Finanzamt erhöht Einkünfte weil Ausgabe 2022 fehlte?
Hallo,
vielleicht stehe ich auf dem Schlauch: Ich habe 2022 vergessen eine Ausgabe anzugeben (Gebühren für einen Sachverhalt im Jahr 2023, allerdings schon Mitte Dezember 2022 gezahlt). Ich habe daher versucht, diese Ausgabe für 2023 anzusetzen. Das erkennt das FA nicht an, ist deren gutes Recht. Dumm gelaufen für mich. Nun machen die aber folgendes und schreiben mir im Bescheid für 2023, "XY sind dem Jahr der Zahlung zuzuordnen. Eine ausnahmsweise wirtschaftliche Zuordnung ist nicht zulässig. Der Gewinn wurde somit um den entsprechenden Betrag erhöht".
Der GEWINN! Hä, wieso das?! (Auf dem Bescheid haben sie das einfach unter Einkünfte aus selbstständiger Arbeit dazu addiert).
4 Antworten
Das nennt man "Zufluss-Abfluss-Prinzip." § 11 EStG
prüfe ab, ob es eine Änderungsvorschrift für 2022 gibt, die hier greift.
Bei selbständiger Arbeit ermittelt man doch den Gewinn in aller Regel mittels EÜR - und gibt eine Anlage EÜR ab. Wenn in dieser die Ausgaben eingetragen wurden und nun zu streichen sind, erhöht das eben den Gewinn - das Finanzamt hat also alles richtig gemacht.
Wo liegt das Verständnisproblem?
Du hast in 2022 eine Ausgabe gehabt und vermutlich auch in 2022 gebucht.
Allerdings erst in 2023 beim FA eingereicht.
Das haben die nicht anerkannt, somit gab es diese in 2022 gebuchte Ausgabe nicht mehr, was das FA rückgängig gemacht hat und Deinen Gewinn in 2022 erhöht.
Nicht wirklich schwer und vor allem korrekt!
So wie Du den Sachverhalt schilderst hast Du den Gewinn 2023 um die nicht anerkannte Ausgabe reduziert.
Folge der nicht erfolgten Anerkennung ist dann doch wohl, dass sich der Gewinn 2023 um eben jenen Betrag erhöht.