su Dein Geld verbrauchen.

Es soll sicher sein und einfach, also bank. Da sind die Zinsen gering und die Preissteigerungen lassen Dein Geld schleichend täglich weniger werden.

Inflationssichere Anlagen sind keine Bankkonten, sondern Fonds. Immobilien USW.

Anlageberater werden Dir tausende Vorschläge machen. Ebenso Banken.

Für eine qualifizierte Beratung solltest Du einen Ssteuerberater, oder Honorarberater aufsuchen, de mit Dir eine Analyse macht, was du zum leben brauchst, was also an laufenden Ertrag notwendig ist.

Dann sehen, was noch zu tun ist.

Mit einem Teil des Geldes eine sofortrente für den Lebensunterhalt. Ein Teil bei der Bank, aber eine Teil auch in etwas, dessen wert mit der Inflationsrate mit geht.

Bei dieser Summe sollte man einen Teil so anlegen, das die Einlagensicherungssysteme verschiedener Länder zum Tragen kommen. Das Einlagensicherungsgesetz in Deutschland sichert nur 100.000 zu 100% ab. Legt man z. B. weitere 100.000 bei einer Holländischen Bank nach niederländischem Recht hat man auch diesen Betrag zu 100% sicher. Ebenso kann man dies in der Schweiz, Frankreich und Österreich machen. Einige Banken haben Niederlassungen in Deutschland. Man muss also zur Kontoeröffnung nicht zwingend dorthin reisen. Man kann auch die gute alte gelbe Post bemühen und alles schriftlich machen (offline). Man muss das nicht bei Filial-Banken machen.

Du hast die von mir in ähnlicher Weise gestellte Frage ja schon gesehen und die Antworten auch. Ich weiß nicht, ob der Betrag von 600.000 Euro Dein gesamtes Vermögen ist, bei der von mir besprochenen Person ist es das nicht und man kann daher anders rangehen als wenn ansonsten nichts vorhanden wäre.

Zunächst mal würde ich Dir in Deinem Alter von einem Immobilienerwerb abraten. Ein solcher wird zwar immer als risikolos bezeichnet, er ist es aber in Wirklichkeit nicht. Vor allem erfordert er Zeit und verhindert, dass man das vorhandene Geld bis zum -hoffentlich noch fernen- Lebensende verkonsumieren kann.

Was ich Dir dringend als Sofortmaßnahme rate, ist Dir ein besser verzinsliches Tagesgeld zu suchen. Leider findest Du das weitgehend nur im Internet, wobei ich betonen muß, dass die von mir betreute Person 13 Jahre älter ist als Du und keine Angst vor Online-Anlagen hat. Wenn Du Dir das Thema mal genau beschaust, wirst Du Deine Einstellungen diesbezüglich auch ändern können. Wenn Du z.B. ein Tagesgeld bei der ING-Diba hast (Zinssatz 1%, für Neukunden sogar noch mehr), werden Auszahlungen von diesem Konto nur auf das Referenzkonto vorgenommen. Wo soll denn da ein Risiko liegen.

Auch mittelfristig läßt sich etwas mehr Zins herausschlagen. Die Renault Bank Direkt beispielsweise hat gute Festgeldsätze, allerdings sollte man die Sicherungsgrenze von 100.000 Euro besser nicht überschreiten.

Bei solchen Summen muß man eigentlich auch an Aktienfondsanlagen denken, aber da gilt: Risikofrei in dem Sinne dass keine Kursschwankungen auftreten sind die nicht.

Ohne Aktien und ohne Internet aber dürften bei risikofreien Anlagen kaum mehr als Deine 0,25% drin sein.

Ich denke, um hier eine passgenaue Lösung für Dich zu finden, ist ein ausführliches Beratungsgespräch bei einem Anlageberater unumgehbar. Es muß einfach bis ins Detail besprochen werden, welche Ziele/Pläne Du hast, welche Steuerliche Situation, wer mal erben soll-wie Du das Geld am besten "vererbst" so daß auch der Begünstigte später möglichst wenig Steuerlast zu tragen hat. Hier eine Anlageempfehlung einholen zu wollen-davon rate ich ab. Es gibt viele gute Berater hier, aber mit einer richtig auf Dich zugeschnittenen Beratung kann so sicher keiner dienen. Du schreibst ja selber, online liegt Dir nicht so!


jawojoma 
Beitragsersteller
 11.12.2013, 15:38

Vielen herzlichen Dank für diese sehr hilfreiche Antwort! Bank Berater wollten mir grundsätzlich etwas verkaufen und hatten dabei nur ihren eigenen Gewinn im Auge! Mit Banken habe ich sehr (sehr) schlechte Erfahrungen gemacht!!! Deshalb bin ich überrascht, wie ausgewogen in diesem Forum Stellung genommen wird! Grundsätzlich habe ich nichts zu vererben, da ich keine Erben und weiteren Angehörigen habe. Das Geld ist somit NUR FÜR MICH bestimmt!! Mit meinem Tod soll es verbraucht sein! Meine Sorge: Bei Krankheit o. sonstigen Notfällen muss ich mir HILFE KAUFEN,was sehr teuer ist!!!- Vielleicht sollte ich darauf verweisen, dass ich mich lediglich gegen eine online "Kontoführung" verwahre. Mein vor genannter Betrag soll lediglich erhalten bleiben ( kein Wertverlust )!! Vielleicht könnte hier noch eine Antwort erhalten?! VIELEN DANK!! jawojoma

althaus  11.12.2013, 16:05
@jawojoma

Natürlich wollen Dir die Bankberater Produkte verkaufen mit denen Sie Provisionen bekommen. Leider wird nichts für Dich dabei sein. Alles was mir einfällt macht einfach keinen Sinn mehr oder Du musst Dich zu lange an die Produkte binden was auch keinen Sinn macht, da Du jederzeit dran musst, daher Tagesgeld. Was anderes kommt nicht mehr in Frage. Lass Dir nichts aufschwätzen. Ob Du nun 1,5% oder 3% auf Dein Geld bekommst kann Dir im Moment völlig egal sein, da du das Geld höchstwahrscheinlich nie aufbrauchen wirst.

LittleArrow  11.12.2013, 16:13
@althaus

da Du jederzeit dran musst

@althaus: Genau diese Prämisse "jederzeit" ist für eine Großteil des Betrages einfach unrealistisch und weltfremd. Leider hat aber die Oma(?) innerhalb von 60 Minuten immer noch keinen Anlagehorizont formuliert. Somit ist meine These, dass sie für die nächsten 10 Jahre locker auf jederzeitige Verfügbarkeit von - sagen wir - € 200.000 verzichten kann. Aber dazu soll sie sich mal Gedanken machen.

Niklaus  11.12.2013, 16:15
@althaus

Sorry aber dein Geschwätz von Bankberatern, die nur etwas gegen Provision verkaufen wollen geht mir gehörig auf den Zeiger. Denkst du etwa die Banken verdienen am Tagesgeld nichts. Da verdienen sie am meisten und das ohne Provision. Denke doch mal nach und wiederhole nicht ständig die alten Karamellen.

Die Bank gibt auf ein Tagesgeld Konto wenn es hoch kommt 1,5 & p.a. und nimmt für andere Kredite zwischen 3,5 % Immobiliendarlehen, 6,5 %Konsumentendarlehen und 10 % Dispozins. Der Verdienst daraus übersteigt alle Provisionen um mehr als 100 %.

Zitterbacke  11.12.2013, 17:16
@Niklaus

Entschuldigung. Du meinst sicher die Kamellen ! (Aufwärmung solcher Blüten als Tee.) ;-)) Ansonsten stimme ich dir zu .