Degiro und die Steuern?
Mal ne ungewöhnliche Frage: Liege ich richtig in der Annahme, dass die deutschen Finanzbehörden bei steuerpflichtigen DEGIRO-Kunden auf deren Ehrlichkeit und Kooperation angewiesen sind? Ich meine, wenn DEGIRO Kapitalertragssteuern nicht automatisch abführt, und keine Kontoeinsicht durch das FA möglich ist, weil DEGIRO keine Bank ist, wer will dann nachvollziehen, wie hoch die Kapitalerträge beim Broker aus den Niederlanden tatsächlich waren? Degiro sagt ja , dass man sich um die steuerlichen Angelegenheiten selbst kümmern muss.
Ich persönlich mache so ne Scheiße nicht, aber bei der Steuererklärung für 2019 stellte sich mir diese Frage. Kennt jemand eine plausible Antwort?
1 Antwort
Hast Du wirklich noch nie vom internationalen Datenaustausch in Steuersachen gehört? Innerhalb der Europäischen Union machen das alle Staaten.
Zur Lieferung an die heimischen Finanzbehörden sind nicht nur Banken, sondern auch Broker verpflichtet. Auf dem Umweg über die niederländischen Finanzbehörden erfährt auch das deutsche Finanzamt von der Existenz des Depots.
Ja, das macht Sinn. Aber wer unsere Behörden kennt weiß ja, dass die nur stichprobenartig prüfen. Von irgendeinem Achim die 3000 Euro Kapitalerträge jucken wahrscheinlich niemanden. Daher nehme ich fast an, dass mehr auf Steuerehrlichkeit gesetzt wird, was ich schon ziemlich abenteuerlich finde.