Als Teamleiter zurücktreten?
Guten Morgen, vieleicht kann mir jemand einen Rat geben.
Es geht um folgendes.
Seit 2018 arbeite ich für eine Logistik Firma als Staplerfahrer / Teamleiter.
Beworben hatte ich mich Anfang 2018 als Staplerfahrer zeitgleich auch als Schichtleiter da die Position frei wurde.
Nach Aussage des Niederlassungsleiters bekomm ich für die Anlernzeit eine Funktionszulage als Teamleiter von 250 Euro.
Erst wenn ich sogesagt alles kann ,sollte ich auch eine höhere Vergütung bekommen
Jetzt sind 4 Jahre vorbei und es hat sich nichts getan. Außer das ich jedesmal vertröstet werde.
Gründe
- Voraussetzung für Schichtleiter ist ein Führerschein
Seit gut 4 Jahren geb ich mein bestes und bekomme es nicht gedankt. Es ist sogar so das ich mehr zu leisten habe als der Schichtleiter. Zumindest kommt es mir so vor.
Durch Corona und der Auftragslage mussten wir einiges an Personal einsparen. Was natürlich bei schicht- und Teamleiter hängen bleibt. Auch sind Mitarbeiterinnen durch Corona freigestellt worden in der Schwangerschaft. Auch diese Arbeit bleibt an uns hängen.
Ich bin wirklich gefrustet. Da ich momentan als Teamleiter die Arbeit von 4 Mitarbeitern verrichten muss für eine Funktionszulage von 250 Euro brutto on Top auf den Staplerfahrer Vertrag.
Kann mir jemand einen Rat geben? Ich habe schon öfter ein Gespräch mit dem Betriebsleiter gehabt deswegen. Aber auch nur vertröstet
- können froh sein das wir überhaupt eine Arbeit haben
- Die Mehrarbeit gehört zu der Funktions als Teamleiter dazu
Etc etc.
Ich bin am überlegen sogar von der Funktionszulage zum Teamleiter zurückzutreten und wieder Staplerfahrer zu sein
Was meint ihr ?
Ist der rücktritt einfach so möglich? Gibt es was zu beachten? Rücktritts Frist? Gibt es da Konsequenzen außer das ich dann nur wieder ein Staplerfahrer bin?
Würde mich über Tipps und Ratschläge freuen.
2 Antworten
wenn du eine Stelle als Teamleiter hast und zurzeit keine Stelle als (nur) Staplerfahrer frei ist, wird es schwierig sein. denn es müsste ja deine freiwerdende Stelle als Teamleiter neu ausgeschrieben werden und für eine/n zusätzlichen Mitarbeiter/in wird wohl kein Geld da sein.
Ich würde mal vertrauensvoll das Gespräch mit dem Betriebsrat suchen, sofern einer vorhanden ist... Fakt ist, dass du dich nicht in 4 Leute teilen kannst, um die Arbeit von fehlenden Leuten in Team zu kompensieren. Da müssen die sich was anderes einfallen lassen
Dann soll er mal ne vernünftige Arbeitsplatzbeobachtung und -auswertung machen, damit er sieht, wie du dir den Allerwertesten aufreißt und das für nichts. Da muss er doch sehen, wie die Gewichtung deiner Tätigkeiten gerade ausfällt und dass das in dem Zeitpensum nicht zu schaffen ist.
Das hört sich nach einem kleinen oder mittelständischen Betrieb an, der um seine Existenz in der Pandemie kämpft, nicht ein Unternehmen, das floriert.
Der eigentliche Grund, warum Du nicht ebenso in Kurzarbeit geschickt wurdest bzw. Dir gekündigt wurde, dürfte die Stelle als Teamleiter sein. Daher wäre es strategisch ungünstig, wenn Du diesen Vorteil leichtfertig aufgibst. Die Zulage von 250 EUR ist zwar bestimmt nicht eine ausreichende Kompensation für Deine Mehrarbeit, aber immerhin gibt es eine Zulage. Wenn die Lage sich bessert, wird wahrscheinlich auch das Unternehmen Deine Leistungen sinnvoller anerkennen können.
Zum Thema des "Arbeitens für vier Personen": wenn Personal eingespart wird, dann werden aus Personen Rollen. Man traut Dir anscheinend diese Rollen alle zu, so dass in einer schwierigen Auftragslage Dein Job weiterhin besteht und mit Aufgaben ausgefüllt ist, während andere in Kurzarbeit gehen oder das Unternehmen verlassen müssen.
Die einzige Stellschraube, die Du hast, besteht in der Menge an Arbeit, die Du an einem Arbeitstag erledigst. Natürlich wird der Betrieb immer mehr wollen, aber letztendlich geht es darum, eine Sache nach der anderen sauber zu erledigen - nicht alles gleichzeitig. Es tritt das Paradoxon ein, dass wenn Du eine Menge Dinge erledigst, noch mehr Aufgaben auf Dich zukommen. Also solltest Du zwar jetzt nicht künstlich trödeln, aber dennoch mit einer gewissen Ruhe und Effizienz die Aufgaben anpacken. Wenn es viele Dinge gleichzeitig gibt, musst Du priorisieren und dann diese der Reihe nach erledigen, oder aber Teilaufgaben werden im Rahmen der Möglichkeiten zu delegieren sein. Stress ist zu einem großen Teil etwas, das Du selbst durch Dein Gefühl, die Verantwortung für alles zu haben, erzeugst. Du bist aber nur eine Person und hast auch nur einen max. 8-Stunden-Tag an jedem Arbeitstag. Wenn Du Dich selbst krank arbeitest, hast Du ein ganz anderes Problem.
Ich empfehle daher, den Stress abzulenken und durch eine effiziente Arbeitsorganisation die wichtigen Dinge zu erledigen. Was nicht mehr geht, geht eben nicht und muss warten. Manchmal musst Du einfach NEIN sagen. Wenn dadurch Überstunden entstehen, dann müssen diese vergütet werden - und Überstunden dürfen keine Dauereinrichtung werden, denn eine 60-Stunden-Woche auf Dauer hilft der Gesundheit nicht wirklich. In der Ruhe liegt die Kraft.
Sehr gut. Vielen Dank für diesen Ratschlag. Werd ich auf jedenfall beherzigen. Viele Dank nochmal.
Danke für die Antwort. Leider haben wir keinen Betriebsrat.
Ich hab ein Vertrag als Staplerfahrer mit einem zusatzvertrag (Funktionszulage) wo auch nichts genaueres drin steht was unter diese Funktion fällt.
Momentan bin ich zu
- 50% Staplerfahrer
- 20% warenausgangmitarbeiter
- 15% leergutsteuerer
- 15% Teamleiter mit administrativen Aufgaben
Die Antwort vom Betriebsleiter ist das momentan die Auftragslage nicht so hoch ist das ich das schaffe.
Als Beispiel:
-Staplerfahrer Warenausgang.
-Lkw zu leergut steuerung kommt. Erst komplett durch die Halle im Büro Lieferscheine erfassen
-Zurück durch die Halle zum auslagern.
-Wieder vor das leergut kontrollieren.
-Zurück durch die Halle zum auslagern.
-Wieder vor ob das leergut auf den LKW passt und Frachtauftrag erfassen
-Wieder durch die ganze Halle zum auslagern.
Das zerreißt mich total und das kommt alle 30min oder 1std vor.