4Jahr nach Restschuldbefreiung post vom Anwalt bekommen?
Ich bin 2011 in die Privatinsolvenz gegangen und bin jetzt Restschuldbefreit. Hab heute Post vom Anwalt wegen einer alten Forderung bekommen. Ca 700€ wenn ich die bis zum 26 August nicht bezahle drohen die mit Zwangsmaßnahmen. Rechtsanwältin Eichleiter hat die Forderung von Herrmann Fink übernommen. Bin total verzweifelt. Hab zum Glück noch alle Unterlagen und alle Schreiben vom Insolvenzgericht. Wie soll ich da vorgehen?
3 Antworten
Jetzt müsste man wissen, um was für eine Forderung es sich handelt. Denn bestimmte Forderungen sind von der Restschuldbefreiung ausgeschlossen. Entweder lieferst du uns die fehlenden Informationen für eine vollständige Einschätzung oder du weist die Forderung mit Verweis auf Verjährung und erteilte Restschuldbefreiung zurück.
Schau mal aufs Datum: Die Frage wurde im August 2021 gestellt. Ich glaube kaum, dass der FS noch hier mitliest. Außerdem ist die Sache doch längst erledigt, wie du oben nachlesen kannst.
Von wann stammt die Forderung selbst denn eigentlich?
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Ihr Schreiben vom 12.08.2021 - AZ 04009K11
Sehr geehrte Frau Rechtsanwältin Eichleiter-Fink,
die von Ihnen geltend gemachte Forderung besteht nach meiner Auffassung nicht (mehr).
Mit Urteil des Amtsgericht XY vom XX.XX.2017 - AZ XXXXX wurde mir Restschuldbefreiung gemäß § 300 InsO erteilt. Die Restschuldbefreiung wirkt gemäß § 301 Abs. 1 InsO gegen alle Gläubiger, auch gegen solche, die ihre Forderungen nicht angemeldet haben.
Sollten Sie der Auffassung sein, dass die geltend gemachte Forderung nicht der Restschuldbefreiung unterfällt, steht es Ihnen selbstverständlich frei, dergleichen bis zum 26.08.2021 begründet darzulegen.
Mit freundlichen Grüßen
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Ohne jegliche Garantieren, ich bin kein Rechtsanwalt, das ist keine Rechtsberatung. Aber probieren kann man es ja mal. Im schlechtest Fall sind wir nachher zumindest alle ein bisschen schlauer.
Es wäre vermutlich u. A. deine Aufgabe gewesen, die Forderung nachzumelden. Kann also sein, dass es da nochmal Ärger gibt. Auf der andern Seite muss ein Gläubiger seine Schuldner auch selbständig im Blick behalten. Nicht umsonst werden Insolvenzen öffentlich bekannt gemacht. (Einen auf deine Schilderung passenden Eintrag habe ich allerdings komischerweise nicht gefunden.)
Aber schauen wir erst mal, was die Anwältin darauf antwortet.
Ich werde noch zusätzlich dazu Schreiben,daß ich gegen die Forderung die Einrede der Restschuldbefreiung einlege,weil die Hauptsache vor der Insolvenz entstanden ist
Und die Restschuldbefreiung in Kopie mit zur Anwältin schicken
Kann man machen. Ich hätte jetzt einfach nur auf das Aktenzeichen verwiesen. Kann sie sich dann im Normalfall selber aus dem Insolvenzregister heraussuchen. Wobei ich deine Sache ja wie gesagt nicht gefunden habe. Aber du kannst ja mal selber schauen: insolvenzbekanntmachungen.de
Die Anwältin hat die Forderung aufgrund der Restschuldbefreiung gegen mich eingestellt
Wurde diese Forderung aus 2010 nach Titulierung im Jahr 2012 - nach ! Eröffnung des Insolvenzverfahrens in 2011 dem Insolvenzverwalter nachgemeldet?
Ich kann mich auch nicht erinnern jemals ein Schreiben bekommen zu haben, es sei denn ich hab das damals meiner ehemaligen gesetzlichen Betreuung übergeben und die hat das an den Insolvenzverwalter weitergeleitet. Ich hab hier nichts in meinen Unterlagen und meine ehemalige Betreuerin kann ich nicht fragen, sind im Streit auseinander gegangen
Vom wann ist denn diese Forderung? War sie bereits vor Eröffnung des Verfahrens entstanden, ist diese tituliert? Wenn nicht, ist die eh verjährt, und wenn sie davor entstanden ist, verweise auf das bereits abgeschlossene Verfahren.
Ich hab das Schreiben hochgeladen,es ist nicht mit in die Insolvenz rein gekommen. Die Schuld ist vor der Insolvenz entstanden
Da geh ich jetzt mal von aus, da die Restschuldbefreiung für alle Forderungen vor Verfahrenseröffnung gilt, auch wenn diese nicht zum Verfahren angemeldet wurden. Sprich eventuell mal mit deinem Insolvenzverwalter, oder dem Rechtspfleger vom zuständigen Amtsgericht.
Nochmal die Frage, haben die einen Titel, also einen Vollstreckungsbescheid vorliegen, und von wann ist dieser, wenn sie denn einen haben sollten? Es gibt nur wenige Forderungen, die von der Restschuldbefreiung nicht erfasst werden. Um was for eine Forderung handelt es sich denn? Und ob die es akzeptieren, oder nicht, über die rechtswirksame Restschuldbefreiung können die sich nicht stellen. Da ist es es egal, ob sie das akzeptieren, oder nicht. Je nachdem um was für eine Forderung es sich jetzt handelt! Aber wenn sie von der Restschuldbefreiung erfasst sein sollte, wird ein Gericht denen das erklären, wenn sie versuchen sollten zu vollstrecken und du unter Hinweis auf das abgeschlossene Verfahren der Forderung widersprichst.
Da es keine Deliktsache ist wie Sie schreiben und die Schuld vor Eröffnung der Insolvenz war, ist sie nicht durchsetzbar. Auch wenn diese Schuld nicht in die Insolvenz aufgenommen wurde so ist der Eintrag ins Schuldenregister öffentlich und der Gläubiger hätte es erfahren können und seine Ansprüche eintragen lassen können in die Insolvenztabelle. Verweisen Sie auf das Verfahren und legen Sie eine Kopie der Restschuldbefreiung bei. Das ist ein Einschüchterungsversuch das Sie trotzdem zahlen obwohl sie nicht müssen. Vorhalle Inkassofirmen versuchen auf diesem Wege doch noch an die offenen Forderung zu kommen obwohl sie wissen das sie rechtlich nicht durchsetzbar sind.